Kitespot Herbst Anfängertauglich

  • Hm... so 10-15 Grad, wie Silvaplana im Sommer ;)

    Im Oktober würd ich euch Lo Stagnone in Sizilien empfehlen. Das beste Anfängerrevier, welches ich im Süden kenne. Riesiges Gebiet, alles Stehbereich. Gut erreichbar mitm Auto über die Fähre Genua / Palermo (ca. 24h Stunden).

  • In Südeuropa gibt es sonst eigentlich nicht wirklich was, was man uneingeschränkt Anfängern empfehlen kann. Bei allen Spots muss man Abstriche machen, sei es schlechte Windwahrscheinlichkeit, nicht vorhandenes Stehrevier, etc. Diese bieten alle nicht die Top-Bedingungen wie eben Sizilien, Ostsee, Dänemark (Fjord), Ägypten, etc.

    Schau mal im Oase Forum rein, da gibt es reichlich Infos, z.B. hier

  • Zu den Temperaturen: war letzen Oktober in den Schulferien am Ijsselmeer (Holland), das Wasser war 12° und die Luft im Besten Fall 14°. Die Nordsee wäre einen Hauch wärmer gewesen, allerdings gibt's da wenig Reviere welche sich für Anfänger eignen (Welle, Ebbe und Flut, bzw. Strömungen). Ein 5mm-Anzug und dicke Schuhe (hatte 3mm, musste mit 5mm zulegen) sind Pflicht, Handschuhe und Neopenhaube zumindest empfohlen.

    Hatte auch für Ostsee angefragt (Loissin, Sal und Rügen), da waren die Temperaturen noch tiefer (im 1-stelligen Bereich fürs Wasser, die Schulung war bereits eingestellt und die Kite-Stationen liefen nur noch auf Sparflamme für die paar Hardcore-Fahrer welche noch was brauchten). Die Ostsee ist sehr anfällig auf den Wind, drücken nord-östliche Winde das kalte Wasser in die Buchten, kann die Temperatur innert Tagen um mehrere Grad fallen (anders gesagt: im Oktober kann es von aushaltbar bis A..kalt sein - je nach Wetterlage).

    Rein von der Anfahrt her (auch Wind war akzeptabel, aber keine Schulungen mehr) war das Ijsselmeer OK, das Stehrevier mit Knie bis hüfttiefem Wasser lässt rasche Fortschritte zu. Alternative könnte Dänemark sein; trotz der hohen Lage im Norden wird durch den Golfstrom und das extrem flache Gewässer der Nissum-Fjord nicht ganz so kalt. Allerdings zieht sich die Anfahrt, Schulungen gibt es kaum mehr und Nebenaktivitäten gibt es keine (ist echt tote Hose, selbst mitten in den Sommerferien).

    Ich wäre sofort wieder für NL zu haben, die rund 850 Kilometer Anfahrt sind dank gut ausgebauten Autobahnen in 8 Stunden zu schaffen, d.h. wenn man am frühen Nachmittag losfährt, kommt man gerade noch richtig zum Schlummer-Bierchen an und ist am nächsten Tag Top-Fit (Alternative in der Nacht fahren geht natürlich auch, aber "am Morgen danach" ist der Drang sich bei 10° aufs Wasser zu begeben mit zufallenden Augen doch recht mässig).

    Im Süden gibt's viele Möglichkeiten, wegen der günstigen Pauschalpreise würd ich da aber auf Flugreise tendieren (ist mit Billig-Fliegern günstiger als die Autofahrt in den hohen Norden). Ägypten ist im Moment etwas kritisch (als Alleinreisender irgendwo in einer Kitestation weit weg vom Rummel dürfte das weitgehend problemlos sein, aber man muss eben auch erst ankommen und den Transfert überstehen). Bleibt Jerba als preiswerte Alternative (hat gut ausgebaute Kite-Infrastruktur) - ob der Wind mitspielt ist eine andere Frage. Tunesien ist problemlos mit der Fähre (ab Genua) zu erreichen - allerdings ist der Fährpreis nicht grad günstig (Fährzeit 20 Stunden, haben das oft mit den Motorrädern gemacht). Die Strassen sind gut ausgebaut und es wird französisch gesprochen, da sind keine grösseren Probleme zu erwarten als in Südfrankreich auch. Sizilien wäre sicher auch nett (günstige Flüge mit Ryan-Air), aber seitens Kite-Stationen scheint das doch eher schwierig da glücklich zu werden (Mietwagen scheint Pflicht, treibt den Preis auch wieder in die Höhe). Wenn's nur ums Kiten geht, bin ich im Moment am Überlegen ob Marokko was sein könnte, der Spot hier ist schon optisch ziemlich stressfrei. Beauduc wäre im Oktober auch relativ windsicher (tendenziell eher zu viel Wind), aber auch hier das Problem mit den Kiteschulen (gibt allerdings Schulen welche dort Camps anbieten, somit wären auch allfällige Materialprobleme gelöst.

    Auf Anfrage hat man mir von Florida abgeraten (wäre nett gewesen weil die ganze Familie, also auch Nicht-Kiter und Kinder was davon haben), weil 10 Tage einfach extrem kurz sind, zudem sind Flug- wie Transfertzeiten lang, die Mietautos teuer, die Windverhältnisse doch eher mager und die Spots doch eher für bessere Kiter geeignet. Aber wer weiss: muss ja nicht jeder Stehrevier und riesige Startbereiche haben ;).

    Wenn Griechenland zu weit ist (Empfehlung: Fähre ab Venedig) könnte Kroatien was sein, als (noch) Geheimtipp wurde mir Montenegro genannt. Auch bei diesen Spots: rechnet man Spirt, Fährkosten und die (lange) Anfahrt dazu welche die Ferientage verkürzen, kann sich eine Flugreise schnell mal lohnen - auch wenn der Gesamtpreis auf den ersten Blick erst mal abschreckt.

    Ich hab kaum mehr Ferientage, für mich stellt sich das "Problem" dieses Jahr nicht mehr :rolleyes: - aber spätestens in den Frühjahrsferien geht die Sucherei wieder von Vorne los, die Spotauswahl bleibt in etwa ähnlich (mit Nachteil, dass über die Feiertage wie Ostern oder Pfingsten alle halbwegs vernünftigen Spots ziemlich überlaufen und die Flugpreise sehr hoch sind).

    Marc

  • In dem Fall bin ich wenigstens nicht allein auf der Suche! :confused:
    Erschwerend kommt bei mir dazu, dass die Familie (3 kids 10-4-0) auch glücklich werden muss. Also warm solls sein, windig aber nicht stürmisch, Unterkunft nah am Strand / Spot, Anreise nicht zu aufwendig, sicher und preislich moderat.. noch was vergessen?
    Anfängertauglich ist nicht so wichtig, günstige Flugziele OK.
    Süditalien/Apulien kenn ich gut, ist im Okt. aber schon recht verlassen und windtechnisch unsicher.
    Habe an Sardinien gedacht .. evtl. mit Miet-Womo --> kennt jemand die Bedingungen im Oktober? Familienfreundliche Hotels / Appartments?
    .. oder Kanaren? --> kennt jemand empfehlenswerte Spots/Hotels?
    .. gibts was in der Türkei?
    .. geradezu exotisch mit Family wäre Marokko / Essaouira..
    Ägypten kommt dieses Jahr jedenfalls nicht in Frage.. wäre sonst erste Wahl.

    also bitte weiter fleissig Tipps posten!!

    Erik

  • Marokko wäre auf jeden Fall eine Option mit der Familie. Für die Wasser-Ratten gibt's Wind und Welle satt, für die Kleinen hats Sand zum Burge bauen bis zum geht nicht mehr - und die Kulturvielfalt mit all den Märkten und dem teilweise doch etwas exotischen Essen macht auch noch die letzten Glücklich. War leider nur 2x (auch Mopped) in Marokko, möchte aber schon lange mal etwas mehr als nur durch die Gegend rasen - das könnte durchaus was sein.

    Blöd nur, dass Marokko halt doch sehr weit weg ist (bin mal nach Spanien gefahren und dann mit Fähre rüber) - das ist im Grunde für 2 Wochen unzumutbar. Hier würd ich doch eher auf Kite-Station mit anschliessendem Kulturtrip setzen - die Kitereise-Anbieter können Dir da sicher ein nettes Paket schnüren.

    Türkei und Griechenland sind Meltemi-Ländler - ab Mite Oktober (die Herbstferien sind spät dieses Jahr) ist die Saison aber vorbei. Kann noch funktionieren - muss aber nicht. Und Türkei ohne Wind? Mein Ding ist das nicht (bin aber keine Referenz, war nur 1x in der Türkei zum Windsurfen und muss das kein zweites Mal haben). Auch hier: hinfahren ist schlicht zu weit, müsstet Euch mit Flugferien anfreunden.

    Alternativ zu Marokko wäre Tarifa, auch hier lässt sich im Oktober noch trefflich in der Badehose leben. Auch wenn gewisse Kiteveranstalter das Revier auch für Anfänger geben - ich wäre da zurückhaltend (manchmal extrem viel Wind, auch richtig fette Wellen - und Schiffsverkehr im Minutentakt statt Stehrevier).

    Wenn's teurer werden darf und die Flugzeit auch deutlich länger als 4 Stunden, dann könnten Brasilien oder Südafrika (Langebaan, Walvis Bay und viele unbekanntere Strände) auf dem Programm stehen. Insbesondere Südafrika soll für Familien wirklich toll sein, ist im Spätherbst deutlich windsicherer als die Karibik (Wasser bleibt teilweise allerdings kühl - Brasilien im Shorty wäre angenehmer). Da die Flüge richtig ins Geld gehen (insbesondere in den Schulferien) ist es allerdings fast Schade nur 2 Wochen hingehen zu können, aber mit Kindern im Schulalter hat man ja nicht wirklich eine Wahl.

    Am Suchen sind viele - bin sicher, dass die Reiseveranstalter es deutlich merken werden, wenn Ägypten nicht rasch zur Ruhe kommt. Wie erwähnt: die Alternative liegt in warmen Winterneos (Amsterdam ist von Workum aus in etwa 1.5 Stunden zu erreichen, also kein Problem, wenn der Wind mal länger Pause macht). Problem könnte aber schon jetzt die Unterkunft sein, denn die fixen Campinghütten (z.B. Camping It Soal) sind weit im Voraus ausgebucht. Gibt natürlich auch Hotels und sonstige Ferienwohnungen, im Gegensatz zu Hochsommer müsste sich immer was bezahlbares finden lassen.

    Tja, nicht einfach.

  • Besten dank für eure Antworten. Wir tendieren richtung Leucate, da es dort einige verschiedene Spots gibt.
    Ein paar von uns waren bereits letztes Jahr dort. Wir waren einmal bei LaPalme aber es hatte zu wenig Wasser. Sonst sah es recht gut aus. Danach waren wir dann meistens beim Teleski am Kiten, da ist es aber nicht Anfängertauglich.
    Hat jemand von euch mehr Erfahrung von Leucate?

  • Für mich ist Leucate ein Revier das sich ganz schlecht einschätzen lässt. War im Oktober dort (schon länger her) und Wind war entweder Null (totale Flaute) oder aber Ober-Mega-Hack (>100 Km/h, Surfsegel mit 2.7 m2 waren Standard, wenn man sich am Strand nicht aufs Brett gesetzt hat, ist es einfach durch die Gegend geflogen). War 2x dort und beide Male gleiches Theater bei Tramontana (auf der Autobahn wurden sogar Wohnwagen und LKW-Anhänger umgeworfen, gegen den Wind hab ich die Tür meines Kombis nicht öffnen können).

    Was die Spots angeht: weiss nicht genau wo die Leute "mehrere" Spots gefunden haben - wer nicht gerade auf dem offenen Meer ist (mehr oder weniger ablandig, nächste Station Afrika, wenn man nicht per Zufall noch auf Korsika oder Sardinien landet), bleibt nur der Tümel übrig. Dort gibt's Muschelbänke (Austern) - ganz so viel Platz wie auf den Bilern gibt's drum eher nicht.

    Leucate selber würd ich deshalb nur empfehlen, wenn man sich mal den Spass antun will die Starkwindeigenschaften voll auszureizen - fürs Kien wäre mir das schlicht zu heikel (Windsurf-Kram kann man im Extremfall einfach wegschmeissen, bleib dann schon irgendwo am Strand liegen). Bei so viel Wind ist ein Aufenhalt für Nicht-Wassersportler am Strand eine Zumutung, ich müsst mir das nicht antun.

    Alternative: Richtung Spanien gehen (z.B. Bucht von Rosas) oder aber weiter westlich (Camargue - dürfte im Wesentlichen für Einsteiger Beauduc sein). Etwas weniger weit und mit Camping erschlossen (das in Beauduc das grosse Problem - nebst der Anfarht auf Sand) ist Hyères. War oft dort (auch für verlängerte Wochenenden) und der Wind war doch angenehmer als in Leucate. Mistral kommt da nicht mehr voll durch, d.h. bei Mistral-Lagen artet das nicht gleich in Überlebens-Training aus. Nachteil: gibt manchmal grosse Seegras-Teppiche (fürs Kiten nur relevant wegen der Leinen, Windsurfer sollten sich Seegrasfinnen zulegen). Alternativprogramme (z.B. Biken oder Monaco besuchen, ich hatte auch meinen Gleitschirm mit dabei) sind vorhanden.

    Gut möglich, dass ich einfach nur Pech hatte (oder Glück, wenn man auf Oberhack steht), aber ich würd mir Leucate, insbesondere mit Familie, nicht antun. Nicht vergesse: Im Oktober kann es auch in Südfrankreich schon richtig kühl werden (insbesondere bei Mistral, ist ja Nordwind) und auch Regen ist möglich - Vorteil bleibt die einfache Erreichbarkeit und die relative Nähe von zu Hause (wenn das Wetter nicht mitspielt, kann man die Sache auch mal abblasen oder je nach Wetterlage eben doch den Norden bevorzugen - Temperaturen waren im Vergleich nicht viel höher als in Holland).

    Marc
    Falls Interesse an detaillierteren Informationen: http://www.surf-magazin.de/rei…nkreich-leucate/a608.html

  • Hi,

    also ich kann dir Fehmarn ans Herz legen. Dank der Begebenheiten hat man fast immer Wind und kann auch mit jeder Windrichtung arbeiten. Außerdem kann man grade im Herbst günstige Unterkünfte finden. Ist natürlich nicht so warm wie im Süden aber dafür ist es auch nicht so voll.


    beste Grüße,

    KG

  • Ich bin gestern von Djerba Tunesien heimgekommen.
    Echt cool, riesiges Stehrevier mit genügend Platz. Wind hatten wir an 13 von 17 Tagen. mit ca 12-20Knoten (an 2-3 Tagen 20-32knoten)
    Sind mit dem Camper über die Fähre gegangen, hatt uns zu dritt inkl. sprit und Fähre ca 500.- pro Woche gekostet. War positiv überrascht, zurückhaltende und gute Menschen die Tunesier. Wir waren noch eine 4 Tage im Landesinneren.
    Standen zuerst bei der Kiteschule les Douphins, sind dann aber wegen den unfreundlichen Leuten eins runter zur Djerba Kite Power station --> echt tolle Erfahrung, kann ich nur Empfehlen.

  • kleines Update, falls es jemand interessiert:
    Fahre jetzt nach Sardinien 30.09. - 15.10.. Erste Woche in La Ciaccia, dann evtl. weiterziehen. Scheint mir ein vernünftiger Kompromiss zw. Familie und Kiten, die Windstatistik für Nordsardinien ist eher mässig, aber der Süden ist wahrscheinlich schon total verlassen... Plant sonst noch wer (Nord-) Sardinien in dieser Zeit?
    Hat mir noch jemand Tipps ...?

  • Fahre am Samstag für 2 Wochen nach Sardinien. Wir sind in Chia im Süden von Sardinien. Ja, die Hauptsaison von unzähligen Touris ist jetzt vorbei, gerade dass ist ja das Gute :) Die Windsicherheit ist nicht wirklich gegeben, aber da du ja wie ich, mit Familie unterwegs bist ist es eh von Vorteil wenn es nicht jeden Tag Wind hat. (Sonst reklamiert die Familie) Die Strände im Süden sind wunderschön. Chia selber ist ein Wavespot und desshalb nicht gerade das Top Anfänger Gebiet. Aber mein Kollege hat es auch geschafft, dort Kiten zu lernen.
    In Porte Botte war ich auch schon Kiten. Wenn der Wind in Chia ablandig kommt kann man dort bei Flach bis Kabelwasser gut Kiten. Es gibt noch Porte Pino und Punta Trettu in der Nähe. Werde ich wohl dieses Jahr auch mal testen. Ich war bisher nur im Süden von Sardinien, weil es dort einfach immer wärmer und sonniger ist. MfG Sven