Gegen das nationale Kitesurfverbot in der Schweiz

  • Vermutlich wird sich nur wenig ändern. Aber es müssten zukünftig kantonale verbote verordnet werden, die angefochten werden könnten (juristisch und politisch). Eine freigabe war oft bedingt verfügt und konnte jederzeit unbegründet wieder entfernt werden (z.b. Sempachersee). Eine änderung hilft, dass sich die sportart endlich etablieren kann. Vermutlich würden weitere clubs und vereine entstehen, analog dem windsurrfen. Jugendförderung, olympia etc würden gefördert. Leider sind wir noch nicht am ziel, aber so wie im ständerat werden wir auch im nationalrat versuchen, den politikern aufzuzeigen, weshalb die gesetzesänderung sinn macht. Dass der bundesrat die motion unterstützt ist sehr hilfreich. Zudem ist es nicht aufgabe des bundes , sich in die hoheit der kantone einzumischen, was momentan quasi der fall ist. Der termin für im nationalrat steht noch nicht, dass aber weitere 6 gleichlautende motionen im nationalrat eingereicht wurden lässt hoffen, dass herr walter (nr-präsident) das thema bald aufs 'parket' bringt.

  • Das ist ja wohl ein absoluter Witz und einfach kein Argument vonwegen "Der Bodensee ist ein bedeutungsvolles Wasservogel-Gebiet, in dem im Winter Zehntausende von Wasservögel überwintern. Die Drachen der Kitesurfer könnten die Vögel aufscheuchen, so dass sie Energie verbrauchten, die ihnen dann im Winter fehle."
    1. ist ja im Winter fast niemand auf den Seen anzutreffen.
    2. Stören alle anderen Seebenutzer die Vögel nicht..?

  • Kite´s sehen für Vögel wohl wie große Raubvögel aus. Wenn man ein bissl im Internet schaut sieht man das der Bodensee schon ein Zugvogelgebiet ist welches zum Rasten gebraucht wird. Wenn ich mich nicht Irre sind das viel die Flachwasserzonen bei Seen. Und Wenn ein Zugvogel zu häufig gestört wird verlässt er seinen Rastplatz und sucht neue. ich finde es wichtig das man als Kitesurfer einfach an den Spots versucht die Natur so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.

    Zu Punkt 2: Sicherlich stören die anderen Seebenutzer die Natur, hat aber nix mit dem Kitesurfverbot zu tun.

  • Hatten wir das nicht schon mal?! Erneute Behandlung der Motion 'Gleichstellung des Kitesurfens mit anderen Wassersportarten' morgen im Nationalrat! -> Nochmals Daumen drücken!

    Der Motion wurde bereits durch alle Räte und der zuständigen Kommission zugestimmt, nun hat aber ein Minderheitsantrag verlangt, dass dies der NR nochmals behandelt.

  • http://www.20min.ch/schweiz/ne…-wird-aufgehoben-23960825

    So wie ich das sehe passiert - erst mal gar nichts.
    Es wird noch einige Zeit dauern bis das umgesetzt werden wird und bis dann wird in den Verordnungen einfach der Text gewechselt und es heisst nicht mehr dass dass Kiten nur in den ausgewiesenen Kitezonen erlaubt ist (was bis jetzt der Fall war), sondern dass Kiten ausserhalb der ausgewiesenen Kitezonen verboten ist. So praktisch sind sogar unsere Politiker veranlagt.

    Die Änderungen müssen über die Politik laufen und inzwischen dürften einige sich intensiver mit dem Kitesport beschäftigt haben was eventuell doch noch den einen oder anderen Spot aufleben bzw. nur Neueröffnung führen wird. Bis allerdings all die Einsprachen vom Tisch sind welche dann doch noch kommen, man kann einen Kiteplatz schon nur killen weil WC-Anlagen und Plarkplätze fehlen, vergeht etliche Zeit. Unverständlich sind für mich Aussagen von Politiker welche Angst haben, dass sie jetzt ausser das Wasser vor sich (vermutlich haben die so viel Weisswein in sich, dass sie eh auf Autopilot stellen müssen - oder fahren höchstens mal mit dem Schiff der ÖV über einen See) noch den Luftraum über Ihnen beobachten sollen. Das zeugt davon, dass wir alle Vollpfosten als Vertretung in die Polititk gewählt haben. Tja, man muss ja auch nicht alles können oder wissen, aber sich wenigstens informieren über den Unterschied zwischen einem Kite und einem Wasserflugzeug wäre drin gewesen.

    Unklar ist für mich, was genau darunter verstanden wird, dass eine Kitesurf-Ausbildung sein muss. Einfachste Lösung wäre den VDWS-Ausweis zuzulassen. Aber man kennt die Schweizer und weiss, dass ausländische Ausweise so ihre Probleme haben hier zu bestehen, zumal es auch noch andere Kite-Lizenz-Anbieter gibt als den VDWS (man muss sich mal vorstellen die Romands sollen einen VDWS-Ausweis, also Ausweis eines deutschen Verbandes, vorzeigen - das lässt sich auf französisch nicht mal buchstabieren und würde wohl eine Art kalten Krieg an der Sprachgrenze auslösen, zumal mir kaum VDWS-Leher bekannt sind welche in französischer Sprache unterrichten könnten).

    Würde mich nicht erstaunen, wenn wir allesamt für eine Binnensee-Theorieprüfung auf den Schiffahrtsämtern erscheinen müssten (natürlich nach nachgewiesener Theorielektion beim vom CH-Verband akzeptierten Kiteleher der einer neu zu gründenden Prüfungsausbildungs-Kommission angeschlossen ist sowie integriertem Umweltschutz-Lehrgang welcher darauf hinweist, dass man gefälligst Co-2 neutrale Kite kaufen soll und die Finnen abmontieren sollte um jegliches Verletzungsrisiko der Fische zu vermeiden... ) Dann noch eine praktische Prüfung welche im Binnenschiffahrts-Ausweis als separate Kategorie "Kite" eingetragen wird. Kategorie für welche selbstverständlich dann auch ein internationaler (Hochsee-)Ausweis nach CH-Richtlinien gemacht werden kann, wenn der Ausweis auch am Meer gelten soll (nicht vergessen einen Platz für die Rettungsinsel auf dem Board vorzusehen - ist Vorschrift nach CH-Richtlinien für Hochsee, genau so wie eine 60cm hohe Rehling). Dem Umweltschutz zu liebe werden die Grünen dann noch eine Finnen- / Tiefang- / und eine satte jährliche Quadratmeterabgabe, samt vorgezogener Recyling-Gebühr verlangen (u.a. zur Finanzierung und Schaffung von Sonderzonen für von aus Schilf hergestellten Tretbooten Ihrer Mitglieder - ich glaub ich bin im falschen Film :confused: - und hör jetzt auf mir Gedanken drüber zu machen).

    Hab's natürlich extra provokativ geschrieben ;) , aber wie so oft ist der Wunsch der Vater des Gedanken und die Umsetzung der Idee mehr als fragwürdig, zumal die Detailregelungen den Gemeinden vorbehalten bleiben. Es dürfte somit vorerst und für mehrere Jahr(zehnt)e, bei den geltenden Regeln bleiben, ich würd auf keinen Fall darauf zählen dass in der nächsten Saison irgend ein Spot mehr offen ist als in der letzten.

    Marc
    hab Binnenschiffahrtsausweis wie auch Hochseeausweis (jeweils Motorboot wie Segelschiff). Auch wen ich somit den kommenden Regelungen relativ gelassen entgegensehen kann, so befürchte ich doch Rechnungen in ungeahnter Höhe (wie wär es mit einer Wind-Steuer zu Unterstützung von Flügellahmen Zwergenten bzw. abgewählten Politiker, beispielswesie Knoten Windgeschwindigkeit gemittelt über die effektive Fahrzeit, multipliziert mal Fahrgeschwindigkeit und das Resultat für schlappe 10 Rappen pro Einheit - zuzüglich einer Fixen Grundabgabe von 500.-- pro Jahr?) Hoffentlich waren wenigstens ein paar Politiker welchen das Wohlergehen ihrer (Kitenden) Wähler nicht aus den Augen verloren haben, statt an neue Finanzierungsquellen zu denken....

  • Falls diese Motion zu einer Änderung der Binnenschifffahrtsverordnung führen wird, ändert sich die sogenannte "Beweislast". Bis anhin mussten die Kiter "beweisen" dass der unter bestimmten Bedingungen (welche jeweils in einer kant. Verordnung festgehalten sind) ein problemloser Kitebetrieb in der entsprechenden Zone möglich ist. Also: Der Staat verbietet grundsätzlich und der Kanton (Gewässer sind kantonales Hoheitsgebiet) hat die Möglichkeit eine Kitezone zu bestimmen.

    Wenn jetzt die Motion erfolgreich ist, geht die Beweislast zum Kanton über. Da das Kiten in der Binnenschifffahrtsverordnung dann nicht mehr verboten ist, muss der Kanton beweisen, dass das Kiten auf den Seen nicht gefahrenlos möglich ist. Erbringt er diesen Beweis nicht, wird das Kiten auf den Seen nicht verboten. Für den Fall, dass er den Beweis erbringt, wird die Seefläche für das Kiten gesperrt.

    Und das ist meiner Meinung nach der springende Punkt: Welche Beweislast reicht für den Kanton aus, um eine Seefläche zu sperren? Und bei welcher Instanz eine solche Sperrung angefochten werden kann. Ganz klar ist, dass kein Kanton für ihre Gewässer ein Blanko-Check ausstellen wird.

    Ich freue mich auf die Bewegung welche in die gesetzlichen Regelungen kommt. Habe jedoch noch gewisse Bedenken, dass die Motion den Kitesurfern nur Vorteile bringt.

    Gruss Jodok

  • Motion im Nationalrat deutlich angenommen

    Der Nationalrat überwies die Motion von Ständerat Hans Hess (FDP/OW) mit deutlichen 143 zu 31 Stimmen bei 8 Enthaltungen. Der Nationalrat ist einverstanden, das Binnenschifffahrtsgesetz anzupassen mit dem Ziel, Kitesurfer mit anderen Wassersportlern gleichzustellen.

    Edith Graf-Litscher (SP/TG) die den Minderheitsantrag eingereicht hat, versuchte vergeblich, mit angeblichen Tatsachen die Parlamentarier für eine Ablehnung zu überzeugen.

    Die Motion hat in den Medien ein grosses positives Echo ausgelöst.

    Dokumente zur Abstimmung im Nationalrat:

    Wortprotokoll Abstimmung Nationalrat: http://www.parlament.ch/ab/fra…_n_4906_397617_397709.htm

    Welcher Parlamentarier hat wie abgestimmt? http://www.parlament.ch/poly/A…g/49/out/vote_49_8399.pdf


    Hier ein paar Ausschnitte aus den Medien:

    20 Minuten Bericht: http://www.20min.ch/schweiz/news/story/23960825

    20 Minuten Interview: http://www.20min.ch/schweiz/ne…l-gabs-noch-nie--23569756

    Aargauer Zeitung: http://www.aargauerzeitung.ch/…ld-erlaubt-sein-125792052

    Berner Zeitung: http://tt.bernerzeitung.ch/sch…laubt-sein/story/15446121

    Blick: http://www.blick.ch/news/polit…t-aufheben-id2139766.html

    Der Bund: http://www.derbund.ch/schweiz/…laubt-sein/story/15446121

    NZZ: http://www.nzz.ch/aktuell/schw…uer-kitesurfer-1.17890716

    News.ch: http://www.news.ch/Auch Nationalrat gegen Kitesurf Verbot/567964/detail.htm

    Tages Anzeiger 1: http://www.tagesanzeiger.ch/zu…osse-Rolle/story/19350221

    Tages Anzeiger 2: http://www.tagesanzeiger.ch/sc…laubt-sein/story/15446121

    Urner Zeitung: http://www.urnerzeitung.ch/nac…n-erlaubt;art46447,219971

  • Leider kann ich meine zu langen Texte (schreibe einfach mal drauflos und versuche nachher irgendwie die Gedanken zu ordnen) nicht korrigieren, mal Antworten gedrückt und die Sache ist gegessen (sorry, da ist meinerseits Umdenken gefordert). Ist nach mehrmaligem lesen nicht mal mehr mir ganz klar was ich eigentlich sagen wollte - geht im Prinzip nur darum dass aktuell noch viel mehr unklar ist als vorher und deshalb zumindest vorerst gar nichts ändern wird.

    Tja, geht tatsächlich auch kürzer :cool:

    Marc

  • Diese Worte von Frau Graf-Litscher finde ich mal gut:

    "Das Personal und die Direktionen der Schifffahrtsunternehmen haben nun Angst, dass sie künftig ihren Blick nicht nur auf den dichten Verkehr auf den Seen, sondern künftig auch noch gegen den Himmel richten müssen, um zu schauen, was sich da oben tummelt und ob vielleicht ein Seil auf den See oder auf das Schiff und die Passagiere herunterfällt. Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht: Wenn ich selber im Auto sitze, bin ich froh, wenn ich mich auf die Strasse konzentrieren kann und nicht noch gleichzeitig in den Himmel schauen muss, ob etwas von oben herunterfällt. "

    Vielleicht verfährt sich die Dame auch immer, weil sie keine Schilder, die über der Strasse hängen lesen kann.

    Oder Sie verwechselt Gleitschirmpiloten mit Kitesurfer und denkt dass wir nun die Seen als Landezonen haben wollen.