Hilfe beim ersten Kite Kauf

  • Höi zäme!

    2 neue Kite Fans im Lande... hatten 4 Tage am Stück guten Wind in Silvaplana, konnte richtig doll üben. Kitekontrolle geht prima (auch wenn es etwas Nervenaufreibend ist, in 3er Kolonnen zum Einstieg anzustehen :eek:), Wasserstart und Höhe halten klappen gut, manchmal sogar Höhe laufen. Bauchplatscher und Kite im Wasser hatte ich gestern keine mehr, wird es aber ganz sicher wieder geben. Jetzt gehts drum, eigene Kites zu kaufen. Oje, so viele Modelle und Grössen... Klar ist soweit, dass wir Deltas möchten. "Lieb" aber nicht allzu allzu träge, einfacher Relaunch! Werden vorerst in Silvaplana und am Neuenburgersee unterwegs sein.

    Hatten die vergangenen Tage in Silvaplana jeweils einen Slingshot Z, 13 oder 11m2 geteilt, bei ca 4bf. Ich kam mit beiden klar, aber der 11er war mir lieber, da er etwas wendiger war, schneller reagiert hatte (soweit ich Neuling das beurteilen kann). Nehme an, für meine 55kg wäre ein 11er eine gute Grösse zum Anfangen (und ein 13er für meinen Mann mit 85kg), oder ist bei einem anderen Kite Modell wieder alles ganz anders?

    Suche Occasionen, ca letzjährig. Als ähnlich "lieb" wie der Z wurden uns der North Rebel, Slingshot Rally und Core Riot empfohlen. Habe von denen leider keine Occasionen in 11/13m2 gefunden, vom Rally aber in 10 und 12m2. Macht 1m2 einen grossen Unterschied?
    Den Cabrinha Switchblade hatte ich in Fuerteventura häufig als Schulungskite eingesetzt gesehen, nehme daher an, es ist ein ähnlich "netter" Kite wie der Slingshot Z? Oder den F-One Bandit hab ich auch im Visier (gefällt mir optisch sehr... Mädel halt :rolleyes:). Wäre der auch empfehelnswert?

    Kennt jemand diese Kites und kann Feedback geben, wie sie im Vergleich sind? Oder sind die alle so nahe beieinander, dass es egal ist, welchen man nimmt? Gäbe es weitere empfehlenswerte Modelle, nach denen ich suchen könnte, die ähnlich dem Z sind (einen kleinen Tick "lebendiger" als der Z dürfte er sein :D).

    Merci im Voraus!
    :)

  • Habe noch nicht viele Kite-Modelle ausprobiert (hatte aber auch Z und Key in Silvaplana), deshalb sicher nicht allzu aussagekräftig. Aber: ich würde mir mal überlegen wo etwa der Einsatzbereich liegt - denn es gibt Kites welche im unteren Windbereich mau reagieren und solche welche eben schon dort ordentlich Zug haben (meine Rebels beispielsweise sind ziemlich träge beim Windlimit, ab etwa Mitte der Windrange machen die dann richtig Spass und man kann sie dank dem effektiven Adjuster und dem langen Depowerweg an der Bar bis zu sehr hohen Windstärken fahren).

    Weiter war mir persönlich das Safety-System wichtig. Wenn Du mal die Cabrinha-Bar ausgelöst hast, wirst Du Dich mit dem Zusammenbau befasst haben - ich hab's aufgegeben (im Laden schon schwierig, bei Wind, Welle und Strömung tendiert ein Zusammenbau bei mir als handwerklich ungeschickter auf unmöglich). Die Core-Bar hat mir nicht so gefallen, weil der Dreh-Verschluss nicht so mein Ding ist (auch klar: reine Gewöhnungssache), zudem waren in den Tests der einschlägigen Magazine Probleme aufgetaucht, wenn Sand im System war (woll inzwischen weitgehend behoben worden sein).

    Die North-Bar (5th Element) finde ich super, die löst sogar bei Kindern problemlos aus (5 Kilo Zug nötig, andere gehen bis 20 Kilo). Zusammenbau ist ultra-einfach. Gewöhnen muss man sich allerdings an die 5. Leine - auch wenn die Sicherheit Top ist, so kann diese manchmal nerven (z.B. hab ich die 5. schon mehrmals um den Schirm gewickelt gehabt). Auch ein kleines Problem: mit der 5. Leine unter Spannung geht der Schirm nicht (wie beispielsweise die Z) automatisch an den Windfensterrand sondern bleibt wie angenagelt vor dem Fahrer, direkt in der Powerzone auf der Front-Tube stehen. Bei knapp 6 Windstärken mit dem 13er gibt das ordentlich Zug und somit viel Abdrift (schon klar, hätte schon lang den 9er nehmen können, hatte aber keine Lust Zeit am Strand zu verbringen). Generell ist die Frage ob 5. Leine oder nicht wohl eine Frage der persönlichen Einschätzung - die einen wollen nicht mehr ohne, die anderen würden sich nie so was kaufen. Ohne das selber zu testen (Handling selber und Startverhalten) kann man den Unterschied nur schwer erklären.

    Aufgrund der diversen Outlines und Kräfte (z.B. auch Haltekräfte an der Bar) masse ich mir keine Tipps zu den Grössen zu - allerdings würde ich Silvaplana ganz allgemein nicht unbedingt als den Standard ansehen wenn es um die Windverhältnisse geht (Luft-Dichte ist spührbar geringer als auf Meereshöhe).

    Im Moment werden die 2013er Modelle rausgeschmissen in den Shops (2014er Material steht schon bereit), da lohnt sich der Vergleich ob Occasion oder Neu-Vorjahresmodell. Die Top-Modelle schenken sich in Verarbeitung und Haltbarkeit wenig (auch Einsatzbereich ist nicht gross unterschiedlich bei den Erfolgsmodellen mit grossem Einsatzbereich) - spzezielle Freestyle-Kite oder gar C-Modelle sind eh nicht für Aufsteiger gedacht. Eine nette Übersicht findet man auf www.gleiten.tv - dort wurden auch verschiedene Bretter getestet.

    Viel Spass auf der Materialsuche - und auf nette Test-Stunden.
    Marc

  • Hoi Neni,
    da ich genau deine Gewichtsklasse bin (56 kg) und schon lange North Rebels kite, hier mal meine Kiterange:
    5-7-10-12
    Hierzu ist zu sagen, dass ich ca. 80 - 90 % mit 7 und 10 abdecke (ca. 13 - 25 kn und 130er Board, mit 140er Board geht der 10er auch schon früher), 5 und 12 sind also eher Luxus für die Bereiche >25 kn und <12/13 kn.
    Am Freitag war ich übrigens auch am Silvaplana, da war ich mit 10er und 130er Board draußen, 12er wäre aber auch gegangen.

    Für euch beide zusammen wäre zum Anfangen wahrscheinlich 10 und 13 ganz gut, später wirst du aber sicher nicht an einem 7er vorbeikommen, zumindest, wenn du mal wo anders als Silvaplana fahren willst. Dein Freund kann bei 85 kg den 10er wahrscheinlich ungefähr genau so lang halten wie du den 7er, der bei dir schon ab ca. 16 kn losgeht.

    Eine ebenfalls beliebte Pärchenkombi ist 12-9-7, für Silvaplana ist 12 für deinen Freund manchmal aber wahrscheinlich schon etwas klein, zumal man als Anfänger immer etwas mehr Druck braucht.

    Noch eine Anmerkung zu den angegebenen Windstärken:
    Sie beziehen sich auf Meereshöhe, nicht auf Silvaplana, wie sich das dort verhält, hat Maarc ja schon erklärt.

    Noch ein Tipp zum Board: am Anfang solltet ihr auf jeden Fall 2 größere Boards haben (ab ca. 140 x 44, würde ich gebraucht kaufen), wenn ihr gleichzeitig aufs Wasser wollt.
    Wenn ihr es dann könnt, wollt ihr bestimmt noch was kleineres, für dich ca. 130 für deinen Freund ca. 135, das große Board kann man dann als Leichtwindboard weiter nutzen oder wieder verkaufen, je nachdem wie wichtig es einem ist, auch bei sehr wenig Wind aufs Wasser zu kommen.

  • Danke vielmals für all die Infos!
    Haben ein 3er Kite Set übernommen (Ozone C4 7m2 und 12m2 und Ozone Zephyr 17m2). Die beiden C4 bleiben noch ne Weile schön eingepackt, bis das Anfängerstadium überwunden ist ;).
    Wäre es gut, mit den Kites, die wir jetzt brauchen dieses Set zu ergänzen (sprich z.B. einen 9-10er und 14er zu kaufen) oder ungeachtet der bereits vorhandenen Grössen was Optimales zu nehmen (also halt noch einen 12er)?

  • Ob das Set für Euch taugt, kann ich nicht beurteilen - die C4 würd ich nur nehmen, wenn die Bedingungen wirklich OK sind (wäre ja schade die nicht einzusetzten, wo sie schon mal da sind). Mal etwas länger in einem Stehrevier damit üben wäre wohl das richtige Mittel, damit man sich an das direkte Lenkverhalten gewöhnt und den Windbereich gut abschätzen kann (http://forum.oase.com/showthread.php?t=132431 oder auch http://surfforum.oase.com/showthread.php?t=101739). Im Vergleich zu einem Slingshot Z, ist da doch ein einiges sensibleres Händchen gefragt. Das Sprungpotenzial der Teile ist jedenfalls beachtlich - sieht nach viel Spass aus, wenn man den Schirm mal im Griff hat.http://gleiten.tv/index.php/vi…4jb29k37m6nu1rrk5&amp;/1/

    Beim Zephyr würd ich auch länger, am besten in einem Stehrevier, das Startverhalten aus dem Wasser üben - das Teil ist nicht gerade als Startwunder bekannt (http://surfforum.oase.com/showthread.php?t=110441,http://gleiten.tv/index.php/video/action/view/v/147/page/348/ ). Die Idee so einen Schirm rückwärts zu starten mag sich in der Theorie nett anhören, wenn man aber mal merkt wie viel Zug da draufkommt, wenn er dann voll im Windfenster steht, sieht die Sache "in echt" dann doch etwas anders aus. Mir ist mein 13er Rebell mal aus versehen so gestartet (allerdings nicht rückwärts sondern vorwärts, hatte irgendwie die Leinen ums Bord gewickelt und plötzlich schoss das Ding bei etwa 14 Knoten voll durch die Powerzone in den Zenit) - das hat einen Abflug gegeben, den ich so schnell nicht vergessen werde. Zeigt auch, dass 5. Leine, so sicher das auch sein mag beim Auslösen, eben kein Allheilmittel ist und man lieber mal Pause machen sollte, wenn die Konzentration nachlässt ;)

    Bei leichtem Wind müsstest Du den 12er C4 fahren können, allerdings fehlt Dir ein Schirm für "normale" Tage (zwischen 4-5 Windstärken). Dein Mann ist mit dem 17er (bei Leichtwind) und dem 12er gut ausgestattet, Ihm fehlt dann etwas für mehr Wind (z.B. am Meer, wo Du den 7er fahren kannst). Üblicherweise wird am Meer 12/9 gefahren, ich denke, dass mit einem zusätzlichen 9er (mit grossem Windbereich) eine komplette Range für Euch vorhanden wäre.

    Mit entsprechenden Boards (mit den C4 würd ich keine Door sondern eher was manöverorientiertes nehmen, allerdings bei Leichtwind auf genug Fläche achten) kann man leichteren Wind gut abdecken - Board scheint mir fast wichtiger zu sein als der Schirm selber. Bei mehr Wind setzt der C4 sicher Limiten, aber mit einem kleineren Board kann man hier das Limit doch noch ausreizen. Als Anhaltspunkt: mehr Breite hilft beim Anfahren, mehr Länge bei Höhelaufen (umgekehrt: bei schmäleren Boards bekommt man die Kante länger ins Wasser gedrückt und kürzere sind manöverfreundlicher - wobei hier auch die Outline für Kurven und das Unterwasserschiff für Sprünge bzw. Landungen Unterschiede machen).

    Noch eine ganze Palette find ich unnötig (bin aber selber immer knapp bei Kasse, deshalb rein persönliche Einschätzung), aber zwischen 7 und 12 ist ein zu grosser Unteschied (ich hab 9 und 13 - und das ist schon grenzwertig und lässt sich nur dank zwei unterschiedlichen Boards vertreten). Da Ihr Euch auf Freestile-Schirme eingeschossen habt, würde ein 9er C4 wohl optimal passen, so könnt Ihr auch die schon vorhandene(n) Bar verwenden.

    Marc