Haftpflichtversicherung per VDWS SafetyTool?

  • Hallo zusammen,

    der VDWS bietet ein "SafetyTool" an (http://www.vdws.de/safetytool/), welches eine Haftpflichtversicherung für das Kitesurfen auf Wasser beinhaltet. Gleichzeitig heisst es auch:

    Zitat

    [SIZE=13px]Aufgrund der einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen in der Schweiz gilt der Versicherungsschutz der Haftpflichtversicherung für Versicherte die Schweizer Staatsbürger sind, nicht in der Schweiz selbst [...][/SIZE]



    Wenn ich das nun mit der Lupe lese, dann steht dort "Schweizer Staatsbürger". Genau das bin ich aber (leider) nicht - ich habe nur meinen (einzigen) Wohnsitz in der Schweiz.

    Ist damit das SafetyTool (welches ich sowieso schon "habe") für meine Gegenbenheiten eine ausreichende Abdeckung um den Haftpflichterfordernissen der schweizer Binnenschifffahrtsverordnung (http://www.admin.ch/opc/de/cla…/19780252/index.html#a153) nachzukommen?

    Ich bin mir darüber im klaren, dass dies eigentlich eine juristische Frage ist - aber vielleicht hat ja jemand hier Erfahrung mit diesem Thema?

    Ich habe übrigens auch eine Anfrage beim VDWS mit gleichem Inhalt gestellt - sobald dort eine Antwort kommt, werde ich diesen Thread aktualisieren.

    Merci vielmals :)

  • Interessante Frage. Ich bin kein Jurist, aber laut Art. 154 könnte einzig ein "ausländisches Schiff" ein Schlupfloch bieten.

    In http://www.admin.ch/opc/de/cla…/19780252/index.html#a105 und Art. 106 steht jedoch, dass du für ein "ausländisches Schiff" (wie z.B. dein Drachensegelbrett) eine Bewilligung des Kantons brauchst, und dass der Eigentümer oder Halter den Wohnsitz im Ausland haben muss.

    Die "Schweizer Staatsbürger"-Formulierung scheint eine Erfindung des VDWS zu sein.

    Falls deine normale Haftpflichtversicherung das Kitesurfen ausschliesst, dann ist die wohl günstigste Variante die Helvetia-Haftpflicht von hier: http://www.freestyle-shop.ch/kitesurfing.php#acc (du bezahlst nur anteilsmässig die Tage bis zum Jahresende).

  • Die Formulierung ist wirklich schlecht gewählt, wenn man die Sache man anders dreht, ist klar, wie das gemeint ist.

    Dass man eine gültige Haftpflicht (fürs Kitesurfer) haben muss, ist unbestritten. Gemäss CH-Gesetzgebung können nur in der Schweiz zugelassene Versicherungen Schäden in der Schweiz versichern (http://www.finma.ch/d/finma/ta…/schadenversicherung.aspx) - der VDWS gehört nicht dazu. Somit gilt diese Versicherung in der Schweiz als nicht existent (Deckung bei Ferienreisen ist allerdings gegeben, im hier angesprochenen Fall scheint das aber nicht zuzutreffen, ich gehe zumindest davon aus, dass ein Wohnsitz in der Schweiz vorhanden ist).

    Tipp: mit der vorhandenen Privathaftpflichtversicherung abklären ob Kite-Haftpflicht mit eineschlossen werden kann (beispielsweise möglich bei der AXA - dürfte nicht die einzige sein welche solche Zusätze anbietet). Ob es sich vom Preis her lohnt den Zusatz abzuschliessen oder aber eine spezielle Kite-Haftpflicht abzuschliessen muss man mit der eigenen Versicherung klären - die Preise (teils auch Set-Angebote) sind zu verschieden, dass man das pauschal sagen kann.

    Marc

  • Hallo zusammen, hier wie angekuendigt und ohne Wertung die Rueckmeldung des VDWS, inklusiver meiner urspruenglichen Email:

  • Hallo zusammen und vielen Dank fuer die bisherigen Antworten!


    Wie Markus bin ich etwas irritiert ob des Passus zur "Schweizer Staatsbuergerschaft". Ich kenne das eher so, dass auf den Wohnsitz abgestellt wird und nicht auf die Staatsangehoerigkeit.

    Marc: Ich glaube es ist noch denkbar dass, z.B., deutsche Staatsangehoerige mit Wohnsitz in Deutschland und dem Kitesurfen i der Schweiz wirksam ueber den VDWS versichert sind - Stichwort: "Auslaendisches Schiff".

    Ausserhalb der Schweiz - also z.B. in Italien oder Frankreich - ist das dann anscheinend(?) kein Problem mehr?

    Grrrrr :/

    Merci fuer die Tips fuer eine valide *Kitesurf*-Haftpflicht in der Schweiz. Meine Privathaftpflicht (Mobiliar) schliesst Kitesurfen explizit aus - was ich aber auch vor Abschluss wusste. Viele Versicherungsgesellschaften in der Schweiz bieten in der Tat die Abdeckung von Kitesurfen als Option an, sind aber meines Erachtens in der Form zu teuer. Da ist das Paket der Kitegenossen m.E. hier insgesamt besser. Dazu gibt es dann noch die Chance ueber die Helvetia nur den Versicherungsbaustein zu loesen (mit Dank an Markus fuer den Link).

  • Dass man in den Ferien versichert bleibt, habe ich nie bestritten ;) - die CH-Gesetzgebung stellt auf den Wohnsitz ab (ist auch eine Frage der Stempelabgabe auf Versicherungsprämien). Im Gegensatz zu einem Boot welches nicht nur versichert ist sondern auch eine gültige Zulassung samt Papieren (und prüfungspflichten) hat, ist ein Kite dann doch nicht ganz vergleichbar. Halter von Booten welche nicht in der Schweiz wohnen, jedoch Boote in CH-Häfen haben, brauchen deshalb eine Bewilligung - wobei das ziemlich relativ ist (versuch mal einen Bootsplatz zu bekommen - das ist aussichtslos ohne Wohnistz in der Schweiz, weil die Gemeinden lange Wartelisten haben und immer erst die steuerzahlende Bevölkerung in der eigenen Gemeinde, dann in den Nachbargemeinden und dann erst der Rest der Welt berücksichtigt wird). Ich musste mein schönes Segelschiff verkaufen weil ich von Neuenburg (NE) nach Hauterive (NE) weggezogen bin - hatte 3 Wochen Zeit nach dem Wohnsitzwechsel meinen Bootsplatz zu räumen :(

    Das Problem liegt hier deshalb nicht daran ob der VDWS bezahlen würde oder nicht, sondern daran, dass gemäss CH-Vorschrift wegen Wohnistz in der Schweiz keine offizielle Haftpflichtversicherung vorhanden ist und man deshalb "illegal" unterwegs ist (ob das jemanden juckt, ist dann wieder eine andere Geschichte - aber von irgendwas muss die heimische Versicherungswirtschaft ja auch leben :cool:). Mich würde ja mal interessieren was die Kite-Haftpflichtversicherungen pro Jahr an Schäden bezahlen - da würde man sehen wie unsinnig die gesamte Geschichte eigentlich ist.

    Die Kite-Haftpflicht über die Kitegenossen (samt Club-Beitrag) hat den Vorteil auch noch die heimischen Spots zu unterstützen - das alleine ist für mich Grund genug, die Haftpflicht so abzuschliessen. Aber darum ist es ja nicht gegangen.

    Marc