möchte neuland (neuwasser) betreten

  • hallo da draussen.

    erstmal eine kurze vorstellung: mein name ist reto, 36 aus den bündner bergen. ;) (prättigau) ich bin leidenschaftlicher freerider im winter und gelegenheitswakeboarder im sommer. (leider ohne eigene ausrüstung - es haben halt nicht alle leute unbeschwerten zugang zu booten..) seit etwa 2 oder 3 jahren möchte ich deshalb kite erlernen, hat sich aber leider bisher einfach nicht ergeben - aber das ändert sich ab morgen. habe aus beziehungsfrust 10 tage kuba urlaub gebucht und gestern hatte ich die idee, nach kite gelegenheiten auf kuba zu googeln, mit erfolg.

    habt ihr erfahrungsberichte aus kuba? irgendwelche hilfreichen anfängertips, welche der schule auf kuba evt. entfallen könnten? wie schätzt ihr die dosis ein an lektionen? es gibt 2h, 4h oder 8h packages. macht es sinn ($$$), die ausrüstung gleich dort zu kaufen?

    offtopictips?

    aloha - reto

  • Hallo ins Prättigau
    Die Idee im "Warmen" bei konstanten Windverhältnissen zu lernen ist schon mal sehr gut - das wird jeder bestätigen der sich in Silvaplana die Finger oder (bei nicht perfekt passenden Anzügen) den Hintern abgefroren hat.

    Ob Kuba nun besser oder weniger gut als andere Destinationen sein könnte, ist irrelevant, denn wenn Du da in den Ferien bist, nützt es nichts, wenn jemand sagt, dass es anderswo besser wäre. Also bleibt die Frage nach der Schule - und die ist indiviuell. Gibt Leute welche gerne eine straffe Deutsche Mentalität und Pünklichkeit haben - und andere welche es stressfreier finden, wenn das halt alles so bisschen chaotisch abläuft und man Ende des Tages dafür zusammen noch ein Bierchen trinken geht. Wichtig für die Schweiz (und allgemein Destinationen mit Mietmaterial) wäre es eine internationale Kitelizenz machen zu können (VDWS oder KSA), da diese beispielsweise Voraussetzung zum Fahren in Silvaplana (Niveau 4, Tendenziell 5, d.h. sicheres Höhe halten bzw. sogar Höhe machen) bzw. Voraussetzung zum Mieten von Material in den Kiteschulen bzw. Shops ist.

    Wie viel Zeit man aufwenden muss, ist schwierig zu sagen - je mehr desto besser! Das Problem liegt nicht daran, dass man ewig braucht um aufs Brett zu kommen (obwohl - aber ich bin schlechtes Beispiel) sondern daran, dass Kiten je nach Bedingung schwierig bis unmöglich bzw. zumindest gefährlich sein kann. Man braucht Start- und Landungshelfer und beim kleinsten Problem sollte auch ein Rettungsboot vorhanden sein, wenn Strömung oder Windrichtung nicht mindestens paralell zum Ufer sind (auflandig wäre auch nicht schlecht, wird aber wieder schwierig mit Starten). Heisst also, dass man "einfach so" halt nicht Kiten kann. Und: über die rechtliche Lage in der Schweiz hast Du ja die Infos im Forum und in der Tagespresse - da ist es sowieso schwierig als Einsteiger was machen zu können (Ausnahme Silvaplana - aber mit oben erwähnten Einschränkungen, zudem im Sommer extrem voll und deswegen Einsteigern für die Schulung halt nur zu empfehlen wenn's anders nicht geht). 10 Stunden würde ich mal als Minimum sehen um aufs Brett zu kommen (einige halt besser als andere), bis man es "kann" dürften eine ganze Menge mehr Stunden nötig sein.

    Was das Material anbelangt: ich glaub nicht, dass sich der Kauf im Ausland lohnt. Um es noch krasser zu sagen: ich glaub nicht mal das sich Kauf für Gelegenheitskeiter überhaupt jemals lohnt! Eine Wochenmiete kostet irgendwo zwischen 350 und 500 Franken, wobei man jedes nur erdenkliche Material nehmen kann. Bei zwei Wochen Kieteferien pro Jahr (vielleicht auch 3) am gleichen Ort werden die Preise günstiger. Zum Vergleich: ein Kite alleine kostet schon gegen 1'600.--, dazu die Bar (Leinen) 500 und das Brett etwa 800. Könnte man zwar innert paar Jahren amortisieren, aber leider sind Leinen wie auch die Kites Verbrauchsmaterial und sind nach paar Jahren hinüber. Weils mit einem Kite nicht geht (meist 2-3) und man vielleicht mal die Idee hat andere Board zu fahren, wird das richtig intensiv mit den Investitionen - und deshalb dürfte für eine grosse Anzahl Fahrer Materialmiete das Frustpotenzial weit stärker eingrenzen als wenn man viel Geld ausgegeben hat und das Zeug dann doch nicht vernünftig einsetzen kann.

    Zudem: Materialtransport mit dem Flieger kostet - und ist nicht überallhin möglich. Schon die reinen Flugkosten von bis zu 250 Franken pro Strecke (im übrigen wird Materialmitnahme nicht garantiert bei Grössen über 1.40 - dürfte aber die Ausnahme sein, dass der Kram nicht im gleichen Flieger mitgeht) machen den Griff zu Mietmaterial an einschlägigen Kite-Destinationen einfach. Nicht zu unterschätzen: in allen Destinationen wird inzwischen was für die Einlagerung des Materials verlangt und Taxis oder sonstige Transporte von den Flughäfen zu den Hotels verlangen teilweise auch schon ganz nette Aufschläge wenn man was anderes als einen Koffer einladen will. Das mag viele nicht interesieren, wenn aber die Hotels nicht direkt am Strand sind und man (teilsweise bis zu 40 Minuten) Transfert vom Hotel an den Surf-/Kitestrand hat, dann wird das immer schräger mit eigenem Material (ich komme vom Windsurfen, hab es schon vor 20 Jahren aufgegeben meinen Kram mitzunehmen weil Surfgepäck ab Flughafen Zürich schlicht unbezahlbar ist und selbst für 3-wöchige Aufenthalte nur noch geliehen).

    In der Regel ist das Material da am Günstigsten wo es am Meisten Anbieter hat, da dürfte Kuba wohl eher schlecht abschneiden (lieber in den USA kaufen). Rein vom Kaufpreis her schätze ich, dass man in Deutschland bessere Angebote (z.B. Vorjahresmodelle) bekommt - und natürlich gibt es auch Setpreise in der Schweiz (z.B. von den Kiteschulen - und das Zeug taugt dann auch wirklich für Schüler).

    Was ich empfehlen würde ist ein Shorty (zumindest Lydra mit Sonnenschutzfaktor 50+ gegen Sonnenbrand) und ein Kite-Trapez was perfekt passt. Weil man das Teil lange hat, lohnt es sich hier viel Zeit zu investieren um das zu finden was perfekt passt - ein Kitetrapez eignet sich ganz nebenbei auch, wenn mal es mal mit Windsurfen probieren will. Ebenfalls immer praktisch: Neoprenschuhe (ist nicht überall feiner Sandstrand - und zerschnittene Füsse von Muscheln sind nicht nur beim Kiten ärgerlich). Da reichen einfache Schuhe aus, wer in Regionen unterwegs ist wo Seeigel vorhanden sind, kann etwas mehr ausgeben und sich Schuhe mit (mehr oder weniger) Durchstichsicheren Solen zulegen.

    Kurz: ich würd "auf die Schnelle" im Ausland nichts kaufen und erst mal die Schulung machen, zumal man eben in den Meisten Fällen auch danach ganz gut mit Mietmaterial über die Runden kommt und sich dann (als guter Fahrer) das zulegen kann, was einem am Meisten taugt (vielleicht eher WakeStyle mit tief fliegendem Segel und Moves vom Waken - oder dann Flugabenteuer mit Schirmen mit grosser Hangtime oder eben Material was eher zum Tricksen animiert und die Schirme auch ohne Zug an den Leinen nicht vom Himmel fallen lässt). Die Unterschiede sind zwar nicht enorm, aber für Spezialisten lohnt es sich genau die Range abzudecken welche sie haben wollen.

    Im übrigen wäre nur viel Spass zu Wünschen - ich bin (obwohl im Geiste Soul-Windsurfer) schon nach nur paar Wochen an Land völlig kribbleig weil ich mal wieder aufs Wasser will. Auch wenn's wohl auch das nächste Mal wieder brutalste Abgänge gibt und ich das Gefühl haben werde, dass ich das wohl nie lernen werde... (zum Glück hab ich noch meinen Windsurfkram, da kann ich wann ich will, wo ich will aufs Wasser und hab wenigstens das Gefühl, dass ich die Sache halbwegs unter Kontrolle habe :cool:)

    Marc

  • Betreffend Spot hat der vorredner ja bereits etwa das gesagt, was ich denke...

    Ich hab mir Material gekauft. Mit Taschen, Neo, Helm, Trapez 3 kites ect. Dies habe ich in der Schweiz gekauft. Kostenpunkt ca. 5'000.. CHFMit den Sachen die ich nicht zufrieden war, wurden ganz problemlos ausgetauscht.

    Letztes Jahr war ich 3x in den Kiteferien und ca. 10 Wochenende am Comersee und etwa 3x in der Schweiz unterwegs. Dieses Jahr war ich leider bis Ende Juli verletzt :( Seit August war ich 1 in Ägypten, 4 Tage Comersee, 2 Tage Silvaplana und sonst noch 3 Tage in der Schweiz. Finanziell gesehen, habe ich nach meiner Rechnung ca. 2/3 draussen (inkl Transporte per Flugzeug). Das Hauptargument zum kaufen war: Ich will überall in der Schweiz kiten können. Finanziell bin ich mir aber so ziemlich unsicher ob sich das lohnt. Wobei, lohnt es sich ein Ferrari zu kaufen? Nur für Kiteurlaub würde ich ganz klar zur Miete raten.

    Und vor dem Wille in der Schweiz zu kiten, erst mal eine Probesession im Silvaplana machen. Ist meiner Meinung nach der einfachste Spott in der Schweiz (Wind, starten, landen), wenn du das nicht magst, nicht kaufen! Am Comersee kannst du übrigens auch mieten. Pro Tag zwischen 50-80% CHF, meist kommt da der Shuttleservice dann noch dazu ca. 60.- CHF /Tag.

  • Nur damit man das nicht missversteht - ich hab auch eigenes Material ;). Dies aber nicht aus finanziellen Überlegungen sondern weil ich eben wann ich will, wo ich will aufs Wasser gehen will (sofern natürlich möglich, bin aber auch in den Ferien oft mit dem Auto unterwegs und hab meinen Kram gerne dabei) .

    Habe (und hatte) auch Windsurfkram im Budget eines Mittelklassewagens - und habe trotzdem in allen Flugferien (bis auf eine Ausnahme, das war 1 Monat Hawaii) immer gemietet. Der Grund dafür ist offensichtlich: völlig absurde Gepäckregelungen (und insbesondere unbezahlbare Zuschläge ab Flughafen Zürich - schon nur deshalb würde es sich lohnen nach Stuttgard, Frankfurt oder München auszuweichen, zumal die Flüge wegen geringerer Fluhafentaxen sowieso günstiger sind). Zwar sind Boards und Kites wesentlich einfacher zu transportieren als Windsurfkram (teilbare Masten sind immer noch rund 2.60 lang und das Board nicht kürzer), aber die Zeiten wo Kitegepäck als Sportgepäck (wie Golftaschen) nur mit einem kleinen Pauschalzuschlag transportiert wruden, sind mittlerweile bei fast allen grossen Gesellschaften vorbei. Da werden auf Interkontinentalflügen (insbesondere wenn man im Winter die Wärme sucht und in die Karibik will) dann schnell mal Preise verlangt welche höher sind als 2 Wochenmieten zusammen (z.B. KLM, 200 Dollar pro Strecke). Gibt aber immer noch Billigflieger welche auch günstiger transportieren, so bezahlt man beispielsweise bei Air Berlin wenn ich es recht im Kopf habe irgendwo zwischen 50 und 75 Euro pro Strecke. Egal wie man rechnet - eigenes Material ist halt praktisch (keine Shop-Öffnungszeiten, man hat die Marke die man will) - dafür können die Kosten eben höher ausfallen, vor allem wie erwähnt bei Gelegenheitskitern welche im Grunde nur paar Tage (wenn es die Zeit zulässt, der Wind grad passt und die Familie oder Lebenspartner/in zufällig auch grad mit was eignem beschäfitgt ist) in den Ferien aufs Wasser gehen können.

    Falls (ich hoffe es und der richtige Weg scheint eingeschlagen) die rechtliche Regelung in der Schweiz betreffend Kiten und Zonen gelockert wird und es mehr Spots (und Möglichkeiten Aus- und Einzuwassern) gibt, womit man etwas weniger darauf angewiesen ist die Höhe schon beim ersten Mal auf dem Wasser halten zu können, könnte das wieder anders aussehen (ist ein Vorteil vom Windsurfen - da kommt man auch mit beinahe Null Wind und einer schlechten Technik mit einem halbwegs passenden Board wieder da ans Ufer wo man gestartet ist) weil man dann eigenes Material halt auch schon benutzen könnte, wenn die Bedingungen und das Fahrkönnen alles andere als gut sind.

    Comer- und (noch mehr) Gardasee sind zwar vom Wetter (ist einiges wärmer als Silvaplana) sehr gut geeignet, aber leider kitetechnisch doch schon sehr anspruchsvoll. Ist bisschen wie Urnersee - da fehlt halt einfach Platz, insbesondere bei Start und Landung. Und im Vergleich zu einem Windsurfsegel (schätzungweise 4.80m Vorliek auf rund 2 Meter am Gabelbaum für ein Leichtwind-Rigg) braucht ein 12-15 m2 Kite alleine schon fast die doppelte Fläche - dazu kommen noch die 25-30 Meter langen Leinen welche möglichst auf beiden Seiten vom Windfenster Platz haben sollten. Das Material wie beim Surfen mal kurz aufs Wasser schmeissen und dann starten, geht so halt einfach nicht - und weil man an bekannten Spots nie alleine ist, geht selbst mit grosszügigem Platzangebot der Platz aus. Wer's nicht glauben will, braucht nur im Sommer am Wochenende mal nach Silvaplana zu gehen - das ist der helle Wahnsinn, wie viele Kites dort auf kleinstem Raum am Himmel stehen weil so viele Leute darauf warten ins Wasser zu gehen (auf dem Wasser verteilt es sich wieder bisschen - aber irgendwann will man ja auch wieder raus). Mir als Schüler wurde da ganz komsich, wenn mein Kite links und rechts, manchmal auch noch unten drunter und oben drüber von anderen umzingelt war und man sonst schon alle Hände voll zu tun hat bei den Böen den Schirm unter Kontrolle zu halten.

    Bisschen abgeschweift, wollte damit nur sagen, dass eigenes Material eben praktisch ist, aber die Kosten nicht zu unterschätzen. In Silvaplana bezahlt man zudem eine Tagesgebühr für die Benutzung der Kitewiese, selbst wenn man den Kram hat, gibt's also noch Kosten. Ist zwar nicht viel (ich glaub 10.--?, gibt auch Saisonkarten), aber auch die wollen erst verdient werden. Im Unterschied zum Windsurfen ist auch eine Haftpflichtversicherung vorgeschrieben (am Besten über Kitegenossen inklusive "Clubbeitrag" abschliessen - Kosten gemäss Angabe einer anderen Versicherung so um die 100.-- pro Jahr wenn man sie separat abschliesst).

    Wer bisschen aufs Budget schauen will (oder muss), der tut deshalb gut daran erst mal die Schulungen zu machen (wird eh alles zur Verfügung gestellt, ist im Schulungspreis drin - auch Versicherung). Wenn das Niveau dann gut genug ist um auch sonst selber aufs Wasser zu gehen, bei dem dürfte der Nutzen von eigenem Material schnell mal überwiegen - da wird auch nicht mehr wirklich gerechnet, was die Stunde auf dem Wasser dann kostet. Wir hatten vor Jahren mal ausgerechnet was Windsurfen pro Stunde kostet (so geschätzt, inklusive Anfahrkosten, Hotel bzw. Camping, Materialamortisation und bei mir regelmässig Finnen welche ich gekillt habe), der Preis gibt einem gewaltig zu denken (und erklärt, wieso andere Ferein im 5* Hotel verbringen und dafür weder Kiten noch Surfen). Aber: das Leben muss ja auch noch einen anderen Zweck haben als Arbeiten - und die welche vor paar Jahren Aktienpakete gekauft hatten werden sich wünschen stattdessen eher in eine neue Sportart investiert zu haben welche zudem auch noch gesund ist :D

    Günstiger es es fraglos, wenn man zu Hause Joggen geht - aber nicht jeder hat dabei gleich viel Spass wie wenn er aufs Wasser gehen kann. Gleiches gilt fürs Material - jeder muss selber entscheiden ob und was er sich leisten will (gibt schliesslich auch gute Occasionen bzw. günstigere Marken), so lange man daran Spass hat, hat man genau die richtige Entscheidung getroffen.

    Marc
    P.S.: bin seit 10 Jahren im Schnitt vielelicht 10 Stunden pro Jahr auf dem Wasser, früher war's so lange an einem einzelnen Urlaubstag. Hoffe, dass das mit dem Kite doch wieder mehr werden wird :rolleyes: - auch wenn das meine Frau und die Kinder nicht so wirklich verstehen können...

  • Hallo zusammen,

    ich bin jetzt gerade aus Brasilien zurück, wo ich auch einen Kitekurs machte. Macht wirklich Spass, aber ich bin hin und hergerissen, ob ich weitermachen soll.
    Laut meinen Kollegen, kann man in der Schweiz nicht wirklich gut kiten und das Hobby wird so zum Urlaubssport. Ist dem wirklich so?

    Jedenfalls seh ich vom Kauf einer Ausrüstung ab, wenn dem so sein soll. Da ich auch noch Gleitschirm fliege, liegt für mich ein zweites teures Hobby finanziell nicht drin, zumal ich dann auch immer noch verreisen müsste. Die Möglichkeit der Miete erscheint mir deshalb für mich das Sinnvollste. Aber: Angeblich muss man dafür gewisse Ausbildungsscheine vorweisen.
    Ist dem wirklich so?

  • http://surfforum.oase.com/showthread.php?t=5792

    Zumindest in Silvaplana (eine der wenigen Plätze wo Schule und Spot zusammen sind und wo es im Sommer relativ windsicher ist) braucht es eine Kite-Lizenz und Niveau 4 (sicher Höhe halten) um auf Wasser zu dürfen - und somit Material zu mieten. Ob man bei anderen Läden einfacher zu Material kommt, kann ich nicht sagen, frag doch einfach mal an (z.B. http://www.kite-shop.ch/index.…Miete_KiteWasserTubes.htm)

    Im Ausland gibt es inzwischen Shops welche sogar nur noch die VDWS-Lizenz samt Versicherung akzeptieren: http://forum.oase.com/showthread.php?p=1026736

    Ebenfalls wird, insbesondere in Deutschland und Holland, an vielen Spots eine Kitelizenz verlangt (ob's kontrolliert wird, weiss ich nicht, beim Windsurfen hat nie einer danach gefragt). Im Sommer gibt es teilweise Beschränkungen (z.B. Anzahl Kiter auf dem Wasser oder obligatorische Anmeldung bei einer Kiteschule http://surfforum.oase.com/showthread.php?t=118433 - bitte nachfragen ob es da Minimalvoraussetzungen gibt um aufs Wasser zu gehen).

    Bis man sicher Höhe halten kann, sind die meisten Binnenspots ein No-Go (ich komm vom Windsurfen, war auch Gleitschirmflieger und fuhr Snowboard - Kiten hat mit all dem ausser der Theorie nichts zu tun, dauert also ne Weile, bis man da einigermassen unterwegs ist). Die Startplätze in der Schweiz sind klein, der Platz knapp und trotzdem viele Kiter da. Weil es keinen Spot mit genug grossem Stehrevier in der Schweiz (auch nicht im näheren Ausland) gibt, ist es kaum anzuraten als Einsteiger sein Glück selbst zu versuchen. Holland, auch Ostsee oder Beauduc in Frankreich haben teils Stehreviere, insbesondere Holland aber im Sommer so überlaufen, dass es dort Beschränkungen gibt (war anfangs Oktober in Holland, Temperatur war mit 10° grenzwertig und trotzdem selbst unter der Woche die Spots alles andere als leer, am Wochenende ist man als Einsteiger kaum mehr ins Wasser gekommen - müsst ich mir im Sommer, wenn's dann richtig voll wird, echt nicht antun).

    Die Frage welches Niveau bzw. welchen Nachweis man haben muss ist somit das eine, ob man damit halbwegs sicher unterwegs ist, was anderes.

    Empfehlung: erst mal im Ausland, bei netten Temperaturen an grosszügigen Stränden das Niveau auf ein ordentliches Niveau heben (Alternative wär Snowkiten, vielleicht bei zu viel Wind um mit dem Gleitschirm unterwegs zu sein), dann kann man sich immer noch mit dem Lotterwind, den Riesenmatten und den Mini-Spots in der Schweiz abgeben. Zum Lernen ist das hier einfach nicht optimal, einzige Ausnahme (weil man am Ufer zurückgehen kann) ist Silvaplana - und da gibt es die oben erwähnten Beschränkungen (Lizenz/Versicherungnachweis und Pauschale für Kitewiesen-Benützung wenn man nicht mit der Schule unterwegs ist). Der Preis für die Schulung relativiert sich, weil eben passendes Material (auch Neopren usw.) dabei ist und man wirklich was lernt. Im Sommer sind teilweise bis zu 100 Kiter miteinander auf dem Wasser und das Ufer ist so voll, dass in der Luft Schirm an Schirm steht - an Wochenenden muss man da gute Nerven haben (ein Wunder, dass es nicht massenhaft Unfälle gibt - aber vielleicht eben gerade deshalb, weil Minimalvoraussetzungen gelten).

    Ich habe meinen Gleitschirm zu Gunsten vom Kiten verkauft (hab einfach zu wenig Zeit - und 5 Flüge pro Jahr sind selbst mit Schirmen der unteren Leistungsklassen zu wenig um sicher zu fliegen). Im Grunde wär's nicht wirklich nötig (zumal 1 Schirm eben auch zu wenig ist), kann mir so aber in den Ferien Spots suchen ohne darauf achten zu müssen wo der nächste Shop ist wo man Material bekommt. Denke, dass man erst 2-3 Saisons "üben" muss (am Besten unter Aufsicht einer Schule) um an CH-Spots einigermassen sicher unterwegs zu sein, somit ist eigenes Material am Anfang purer Luxus - egal ob gemietet oder gekauft.

    Marc

  • Hallo Marc
    Danke für die ausführliche Information.
    Betreffend dem vorzuweisenden Ausweis ist es noch interessant, da mir erzählt wurde, dass kaum ein Kiter so ein Schein hat.
    Ich konnte nach 10h immerhin 200-300m rausfahren und wieder rein und hab Höhe gemacht. Interessanterweise bringt das Wissen vom Gleitschirmfliegen wirklich nicht viel. Aber immerhin hab ich zwischendurch das Feeling erlebt. Und es ist schon cool.
    Item, ich schliesse nicht aus, dass ich in einem Urlaub wieder mal aufs Brett stehe und einen weiteren Kurs mache. Aber es ist einfach finanziell, aber auch vor allem vom zeitlichen Aufwand für mich nicht möglich das auf einem sinnvollen Niveau zu betreiben.

    Baldrian

  • Nach 10 Lektionen 300 Meter + Höhe halten ist super - ich wäre ja froh, wenn ich (nach 2 Kursen in Sivlaplana und einer Woche Holland) schon nur bei jedem zweiten Versuch überhaupt aufs Brett kommen würde. Hab zwar auch schon mal "irgendwie" 100 Meter gemacht, hat aber mit Können nichts zu tun (würde das mal unter Zufall abbuchen, obwohl die Bedingungen in Holland nicht übel waren). Meine Schirme (Rebel) gehen mir immer blitzartig an den Windfensterrand, dann stehe ich mit dem Brett voll im Wind und spiele U-Boot. Kann sein, dass das dem auflandigem Wind zu verdanken ist (ein Spot On-/Sideshore, ein anderer voll auflandig, beide mit schier endlosem Stehrevier), denn in Silvaplana hatte ich das Problem nicht. Allerdings war da auch einiges mehr an Wind, in Holland war ich froh, wenn ich meine Kites (13 und 9 m2) überhaupt in der Luft halten bzw. starten konnte. Insbesondere der 13er klebt dermasen mit dem Stabilo im Wasser, dass da bei unter 14 Knoten bei Wasserstart kaum was geht - in der Luft fliegt der dann auch noch bei 10 Knoten. In Silvaplana waren auf dem Windmesser ordentlich mehr drauf, da waren die 12er und 13er ganz anders angepowert und die Schulschirme (Slingshot Z) starteten manchmal sogar automatisch aus dem Wasser.

    Wenn Du 300 Meter auf dem Brett machen und Höhe halten kannst, besteht sicher die Möglichkeit in Silvaplana eine "Bewilligung" zu erhalten um aufs Wasser zu gehen (stellt die Kite-Schule aus), eine Kite-Haftpflicht ist allerdings ein Muss (Privathaftpflicht zahlt nicht, wenn mal was ist). Aufgrund der möglichen Nachfragen (auch bei der Vermietung) könntest Du ja mal einen Kurs machen, dann gibt's die Kite-Lizenz dazu und Du hast keine Probleme mehr beim Mieten bzw. an den Spots (auf der Lizenz ist vermerkt welches Niveau Du hast, ist also auch hilfreich zur Selbsteinschätzung). Die Lizenz kostet nichts (im Rahmen der Schulung), die Haftpflicht (inklusive Mitgliederbeitrag Kitegenossen) kannst Du hier im Forum abschiessen, kommt nicht viel günstiger, wenn Du nur die Haftpflicht anderswo abschiesst.

    Die Kites sind nicht grad billig (gibt aber gute Angebote und natürlich Gebrauchtmaterial). Dazu kommen die Bar (habe North gewählt, weil die Bar auf alle Grössen passt), kostet auch einen Haufen Geld und je nach Untergrund dürften die Leinen auch nicht ewig halten. Bei Occasionen schauen, dass Beides dabei ist. Weiter das Board (abenteuerliche Preise für ein Stück Kunststoff mit Finnen und Pads, aber das Teil hat man wohl länger als den Schirm) und eben die persönliche Ausstattung (mittlerweile kosten gute Neopren schon mal 600.--, Schuhe sind Verbrauchsmaterial - unverständlich für mich waren die Preise für das Kite-Trapez welches doppelt bis dreifach gegenüber eines Surftrapezes liegen). Kommt also bisschen was zusammen, wenn man sich neu eindeckt - ist aber deutlich günstiger als GS-Fliegen (hab mal für einen Wettkampfschirm fast 6'000 bezahlt - passender Sitz war auch im 4-stelligen Bereich und das ewige Notschirmfalten ist mir dann doch auch mal auf den Keks gegangen, selbst wenn ich es zwischendurch selbst gemacht habe).

    Freue mich auf die Kite-Sessions, wenn ich das Niveau für die CH-Seen mal habe. Wid aber etwas dauern weil ich eben genausowenig zum üben komme wie Du (zudem offensichtlich nicht mehr so rasch lerne wie auch schon) und mit der Familie kaum Ferien an reinen Kitespots machen kann. 2013 ist eine Ausnahme, da gehen wir "mir zuliebe" nach Dänemark - hoffe dort einiges an Fortschritten machen zu können um eventuell 2014 den ersten Ausflug auf den Bodensee machen zu können. Ist wie bei allem: aller Anfang ist schwer - da heisst es dranbleiben.

    Marc

  • Mein Kitelehrer sagte auch, dass ich das nicht schlecht mache. :) Aber ich muss hier natürlich auch erwähnen, dass ich Privatlektionen hatte und natürlich der Nordosten von Brasilien mit dem konstanten Wind auch ideale Verhältnisse bietet.
    Trotzdem, wenn ich einen Sport betreiben will, dann auch vor der eigenen Haustüre, sprich auf dem Thunersee... Ich bleibe beim Gleitschirmfliegen, weil wir hier einige der besten Spots weltweit vor der Haustüre haben.

  • Würd ich in der Gegend wohnen, würd ich es wohl genauso machen (Thunersee war ich nur mal mit dem Surfbrett, weil ich das Ding immer auf dem Auto hatte - windmässig nicht gerade eine Traumdestination :rolleyes:)

    Fand halt nur Schade, dass die Bergbahnen (fürs Fliegen) so dermassen teuer sind, First wäre sonst schon rein Panoramamässig gigantisch. Hast ja genügend Möglichkeiten und Flüge vom Niesen oder in Interlaken sind auch schön, wenn die Thermik mal ausbleibt, das ist in der Nordostschweiz halt was anderes.

    Wenn Du als Spot Thunersee behalten willst, würd ich es wohl auch sein lassen mit Kiten bzw. mir das für Feriendestinationen aufheben und dort Schulung machen bzw. Material mieten. Brauchst ja keine Loops zu fliegen, bisschen hin und her fahren reicht ja auch schon um glücklich zu werden - und da bist Du ja schon nah dran.

    Marc