Auto-Tripp Mitte Oktober (Anfänger-Revier)

  • Hi Leuts
    Kann mir vermutlich (sicher ist das nie :oops:) noch paar Tage Urlaub während der Herbstferien nehmen. Mit dem Wochenende zusammen (über 13./14.10.) könnten es 4-5 Tage werden wo ich mit dem Auto irgendwohin fahren könnte - vielelicht bekomme ich es ja doch noch diese Saison hin mehr als nur ab und zu aufs Brett zu kommen bzw. sogar ansatzweise Höhe zu laufen. Hab nur einen 13er Kite und ein Leichtwind-/Einsteigerboard, gefragt wäre also ein Einsteiger-Revier mit einigermassen vertretbarem Wind.

    Hat jemand in der Zeit schon irgendwas in Planung bzw. könnte sich vorstellen mitzukommen? (bringt ja nichts mit einem leeren Auto rumzufahren und andere zu Hause warten zu lassen).

    Wie gesagt: ist nur eine Vorabklärung. Vorstellen könnte ich mir Nord- oder Ostsee (erstaunlicherweise wärmeres Wasser als unsere Binnenseen!) bin aber auch für andere Vorschläge offen. Kenne ja noch keine Spots, wenn jemand bessere Ideen hat, nehme ich die gerne entgegen (Spot-Infos wurden ja schon ein paar gegeben, kenne aber Norditalien überhaupt nicht und war in den Ferien eher im Norden unterwegs).

    Preis ist klar: Lowbudget - jedoch mit minimalem Komfort (wenn's regnet eher Jugendherberge bis günstiges Hotel statt Zelt - man muss ich ja keine Lungenentzündung holen).

    Kann ja sein, dass noch andere kurzfristig was planen und ein Einsteiger-Revier Ihren Ansprüchen genügen kann.

    Marc

  • Neusiedler See tönt zwar gut - aber als reines Binnenrevier hat man genau den gleichen Wind wir auf dem Bodensee auch (böig wie sau - falls überhaupt vorhanden). Sind immerhin 750 Kilometer (im Besten Fall 8 Stunden) - in der Zeit kann man auch ans Meer fahren (was, zugegbenermassen, nicht immer nur Vorteile hat - z.B. bei ablandigem Wind). Aber OK, als Alternative für Einsteiger ne Idee (Bodensee kann man vergessen, bisschen Mühe beim starten und schon kommt man nicht mehr zum Ausgangspunkt zurück). Da versucht man doch eher beim Comersee über die Runden zu kommen, da besteht wenigstens Hoffnung auf Thermik bei schönem Wetter und das man "irgendwo" nach dem Abtreiben im Lee wieder an den Strand und zurück zum Ausgangspunkt kommt (mit zusammengelegtem Material - hatte ich ja in Silvaplana schon geübt, als es mich in die Schweinebucht getrieben hatte, nachdem eine Frontleine gerissen war).

    Wo ist denn in St. Marie ein Anfängerspot ? War dort mehrere Jahre in den Ferien und habe ausser dem doofen Speedkanal und dem Strand (da braucht man sogar Glück, dass bei Marin der Wind mal nicht ablandig ist - bei Mistral geht's direkt ab nach Korsika) nie was brauchbares gefunden. Dies auch der Grund, wieso ich meist nach Leucate (wäre ein Stehrevier, hab mir dort diverse Finnen ruiniert) oder in die andere Richtung nach Hyères weitergefahren bin (gemäss Bereichten soll auch das ein Stehrevier sein - ich hab da immer nur massivst Seegras gesehen). Zudem: bei Mistral (bzw. weiter südlich Tramontana) kann man "easy surfing" vergessen, da bläst es mit > 100 Km/h. Nö, Südfrankreich sicher nicht für Einsteiger, das ist selbst für gestandene Männer mit Mini-Segeln die europäische Hardcore-Variante. War oft genug im Frühjahr und Spätherbst da unten (von Genf aus in etwa 5 Stunden wenn's rund läuft und man sich nicht an die Begrenzungen hält), hab immer nur Mini-Material benötigt (oder dann war wirklich windstill).

    Tendenziell ist Nord- bzw. Ostsee noch immer auf der Favoritenliste, je nach Lust und Laune auch Holland (Oostvorne, bei komischen Windbedingungen auch Ijsseelmeer). Falls die Temperaturen extrem umschlagen, dann wohl eher Talamone, Vada oder auch Lago di Santa Croce.

    Marc
    P.S.: mal erlich - als Kiteanfänger ist Schweiz wie Süddeutscher Raum ja wohl echt ne krass miese Ausgangslage. Muss unbedingt möglichst rasch auf VDWS-Niveau 5 kommen (sicherers Höhelaufen), sonst ist das einfach nur Käse.

  • War auch schon mitte Oktober in Holland. Zwischen 14 und 16° Luft und Wasser um ähnliche Temperaturen sind mit einem 5/3mm Anzug absolut problemlos, bei Sonne sogar warm. Bei Regen (ich hatte 4 Tage Regen auf eine Woche - aber bis zu 8 Windstärken :D) wird's natürlich ungemütlich, wenn man zu lang am Strand rumsteht - aber das ist bei unseren Spots im Herbst ja auch nicht anders.

    Was Ostsee angeht: ist halt eine Lotterie mit den Luft-Temperaturen, kann 6 oder 16 Grad sein (und ersteres ist dann doch deutlich unter meiner Schmerzgrenze, zumal ich Handschuhe wirklich nur zur Not anziehe und wenn möglich sogar auf Schuhe verzichte).

    Bin ja keineswegs gegen Ziele im Süden, nur scheint es schwieriger dort vertretbare Anfängerspots (teilweise Stehbereich, diverse Windrichtungen ohne viel rumzufahren und Schulen / Infrastruktur am Strand sowie bezahlbare, offene Unterkünfte) und den passenden Wind für mein Niveau zu finden. So richtig wenig Wind (10-12 Knoten) ist einfach mühsam, wenn man keinen super leichten Schirm hat (der Rebel zieht zwar gut, ist aber kein Startwunder wie ein leichter 3-Strut mit grosser Peilung) und ab 18-20 Knoten wird's auch auf Flachwasser mit einem grossen Brett ungemütlich, wenn ein 13er richtig zieht (weiss nicht warum, mag es aber nicht stark zu depowern mit dem Adjuster - ist wohl irgend so ein Anfängerding, dass man möglichst an nichts rumfummelt was man eh nicht so genau versteht). Ich hab in Italien/Frankreich nur Oberhack und Flaute gehabt - das war in allen Ferien in Norddeutschland (gehe jedes Jahr im Sommer hin wegen Verwandtschaft und Bekannten) jeweils besser. Leider aber immer zu wenig Wind für mein Windsurf-Kram (und zu weite Strecken zu Laufen bis zum Wasser), weshalb ich mich entschieden hatte es statt mit Surfkram eben mal mit Kiten zu versuchen. Zudem: Wenn man sieht wie viel Platz in St. Peter Ording selbst mitten in den Sommerferien für Kiter ist, wird einem erst richtig klar wie überfüllt Silvaplana (und andere nahe liegende Kitespotes) sind. Und wenn man nicht dauernd andere abschiesst (2x Leinen gekillt in 2 Tagen Silvaplana weil ich jemanden abgeschossen habe) kann man durchaus mit ein paar Grad weniger leben.

    Habe leider gerade feststellen müssen, dass ich in den Herbstferien wohl doch nicht so lange weg kann wie ich wollte - finde im Moment keinen Platz für meine Katzen. Tja - das Leben ist hart :mad: (und der Rest der Familie ist in den USA, also keiner da um sich um die Büsis zu kümmern). Wieso ich nicht mit in die USA gehe? Weil ich erstens nicht Englisch kann (jedenfalls nicht genug um mich durchzuschlagen) und weil meine Frau zu einer Kollegin geht mit der sie in NY gearbeitet hat - und die wohnt weit weg vom Meer. Zudem habe ich eben eigentlich gar keine Ferien mehr, da kann ich keine 2 Wochen weg :(.

    Marc

  • Hi Marc

    Mit etwas Glück hast Du in Andora (Savona) in Ligurien noch etwas Wind, ist nicht zu weit weg und Assistance von Luca kriegst Du auch wenn gewünscht (sapokite.it). Andere Beaches nur onshore zu empfehlen. Sonst geht Vada, Rosignano, Castiglione, Talamone sicher auch noch. Big Beaches, keine Leute mehr, teilweise stehtief.
    Gruss!

  • Norddeutschland scheint sich von selbst erledigt zu haben (alle bekannten Schulen an der Ostsee zu - anscheinend ist das Wasser dieses Jahr schneller abgekühlt als auch schon), auch die Schulen an der Nordsee (insbesondere H20 in St. Peter Ording) haben Anfangs Oktober zugemacht.

    Habe auch schon versucht einen Kurztripp mit dem Flieger zu organisieren (sogar bis zu einer Woche), gemäss Reisebüro unbezahlbar weil Herbstferien sind :( .

    Tja, es bleibt Holland als Ausweichsmöglichkeit (Renesse / Browersdam) oder eben Italien sowie den Tipp mit Beaudic - wobei bei beiden das Problem besteht, dass es keine Schule hat und somit der Sicherheitsaspekt deutlich leidet.

    Mal sehen - wenn's noch andere Leute hat welche unterwegs sind, dann würd ich mich weiterhin geren anschliessen.

    Marc

  • Hi Marc
    Nun geht's doch noch ein paar Tage in die Ferien? Wann willst du nun genau los?
    Bin Aufsteiger und möchte auch noch einige Tage gehen und wenn's geht, mich jemanden anschliessen oder irgendwo in die Nähe einer Kiteschule.

    Denke, entweder Sizilien (Trapani) oder dann Richtung Hyères wäre nicht schlecht..
    Wie sehen deine Pläne aus?
    Gruss yoko

  • Hi Yoko
    Hast ne PN (scheibe sonst schon zu viel, muss ja nicht jeder lesen den's nicht interessiert).

    Die Schule in Beauduc macht Ende September zu http://beauduc.fildair.com/ (ganz unten auf der Seite) - zudem wird nur unregelmässig geschult. Stehe nicht auf diese fliegenden Schulen (auch wenn's Vorteile haben kann für gute Fahrer), möchte eine fixe Station mit sauber abgegrenztem Spot bei welcher man von Schulung über Starthilfe bis zu Material (falls nötig) alles bekommt um einen netten Urlaub zu erleben. Ohne das alles kann ich mich auch einfach aufs Glück verlassen und so aufs Wasser gehen, in der Hoffung irgendwann irgendwo wieder an einen Strand gespühlt zu werden...

    Marc

  • In Holland (Brouwersdam) ist die Kiteschule bis Ende Oktober offen, also doch noch eine Möglichkeit aufs Wasser zu kommen - und nicht mal sehr viel weiter weg als die italienische Spots oder Beauduc (Unterkunft ist ne andere Geschichte, da ist mittlerweile so gut wie alles zu, aber irgendwie bekommt man auch das auf die Reihe).

    http://www.zoover.ch/niederlan…nd-seeland/renesse/wetter
    so 10-15° Luft, bei aktuell sehr feuchtem Wetter (keine Sonne = Kalt), Wind gibt's bei durchziehenden Fronten (SW bis NW, kurzfristig auch mal N oder S). Wasser liegt bei rund 15° (Ijsselmeer etwa 1° mehr), mit vernünftigem Anzug also gut auszuhalten. Wind ist halt schon etwas mehr Lotterie als weiter im Norden, muss man kurzfristig nochmal checken http://de.windfinder.com/forecast/renesse_brouwersdam_beach

    Und hier noch die offizielle Info vom Kitecenter:
    Wir sind geoffnet bis ende oktober!
    Koen Molkenboer
    www.natural-high.nl

  • Es wird konkreter :cool:
    Geplant ist Workum / Mirns (NL, ca. 850 Kilometer Weg, riesiges Stehrevier), der Wind dürfte SW-S mit 12-16 Knoten sein. Wetter typisch im Herbst: wenig Sonne und viel Regen, Temperaturen dürften tagsüber knapp über 10° liegen. OK, nicht prickelne, aber wenn sich die Sonne doch mal blicken lässt mit Wassertemperaturen um 14 Grad durchaus vertretbar.

    Alternative wäer Renesse / Brouwdersdam (etwa gleich viele Kilometer, etwas südlicher, Nordsee statt Ijsselmeer), mal ist der Wind etwas mehr und manchmal einen Hauch weniger als in Workum - dafür konstanter weil er direkt vom Meer kommt. Norsee = Welle, Strömung und Gezeiten, deshalb wirklich nur Ausweichsmöglichkeit wenn's in Workum nicht gehen sollte (Lernerfolg vermultich deutlich geringer als in Workum).

    Und wenn alle Stricke reissen: Fehmarn. Ist 200 Kilometer weiter, die Ostsee ist kühler (eher 12° - wenn's hoch kommt), aber weil eine Insel (Verbindung über Brücke zum Festland) findet man immer einen Top-Spot und der Wind sollte etwas stärker als in Holland sein. Weil doch sehr weit (und teuer - Fehmarn ist nicht grad ein Billigangebot und Hotels deutlich teurer als in Holland) aber auch nur eine Ausweichsmöglichkeit. Ist mir für 4 bis 5 Tage vor Ort im Grunde zu weit, aber wenn sonst alles stimmt, dann könnten die Mehrkilometer drinliegen.

    Falls noch jemand mitkommen will - ich hätte noch Platz im Auto ;)
    Mehr Infos per PN.

    Marc

  • So, bin wieder zurück aus Holland ;)
    Waren 860 Kilometer pro Weg, wobei nicht die Kilometer sondern die unzähligen Staus das Problem waren. Hinfahren hat 10 Stunden, zurückfahren 8.5 Stunden gedauert (nur Pipi-Pause und Tanken) - also durchaus eine valable Alternative zu Beauduc!

    War im Hotel "Guest Inn" in Workum (Einzelzimmer 50 Euro inklusive Kurtaxe und Frühstück). Leider zu weit um zum Strand vom Ijsselmeer zu laufen - und der öffentliche Parkplatz direkt am Spot kostet 7 Euro pro Tag. Mehrere Leute zusammen kommen preislich gut weg , wenn sie auf dem Camping in Workum eine Hütte mieten (knapp 500 Euro pro Woche in der Hochsaison, bis zu 6 Personen - war alles im Oktober ausgebucht - der Camping liegt direkt am Kite-Spot und man spart sich somit die Parkgebühr für das Parking), auf einem anderen kleinen Camping bekommt man auch Wohnwagen zu mieten (unwesentlich günstiger und im Comfort vergleichbar). Auch klar: Stellplätze und Zelt sind in Holland kein Problem - da gibt es genügend Möglichkeiten. In Workum gibt es auch noch ein Bed&Breakfast, das kostet rund halb so viel wie das Hotel, ist im Komfort allerdings nicht ganz vergleichbar (fänge damit an, dass man keine Parkplätze hat).

    Was Nachleben anbelangt - im Oktober liegt da der Hund begraben. Selbst die zwei "Bars" (da kann man auch was Essen) sind ausgestorben und ausser paar Seglern und sonstigern Feriengästen ist tote Hose angesagt. Essen selber war OK, gibt paar gute Restaurants (für NL Verhältnisse schon recht teurer, für CH-Verhältnisse sind die Fischgerichte zu Schnäppchenpreisen zu haben - super lecker). Alle Leute sehr freundlich und hilfsbereit (auch am Kite-Spot), schade halt, dass sonst so gar nichts läuft. Im Sommer solllen die Spots komplett überfüllt sein (am Wochenende bleiben sogar die Lokals zu Hause). In den Schulferien also eher nicht optimal für Einsteiger - gute Fahrer flüchten sich dann weit raus aufs Ijsselmeer und haben dort Ihre Ruhe.

    Der Strand selber in Workum ist GIGANTISCH (schätze 1.5 bis 2 Kilometer lang) und Südwest wie auch Nordwest kommt schräg auflandig dem Strand entlang. Alles Stehrevier mit hartem Untergrund und diversen Sandbänken - im Extremfall war das Wasser dort auch schon mal nur Knöcheltief, normalerweise aber etwa bis zu den Knien. Leider gibt es keine Infrastruktur, d.h. keinen Restaruants am Wasser, keine Duschen - und auch kein WC. Eine Kite/Surfschule wäre dort, hatte aber unter der Woche geschlossen (glaube aber nicht, dass die Dusche/WC hätten). Gibt auch einen kleinen Kite-Shop, dieser befindet sich gleich vor dem Strand im Industriequartier - so kann man sich für Kleinigkeiten eindecken. Auch klar: kleiner Shop = kleine Auswahl, man muss halt nehmen was man bekommt (haben aber beispielsweise Miet-Kietes von Core und können auch Kites reparieren). Ein richtig grosser Shop befindet sich in Hindeloopen, dort bekommt man alles was das Herz begehrt (jeweils speziell für Kiter - oder für Windsurfer).

    Weil 3 von 4 Tagen vor Ort Südwind war und dieser in Workum schlecht reinkommt war der "Place to be" das Mirnser Cliff. Sind so 20 Minuten Fahrt ab Workum, dort kommt Südwind auflandig. Untergrund ist etwas unebener als Workum und schlammiger (weniger angenehm zum "höhe laufen" für Anfänger als in Workum - Hindeloopen hat zum Vergleich aber so gut wie gar keinen Stehbereich und ist deshalb besseren Kitern vorbehalten). Zu beachten das Vogeschutzgebiet Rechts vom Strand in Mirns (Richtung W) - da drohen erstens hohe Bussen und zweitens Schliessung vom Spot! Schön: am Cliff gibt es ein kleines Restaurant, man muss also weder verdursten noch verhungern. Weiter ist das Parking gratis - bei 2 Euro pro Kaffe liegt da also rein für die Parkplatzgebühren in Workum schon ein kleiner Mittags-Snack drin. Der Startplatz in Mirns ist recht klein und es hat viele Leute (selbst bei Tagestemperaturen zwischen 9 und 13 Grad und Dauerregen). Nicht nur das; mitten in der Startschneise stehen noch zwei Bäume, diverse Pfosten, Markierungstafeln und der Strand selber (paar Meter Sand) ist mit einem gut 50 cm hohen, halbrunden Mauerwall aus Pflastersteinen abgegrenzt, heisst also den Kite auf der Wiese starten und in der Luft ins Wasser bringen bzw. umgekehrt - ich hatte das Vergnügen meinen neuen 9er Kite schon mal auf den höchsten Baum zu setzen (kurz nicht aufgepasst als ich mein Board aufgehoben habe um über den Mauerwall zu gehen - und schon war der Kite im Baum). Im Grunde ist der Einstieg eine Zumutung - dann jedoch genug Platz auf dem Wasser (mir war Workum lieber, zumal der Wind am ersten Tag von Nordwest auf Südwest gedreht hat und der Spot somit perfekt war). Infos zu den Startplätzen gibt es im Oase-Forum und auch bei den Spotbeschreibungen im Internet.

    Saison ist fast das ganze Jahr, auch jetzt waren so etwa 1/4 der Leute mit Trockenanzügen unterwegs (Luft 9-13°, Wasser etwa 12° - Ijsselmeer ist immer paar Grad kühler als die Nordsee).

    Was die Kitegrössen anbelangt: Meist gefahrene Kitegrösse war 12m2, mein 13er Rebel war problemlos zu halten (hab auch 80 Kilo, die Lokals liegen teils 15 Kilo drunter, Wind lag am Montag zwischen 11 und 20 Knoten in Böen). Weiter wurden 10 und 7 gefahren - bei 7 hab ich nur zugeschaut (Segler im Hotel sagten, sie hätten 8 Windstärken in Böen gemessen) und als die ersten 10er rausgeholt wurden, hab ich den 9er aufgebaut - da hat allerdings Druck gefehlt (15-20 Knoten gemäss Messung, abnehmend bis auf Windstill - gemeldet waren bis 30 Knoten in Böen).

    Konnte nur mein Leichtwindboard fahren (145/45, Carbon), Wind war zu wenig stabil, dass ich mein kleineres 135/42 hätte testen können. So richtig gelernt hab ich nicht viel (Ziel war Höhe halten bzw. Höhe gewinnen), Problem liegt daran, dass der Kite jedes Mal sofort an den Windfensterrand schiesst wo er drucklos stehen bleibt. Irgendwie hat man in der Schulung nie gelernt was man da machen soll, ich glaub die Aussage, dass man die Bar immer "hoch" halten soll (Arme lang), ist nur für den Start geeignet, nicht fürs Fahren selber (zumal die Tendenz zum Windfensterrand in Fahrtrichtung zu schiessen je heftiger wurde, je mehr Adjuster man drin hatte). Immerhin waren völlig unkontrollierte "Abgänge" die Ausnahme, auch bleibt der Schirm jetzt öfters mal am Himmel stehen wenn ich nicht mehr auf dem Bord bin (ist im Stehrevier ja auch etwas einfacher als wenn man bis zum Kopf im Wasser eintaucht).

    Bei den 5-Liner Rebel-Kites bin ich Zweigespalten. Einerseits starten sie wesentlich schlechter vom Wasser als die 4-Liner in der Schulung, andererseits hatte ich mehrmals Leinendreher drin welche den Schirm gar nicht mehr starten liessen (Rebel's legen sich mit der Anströmkante gegen den Fahrer aufs Wasser, wenn beide Backlines ÜBER den Schirm gehen, dann ist sicher, dass beim Drehen vom Schirm eine Leine "verdreht" ist - und dann geht gar nichts mehr. Soll gemäss Tests die Ausnahme sein - war bei mir mehrmals der Fall. Andererseits: die Schirme stehen sauber am Himmel, der 9er hält sich dort sogar mit extrem wenig Wind (waren vielleicht noch 10 Knoten) und mit Adjuster ist der Windbereich vom 13er gigantisch (grosses Brett vorausgesetzt zieht der ab 10/11 Knoten - und bei 20 Knoten in Spitzen haben auch Anfänger keine Mühe den Schirm zu halten. Braucht halt noch viel Übung und vernünftige Windbedingungen, hoffe nächsten Mai die Saison wieder starten zu können und 2013 Höhe laufen zu lernen.

    Meine restliche Ausrüstung ist im Grunde OK, auch wenn die Werbung vom ION Anzug 5/4 sehr viel mehr verspricht, als der Kram wirklich kann (soll der wärmste ION-Anzug sein - ist aber keinen Hauch wärmer als mein 5/3 Titanium-Neoporen "Cup" von Pryde). Hab auch an den Füssen gefroren (3 Millimeter Schuhe mit Titanium-Neopren - völliger Blödsinn, wenn die Verkäufer erzählen, die sollen gleich warm wie 5mm ohne Titanium sein). Hab jetzt aufgerüstet auf 6/5/4mm Schuhe, da sind auch Temperaturen von unter 10° kein Problem (für die Hände allerdings schon, wenn's viel Wind hat). Bin generell kein Fan von Schuhen, die 3mm Variante hat aber so dünne Sohlen, dass sich das tatsächlich wie Barfuss anfühlt (was aber auch Temperaturen anbelangt!)

    4 Tage vor Ort, 2 Tage "gefahren" macht 50 % Windausbeute - im Grunde vertretbar. Trotzdem: so ganz zufrieden kann ich nicht sein, man merkt halt, dass man mit zunehmendem Alter einfach weniger schnell lernt (und schneller ausgepowert ist) und bei mehr oder weniger Dauerregen und den kühlen Temperaturen hält sich der Spass auch eher in Grenzen.

    Auf die nächste windreiche Saison!
    Marc

  • Hallo Marc,

    schade das du nicht das beste Wetter und Temps. abbekommen hast. Gerade bei Kälte ist der Energieverbrauch sehr hoch und die Verletzungsgefahr wesentlich größer. Zum Glück ist ja Richtung Verletzungen nix passiert. Ich selber bevorge auch 4 Leiner Kite´s das fängt schon beim ein und aufrollen der Bar an *lach.. und die Vorteile eines 5 Leiner´s beim Relaunches bei weniger Wind, darauf kann ich gut verzichten. Des weiteren kann beim Invertieren des Kites die 5 leine diesen auch beschädigen.

    Das mit der Bar hast du glaube falsch verstanden in deiner Schulung.. für das fahren ist die Bar ca. 10cm Quickrelease entfernt und mit dem Adjuster wird der Druckpunkt dahingehend eingestellt. Das ermöglich Dir ein anpowern in Windlöchern oder für die ersten basic Jumps, ein Depowern in Böen und es ist auch amgenehmste entfernung der Bar zum halten beim fahren.

    Wenn du ehh im kalten mit Schuhen fährst machen Handschuhe ja auch sinn.. kann Dir 6mm glatthaut Fäustlinge (glatthaut aussen) mit Loch auf der Innenseite wärmstens empfehlen. Durchs Loch hast du direkten Kontakt zur Bar "wie ohne Handschuh" und Hände sind immer super warm.

  • Hi Ben
    Besten Dank für den Tipp mit der Bar - gibst Du auch Privatkurse :D
    Leider sind die Temperaturen (die kommenden, aktuell liegt ja nicht grad in der Norm) nicht mehr meine Kragenweite, zumal das Problem nicht anfängertauglicher Kitespots in der Schweiz ja bereits angetönt wurde. Wird also 2013 werden - hoffentlich weiss ich bis dann noch, wie ich meine Kites überhaupt aufbaue (und ja, hatte beim erstmaligen Aufbau auch Leinensalat - und langjährige Kiter haben bestätigt, dass das bei 5-Linern bei nicht ganz sorgfältigem Leinenauslegen durchaus mal vorkommen kann).

    Das mit den ungefähr 10 Zentimetern an der Bar könnte durchaus hinkommen, hatte anfangs halt etwas Schwierigkeiten mich umzugewöhnen (dürfte auch am Hüfttrapez liegen - da liegt der Haken selber schon mal 10-15 Zentimeter höher als bei den in der Schulung benutzen Sitztrapezen, man hat somit Tendenz etwas zu überbremsen und macht als Anfänger vielleicht lieber etwas zuviel Adjuster rein, damit der Zug erträglich bleibt). A propos: geht gar nicht so schlecht mit dem Hüfttrapez - scheint mir sogar einfacher um aufs Brett zu kommen. Trotzdem: das Hüfttrapez hat Tendenz etwas hochzuruschen (sind nur paar Zentimeter - insbesondere beim "Höhe laufen" mit Schirm im Zenit), beim Wasserstart hat sich der Einwand vom Hochrutschen nicht bewarheitet (weil: man liegt auf dem Rücken im Wasser - der Zug geht gar nicht Richtung Brustkorb). Wenn man den Schirm nicht im Zenit sondern am Windfensterrand seitlich hält, kann man also auch als blutiger Einsteiger durchaus mit einem Hüfttrapez klarkommen. Etwas gewöhnungsbedürftig allerdings, dass man kaum mehr Luft bekommt, wenn man alle Riemen voll anknall - hier ist der Komfort eines Sitztrapezes eindeutig höher

    Handschuhe habe ich mehrere, bisher aber noch nichts wirklich brauchbares gefunden. Die Neoprendinger mit Loch in der Handfläche funktionieren zwar als Windschutz recht gut (habe welche von Pryde), aber gegen Eiswasser hilft das leider wenig. Eventuell könnten hier Neopren-Fingerhandschuhe (die von Mystic sollen wohl wirklich wasserdicht sein) helfen - aber so wenig ich Schuhe an den Füssen mag (manmchal wegen Untergrund, also Steinen, scharfen Muscheln oder gar Glasscherben nicht unumgänglich) so mag ich noch viel weniger Handschuhe. Müsste mit meiner aktuellen Ausstattung bei halbwegs erträglichen Temperaturen durchaus klarkommen.

    Gehe davon aus, dass es etwa Mitte Mai (Frühlingsferien) wieder aufs Wasser geht - vielleicht gehe ich da eine Woche mit meinen Jungs an die Ostsee (sind aber 1100 Kilometer pro Weg, für ne Woche muss man da schon einiges an Entzugserscheinungen haben, zumal so lange Fahrten mit kleinen Kindern ja nicht unbedingt nervenschonend sind).

    Besten Dank nochmal für die Tipps. Ich bleibe dran (andere nennen es uneinsichtig ;)) - würde mich doch schwer wundern, wenn ich nicht wenigstens ein Niveau erreichen könnte bei welchem bisschen hin und her fahren auf CH-Seen möglich wäre.

    Bis dann - und viel Spass bei der Ferienplanung!
    Marc