neuer Mattenkite (nette Infos betreffend Wasserstart)

  • http://gleiten.tv/index.php/vi…ion/view/v/2107/page/348/


    War (bin?) mir schon länger sicher, dass ich mal auf einen Mattenkite gehen will, wenn ich mal "fahren kann". Habe mit dem Gedanken an einen Flysurfer Speed 4 18m gespielt, aber hatte immer bisschen die Befürchtung irgendwann über den halben Bodensee schwimmen zu müssen wenn das Teil im Wasser liegt. Wenn man den Tests sieht, dann scheint die Befürchtung nicht ganz unbegründet zu sein - wenn man Mattenkites auslöst, dann ist es purer Zufall, wenn man das Teil wieder gestartet bekommt.


    Man kann (mit Recht) sagen, dass man nach paar Saison ja eigentlich so gut wie nie mehr auslöst - aber 1x ist eben schon 1x zu viel. Im Tests wird gesagt, dass nach Auslösen in der Regel nach 5 Minuten Versuch zu starten abgebrochen wurde (wohlgemerkt: das sind Profi-Tester und keine Anfänger, Fehlbedienungen dürften da weitgehend ausgeschlossen sein), während in der Regel jeder Bow nach spätestens 60 Sekunden wieder in der Luft war. Falls der Wind dann mal ganz weg wäre, taugt das zudem noch als Rettungsinsel - denn wenn die Matten als Leichtwindkite eingesetzt werden, ist es nie weit bis aus wenig Wind gar keiner mehr wird, da hilft der Beste Kite nicht weiter.


    Weiss echt nicht mehr ob ich mir das mit den Matten mal ganz abschminken soll (gibt ja auch neue Top-LW-Kites zum aufblasen und mit den grossen Ventilen dauert das nicht mal mehr extrem lange), der Test zeigt jedenfalls eindrücklich, dass man sich VOR dem Kauf (der teuren Matten) intensiv damit befassen sollte. Wer über 3000.- für ein Foil ausgeben kann (Flügel alleine kostet schon rund 2'500, dazu noch ein passendes Board http://www.kite-shop.ch/de/boa…f-one-kite-hydrofoil-2016 ) , für den dürfte der Preis kaum ein KO-Kriterium sein, zumal ja neue LW-Bows auch nicht grad günstig sind und man auch schon mit kleineren (Race-)Matten genug Druck aufbauen kann um mit einem Hydrofloil zu fahren, was den Preis ein klein wenig relativiert.


    Top-Fahrer welche den Kite weder unterspringen noch sonst auslösen dürften hier weniger Probleme haben (die Kites starten in der Regel bei viel weniger Wind als Bows - und bleiben auch bei sehr wenig Wind noch am Himmel stehen), aber dazu gehört nun mal nicht jeder.


    Tja, wenn man mal was neues sucht ist die Wahl nicht einfach, aber jetzt wo die Snowkite-Saison naht, schielt man eben doch immer wieder auf die Matten welche riesige Windranges abdecken und wo man einfach weniger Kram mitschleppen braucht ;).

  • Lieber Marc, ich glaube du denkst noch in den falschen Kategorien. Matte ist nicht gleich Matte, so wie Tube-Kite nicht gleich Tube-Kite ist. Der Chrono V2 im Video ist sehr auf Leichtwindperformance ausgelegt und nimmt damit gewisse Einschränkungen in Kauf. Nicht alle Matten sind so. Wenn du einen vergleichbaren Tube-Kite mit so einer hohen Streckung aufs Wasser runterlässt, dann kommt der auch im nicht ausgelösten Zustand nicht mehr hoch. Ganz im Gegensatz zu einer Matte.


    Zu meinen Matten-Erlebnissen: Ich war vor etwa 3 Jahren an einem ähnlichen Punkt wie du. Hab davor immer gemietet, und wollte etwas für Wasser und Schnee, aber wusste nicht so recht was kaufen. Bin im Winter schon mal 'ne HQ Matrixx 9 geflogen und war recht zufrieden damit. Bei Starkwind im Schnee selber landen ist damit etwas mühsam, weil sie trotz Auslösen an der 5. Leine noch lange in der Luft rumtanzt und zieht.


    An einem 0-20kn Tag hab ich in Silva auf dem Wasser eine HQ Matrixx 15 genommen und war sofort begeistert. Härtetest war eine 20-minütige Flaute: Alle Kites wie tote Fliegen auf dem Wasser; meine Matte sogar noch in der Mitte verdreht. Als der Wind wieder kam hab ich ein bisschen an den Leinen gezuppelt, und nach 2 Min. war ich wieder in der Luft. Tubes schafften den Relaunch sehr viel später - manche gar nicht mehr. Weil mir der 15er doch etwas zu behäbig war hab ich dann je eine Matrixx 9 und 12 gekauft. 9er ist prima; 12er hat weniger Low-Wind Performance als ich erwartet hatte.


    Den 12er hab ich auf einer BigDayz-Safari mal bei Windende ausgelöst, auf dem Wasser zusammen gerollt, Trapez drum, aufs Brett gepackt, und dann die 500m zur Insel zurückgeschwommen. Das schwierigste war, die Rescue-Jungs davon zu überzeugen dass ich keine Rettung brauche. War ein bisschen Arbeit, aber jetzt weiss ich dass es im Notfall gut machbar ist.


    Letztes Jahr habe ich noch eine Matrixx II 15 erstanden, und die ist der Hammer! Ewige Hangtime, problemloser Wasserstart, dreht nach Wunsch an Ort (d.h. beim Loopen auch mit wenig Zug), und fährt praktisch ohne Wind. Low-Wind wahrscheinlich nicht ganz so extrem wie der Chrono, dafür eher etwas fehlerverzeihender. Und einiges günstiger - erst recht als ein Flysurfer.


    Ich löse praktisch nie aus, aber das eine Mal als ich's im schultertiefen Wasser getestet hatte war's kein Problem. Die Matrixx II hat 4 Leinen und Single-Frontline-Safety. Hat sich zwar ein paar mal gedreht bis sie unten war, aber sobald wieder Spannung auf die Leinen kam, hat sie sich geöffnet und war trivial zu starten. Gerade bei Leichtwind ist der Rückwärtsstart über die Bremse (Steuerleinen) unbezahlbar. Mit Board easy; ohne Board hätte man gerne eine Auftriebsweste...


    Für mein Gewicht (78kg netto) reicht die Matrixx II 15 praktisch immer. Und wenn andere an eine Rettungsinsel denken, dann starte ich einfach wieder und mach zur Not halt ein bisschen Board-Bodydrag um Höhe zu gewinnen. Hab nur ein 136er Brett.


    Unterspringen passiert mir immer noch ab und zu. Der 15er wartet dann einfach im Zenit, bis ich wieder aufgetaucht bin. Der 9er klappt eher zusammen, aber dann muss man einfach auf einer Seite ziehen, damit der Kite etwas Zug behält. Und sonst beherzt in die Frontlines greifen und kräftig ziehen. Vielleicht rupft's mal ein bisschen mehr, aber das ist immer noch besser als ein Rebel mit 5. Leine um den Kite.


    Foilboarden hab ich noch nicht ausprobiert, aber das scheint mir eine andere Sportart zu sein, bei der man wieder bei Null beginnt.