Board Rescue (fremdes Board retten)

  • Habe selber versucht am Wochenende ein Board zu "retten" (Kiter war sicher 100 Meter weit weg, konnte von Glück sagen wenn er überhaupt noch wusste wo das Teil war), bin aber kläglich gescheitert. Nicht nur, dass ich selber am Ende mein Board auch noch suchen musste, aber vor lauter rumgehampel mit zwei Board hab ich den Kollegen noch fast mit dem Kite erschlagen. Gerade wenn das Wasser kühler und der Wind stärker wird, ist man ja selber auch mal froh, wenn einer einem das Board bisschen näher bringt, versucht es mal ein zweites Board zu retten - ist gar nicht so einfach wie es aussieht.

    Im Netz hab ich das Video hier gefunden, vielleicht lässt sich damit was anfangen?
    Bei mir hat die Version von Luv anzufahren einfach nicht funktioniert, jedes Mal war ich zwar in der Nähe, aber sobald der Kite etwas Wind bekommen hat war meine Abdrift so gross, dass ich das Board nicht mehr fassen konnte (zugegeben - war nicht grad ein Mini-Board, spätestens beim Waveboard ohne Schlaufen müsste dann wohl jeder die Segel streichen). Beinahe geklappt hat es im Lee vor dem Brett zu halten und mit Kite im Zenit knapp daran vorbeizuschrammen. Das Board auf die Oberschenkel zu legen hat dann so weit auch geklappt, spätestens beim Start hat das Ding dann aber irgendwo das Wasser berührt und ist wieder ins Wasser gefallen. Im Video klappt das perfekt - wieso bei mir nicht, ist mir ein Rätsel (könnte mit der Bar zu tun haben, wenn ich mit einem Arm das Brett halten soll, muss ich die ja voll durchziehen). Vermutlich müsste man den Kite einhändig starten können - sorry Jungs, aber dafür brauch ich noch schätzungsweise 10 Jahre :rolleyes:.

    Wie erwähnt: nur so als Idee was man noch üben könnte, wenn's mal langweilig wird ;) (danke bestens im Voraus all denen welche das schon können - beim Draggen nach dem Board hab ich denn auch bemerkt, dass das ohne Prallweste mit Auftrieb im Prinzip einfacher geht weil man mehr Wiederstand im Wasser hat - gleichzeitig aber jede Menge Wasser schluckt weil man jede Welle voll ins Gesicht bekommt, ich werd die Weste in Zukunft immer anziehen :oops:)

    Na denn - auf ein windiges Saisonende

  • Board bringen ist nicht einfach.


    Bei Mädchenbrettern gehe ich mit einer Hand durch den Griff und halte dann das Board verkehrt herum von oben an die Bar. D.h., das Board liegt dann mit Finnen nach oben quer auf den Leinen, und ich kann die Bar mit beiden Händen halten. Board unter den Leinen geht manchmal auch (mit der einen Hand die Bar und dahinter den Griff halten).


    Boards ohne Griff lasse ich liegen -- selber schuld.


    Mit mittelgrossen Boards (so bis 140cm) nehme ich das Board meistens einfach in eine Hand und starte dann einhändig. Kiteloop ist da ganz gut geeignet, und der Zug nach Downwind stört ja auch nicht. Einhändig Starten und Wenden kann auch in anderen Situationen nützlich sein. Ich übe das immer mal wieder. Kann ja sein, dass man sich eine Hand verletzt und trotzdem ans Ufer zurück möchte ;). Bei flachem Wasser kann auch dies funktionieren: Langsam von Lee her zum Board aufkreuzen und beim vorbeifahren das Brett mit der vorderen Hand am Griff packen und mitnehmen.


    Wenn's nach 2-3 Versuchen nicht geklappt hat, dann drehe ich das Board mit den Fussschlaufen nach oben, schmeisse es downwind, und fahre weg -- vielleicht ist ja jemand in der Nähe der/die's besser kann? Oder der Kiter wäre schon fast wieder da, wenn er denn zu seinem Board hindraggen könnte... . Wenn das Board richtig herum liegt, dann treibts der Wind viel schneller zum Kiter und das Problem ist auch schnell gelöst.


    Wenn der Kiter so nahe ist, dass du ihn mit deinem Kite fast erschlägst (-30m), dann gibt's eh nichts mehr zu tun. Wenn er das Board nicht sieht: Beim Vorbeifahren lange mit dem Finger draufzeigen.


    Bei zu grossen Boards wäre auch eine Variante, dass du das fremde Board an die Füsse nimmst und deines in die Hand. Das lohnt sich aber nur bei grossen Distanzen und birgt weitere Probleme.


    Das mühsamste bei solchen Aktionen sind üblicherweise andere Kiter, die einem keinen Manövrierraum lassen oder sogar den Weg abschneiden während man einhändig ums Überleben kämpft. :mad:

  • Das Board mit den Daumen am Griff


    Bei Mädchenbrettern gehe ich mit einer Hand durch den Griff und halte dann das Board verkehrt herum von oben an die Bar. D.h., das Board liegt dann mit Finnen nach oben quer auf den Leinen, und ich kann die Bar mit beiden Händen halten. Board unter den Leinen geht manchmal auch (mit der einen Hand die Bar und dahinter den Griff halten).


    So mach ich es auch, Brett unter der Bar mit Daumen/Zeigefingern am Griff halten und los. Wenn das Board sehr gross ist oder keinen Griff hat, benutze ich das Board zum fahren und halte stattdessen mein eigenes. Hab aber auch volles Verständnis dafür so ein Brett dann einfach liegen zu lassen.

  • Gute Ideen, muss man halt alles mal ausprobieren :cool: (werd's bestimmt mal wieder versuchen dürfen oder auf Hilfe angewiesen sein). Hab's ja auch geschafft das Board immer wieder mal paar Meter weiter zu bugsieren (gleichzeitig hat der Kiter mittels Bodydrag auch etliche Meter gutgemacht), weshalb er am Ende dann eben doch bedenklich nahe meinem abstürzenden Kite gekommen ist.


    Zugegeben: war ganz am Ende meiner eigenen Session und ich wollte eh zurück zum Start weil ich bei immer mehr Fahrfehlern merkte, dass ich am Ende der Ausdauer angelangt war, bin aber nicht sicher ob es besser geklappt hätte, wenn ich noch fitter gewesen wäre. Wie auch immer: im Video sieht das so easy aus - aber in echt ist das eben eine andere Baustelle.


    Will das auf jeden Fall mal auf die Reihe bekommen, spätestens beim nächsten Tripp in ein Wellenrevier wird sicher wieder jemand froh drum sein wenn er nicht ewig durch brechende Wellen draggen muss (falls man da überhaupt noch sieht wo sich das Board rumtreibt). War auch froh, dass mir in der Bretagne einer mein Board gebracht hat, als ich bei der Landung nach einem Sprung eingespitzelt bin und der Kite durchloopte und mich gleich durch mehrere Wellensetz gezogen hat, das wäre echt übel geworden dort längere Zeit nach einem Board zu draggen.


    Wie gesagt: kein Muss, aber wer sonst schon ein gutes Fahrniveau hat, darf sich ruhig mal dran versuchen - der nächste dankt's.


    Marc

  • Hi,


    hier ein paar Tips.


    Board am Griff mit der Bar zusammen greifen, geht bei weniger Wind meistens sehr gut. Dann einfach darauf achten, dass man nicht zu schnell wird, da der Fahrtwind manchmal das Board rumflattern lässt.


    Twintip hat keinen Griff? Kein Problem, entweder eigenes Board in die Finger, oder eine oder auch beide Hände durch die Fussschlaufen und von unten her die Bar greifen. Achtung bei nur einer Hand in der Schlaufe! Was in die eine Richtung gut klappt, kann manchmal in die andere Richtung etwas mühsamer werden.


    Kiteloop beim einhändigen Start hilft oft und sieht auch noch cool aus! Kann einen aber auch auf die Fresse hauen. :D


    Surfboards sind etwas tückischer, können aber manchmal direkt beim vorbeifahren an der hinteren Schlaufe gepackt und dann oft ziemlich easy mitgeschleift werden. Es hilft dabei manchmal Toeside aufs Board zu zu fahren und es so beim vorbeiziehen zu erwischen.


    Bleibt noch das Foilboard... ähh, dass muss ich noch herausfinden.



    Boards abzuschleppen ist für mich genau so wie Springen oder Halsen lernen, einfach ein weiterer Skill. :)
    Gehört für mich aber, bei jedem guten Kiter zu minimum Repertoire.


    LG
    Andre