Kitegrössen bei 80 kg?

  • Hey zusammen!

    Ich habe gerade Level 5 geschafft und kann sicher Höhe laufen und Wenden. Halsen über Switch passt auch schon recht oft und Springen ging auch schon mehr oder weniger, bin aber noch ein paar Tage hier am Gardasee und übe das noch ;)

    Jetzt: ich will mir eigenes Mat zulegen, bin mir aber nicht ganz sicher wegen den Grössen. Sicher ist, dass es North wird, welcher Kite weiss nich noch nicht (Evo, Rebel, Neo) welcher könnt ihr mir da als guten Allroundkite empfehlen? Bin Evo und Rebel beide schon geflogen aber macht mir noch nicht so einen grossen Unterschied....?

    Ich bin 80kg und möchte halt auch in der Schweiz kiten. Die Schirme sollten also auf diese Seen passen aber in den Ferien am Meer nicht zu gross sein.
    Würde für den Anfang eine 2 Kite Lösung anpeilen. 12/9 oder 14/10, was meint ihr?

    Welche Boardgrösse wäre dann angebracht?

    Danke!
    Marc

  • Hi Namensvetter
    Bin auch so gegen 80 Kilo (versuche deutlich drunter zu kommen, aber bisher blieb es beim Versuch). Habe Rebels in 13 und 9 Quadratmeter und auch so um Niveau 5. Der Vorteil vom Rebel gegenüber dem Evo würde ich in der gigantischen Windrange sehen - bin den 13er von knapp 4 bis zu fast 6 Windstärken gefahren. Brauchst also eigentlich nur einen Schirm. Der Nachteil: der 13er zickt leider beim Wasserstart rum (12er geht etliches einfacher). Grund liegt wohl in der grösseren Streckung - ich mag mir nicht vorstellen was das für ein Gewürge mit dem 14er gibt. Da der Schirm brutalen Zug entwickelt (legt sich mit der Fronttube aufs Wasser und bleibt wegen der Spannung auf der 5. Leine auch dort) gibt das einen grossen Abdrift - das Ding zieht bei ordentlich Wind so stark, dass man selbst im Stehreier nicht mehr Gegenhalten kann (5. Leine ziehen, dann ist der Druck weg - und der Schirm geht dann auch mit wenig Barsteuerung an den Windfensterrand). Der 13er hat mir im Gegensatz zum 9er schon mehrmals die Leinen so um den Schirm gewickelt (meist beim Auslösen) dass der im Wasser nicht mehr zu starten war. Auch wenn der Schirm sich super fliegt (einfacher Springen geht wohl kaum mehr - ich hab bei viel Wind sogar aufgehört weil's mir echt zu gefährlich wurde) würd ich deshalb ganz klar davon abraten grössere Schirme als einen 12er von dem Modell zu nehmen (habe JG 2012 - kann sein dass der 2013er oder der 2014er hier etwas einfacher sind - haben aber immer noch grosse Streckungen und sind somit halt einfach nicht ganz so schnell aus dem Wasser wie kleinere Modelle). Der 9er ist aber genial - dürfte allerdings bei allen Schirm-modellen das Prachtstück sein :D. In Silvaplana (ist wohl der Hauptspot in der Schweiz) bist Du mit einem 12 gut dabei - Low End kann man mit einem Leichtwindbrett abdecken und wenn's dann richtig hackt, zu einem kleineren Brett greiffen. Gerade bei Leichtwind scheint mir ein wendiger Schirm mit einem grossen Brett wichtiger als die reine Grösse vom Schirm - auch klar, dass man selbst mit viel Arbeit nie an einen 21er Flysurfer rankommt.

    Wenn ich meine Range neu aufstellen würde, würde ich den 9er als Spassschirm behalten, dazu einen 12er um den normalen Alltag abzudecken. Weiter einen 17er oder 18er Leichtwindschirm (wenn nicht sogar Matte, 19er oder 21er - auch nett zum Snowkiten). Damit lässt sich fast alles abdecken. Wenn's in die Welle gehen soll, dann kann man auch noch was kleineres nehmen (ich hab noch einen 7.5er Slingshot, ist aber zum Üben für meine Kidds gedacht) - wenn der 9er Rebel allerdings ausgereitzt ist, dann ist es für mein Niveau dringend angeraten vom Wasser zu gehen (das dürften dann über 30 Knoten sein).

    Brett ist halt Geschmacksache. Mein 145er Board (RL-Board, Carbon, 45cm breit) ist kein echtes Leichtwindboard, damit lässt sich aber problemlos springen und carven. Switch fahren ist auch möglich (z.B. nach Halse), aber die Breite macht's nicht grad einfach längere Strecken so zu fahren. Um Leichtwind auszureizen würd ich hier auf ein echtes Leichtwindboard gehen (z.B. Door, wenn's wirklich nur fahren soll - mein Traumboard wäre ein Anton M-Train gewesen, lag allerdings jenseits meines Budgeds). Will man etwas wendigeres wäre ein Bullet oder Casino (genenerell Boards zwischen 136 und 139 cm) eine gute Lösung. Kleiner macht sicher noch mehr Spass, aber bei unkonstantem Wind die Höhe zu halten wird schnell mal schwierig (habe ein 136er North Jaime - fahre aber lieber das grosse Board weil man damit keinen Gedanken an Höhe halten verlieren muss). In Silvaplana nicht so ein Problem, da kann man ja am Ufer zurücklaufen. Nachteil der grossen Boards gibt's natürlich in Wellen (auch in ekligem Kabel-Wasser, also kurzen, steilen Windwellen), durch die langen Kanten spitzeln die dann schnell mal ein. Boards kann man IMHO locker Occasion kaufen, da lässt sich ordentlich Geld sparen (paar Kratzer sind egal, die gibt's sowieso spätestens nach paar Tagen, ärgerlich ist eher, wenn die Bindungen nicht passen oder darin die Füsse weh tun).

    Ein 12er ist für 80 Kilo finde ich zu klein für CH-Flachland (13er/14er reisst da auch nicht viel mehr raus), einzig vernünftige Lösung ist es hier auf echte Leichtwindschirme (z.B. Slingshot Turbine 17m) zu setzen (oder bei Leichtwind eben aufs Kiten zu verzichten - war schon beim Windsurfen immer ein teurer Spass mit im Einsatzbereich doch ziemlich limitiertem Material). Am Meer ist 12/9 sozusagen Standard, welches Schirmmodell man wählt dürfte da keinen grossen Unterschied machen (darauf achten, dass man eine Bar mit allen Modellen fahren kann, die Bar sind teuer). A propos: 0b die 5. Leine so toll ist, kann ich im Moment (2. Saison) nicht abschliessend beurteilen. Mal wirklich praktisch (z.B. Leichtwind-Start) mal einfach nur nervig (5. wickelt sich um den Schirm, um die Bar, um Board, Füsse oder halt alles wo die nichts zu suchen hat). Der Rebel fliegt nur mit 5 Leiinen, andere Modelle haben die Optional - würde dringend raten das mal zu testen um zu sehen was Dir eher liegt (soll auch unterschiede im Flugverhalten geben - ich kann das nicht beurteilen).

    Marc
    P.S.: North ist wirklich eine gute Marke (Qualität/Verarbeitung), allerdings lassen die sich das Material auch ordentlich bezahlen. Tipp: auf Vorjahresmodelle achten (2013er ist schon im Ausverkauf), dann lässt sich ordentlich was sparen.

  • Beim Evo würd ich 12/9 (hab ich selber) und beim Rebel 14/10 wählen. Mit einem 14er Rebel deckst du die unteren Windbereiche etwas besser ab. Der Rebel fliegt weiter an den Windfensterrand und hat etwas mehr Deepower (kannst du länger halten und ist angenehmer für Böen). Für das Meer wäre noch ein kleinerer Kite 7m von Vorteil. Beim Board würde ich dir als 1 Board Lösung ca.140x40cm empfehlen. Ist halt Geschmacksache. Aber am Anfang bist du damit gut bedient. MfG

  • [LEFT]vielen dank für die antworten! [/LEFT]
    [LEFT] [/LEFT]
    [LEFT]was haltet ihr von 12/9 vegas? bin den dice und den vegas geflogen und fand den vegas richtig geil, vor allem da er so schön wendig ist! würde auch gerne in richtung unhooked gehen und da wäre er ja perfekt.[/LEFT]
    [LEFT]ein gutes lowend hat er nicht ich weiss, aber ab 13 knoten soll er ja schon losgehen, 1 knoten über rebel und evo..[/LEFT]
    [LEFT] [/LEFT]
    [LEFT]brett wäre mein favorit ein jamie in 136[/LEFT]
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    [LEFT]würde dann später 12/9 vegas plus evt ein leichtwindkite fliegen..[/LEFT]
    [LEFT] [/LEFT]

  • Verlass Dich bloss nicht auf die Herstellerangaben - da wird mit allem getrickst was den Marketingleuten einfällt (schon klar: ein 12er mit einem voll ausgestattet knapp 75 Kilo schweren Profi-Kiter der den Kite aufs brutalste quält damit er in der Luft bleibt und mit einem speziellen Leichtwindboard ausgestattet, kann so ein Schirm schon fliegen bei den Angaben - davon dass man die Höhe hält oder der Wind in Windlöchern nochmal etwas mauer werden kann, spricht aber keiner ;)). Kurz: Teste den Kram bei den üblichen Bedingungen - wenn's passt, dann ist egal, was auf den nett gemachten Werbebroschüren steht.

    Mein 13er Rebel wird ab 11 Knoten gegeben, da hält man ihn mit viel Bewegung grad mal in der Luft (vom Wasser startet er nicht mit wo wenig Wind - auch nicht mit der 5. Leine). Damit es Spass macht, würd ich mal so auf 14+ Knoten tippen. Rechnet man das auf den Vegas um der schon mit 13 angegeben ist, dann wären da schon mal 16 Knoten nötig - kannst Du also im Normalfall (ausser vielleicht Silvaplana) vergessen, so was bei Leichtwind einzusetzen, zumal sich der Vegas voll degepowert nicht mehr mehr steuern lässt http://kitelife.de/testberichte/north-vegas-2012/ und ein C-Kite nun mal zickig werden kann, wenn der Wind richtig satt zulegt (weniger grosser Windbereich als Rebel und Evo).

    Ich würde eher den Evo bevorzugen - oder aber den Rebel. Ist nicht umsonst einer der meist verkauften Schirme überhaupt :cool:

    Marc

  • Ok danke! ich möchte auch nicht bei 10kn aufs Wasser;) Aber ich überlege mir dann doch evt den Dice in 13m'2 zu kaufen, hat so viel ich gelesen habe ein etwas grösseres lowend wie der vegas, und wäre dann noch einen qm grösser - oder zerstört das dann die drehfreudigkeit des kites völlig?

    das mit dem voll gedepowert nicht mehr steuerbar war jedenfalls beim 2014er vegas den ich geflogen bin nicht der fall, wäre aber schade falls das beim 13er der fall wäre...

    war auf dem gardasee mit dice, evo, rebel, vegas, fuse unterwegs - aber als anfänger merkt man halt nicht so die unterschiede. am schluss dann als ich back roll und co geübt habe war ich mit dem vegas unterwegs, ist halt schon geil damit, aber eben ob er binnenseetauglich ist frage ich mich auch... schade gibt es noch keine grossartigen reviews vom dice..

  • Wenn Du mit einem 3-Strut klarkommst (in der Regel weicheres Profil, fliegt weniger an den Windfensterrand zum Höhe laufen, dafür steht er auch bei wenig Wind noch sauber in er Luft) und auf Wake tendierst, dann dürfte der Dice perfekt sein. Da 2014er Modell, gibt's dazu noch wenig Tests - aber wie immer wenn North was neues bringt, kann man davon ausgehen, dass das wirklich super funktioniert.

    Bei der aktuellen Range (http://www.northkites.com/de/products/kites/) sieht man gut, dass der Rebel Race-Gene hat (problemlos Höhe laufen, grosser Windbereich, Zug in allen Lebenslagen) - dafür hat der Wakebereich gelitten (braucht Spannung auf den Leinen und der Dauerzug auf den Leinen machen Handelpass nicht einfacher). Verliert der Rebel die Leinenspannung (Klassiker: man unterspringt den Schirm) dann stürzt der vom Himmel und verdreht sich gleichzeitig - wenn beide leinen über die Tipps laufen, gibt es keinen Weg mehr den Schirm aus dem Wasser zu starten, dann ist schwimmen angesagt (mir mehrmals passier!). Hier ist der EVO ausgewogener - wie erwähnt würde ich bei meinem nächsten "grossen" wohl eher EVO statt Rebel wählen - der ist einen Hauch "sanfter" (man wird nicht jünger und der Rebel hat mir bei viel Wind richtig Respekt eingeflösst, war teilweise sogar beängstigend was der beim Springen in Böen für Kräfte aufbaut).

    Vegas funktioniert sicher gut (auch in Silvaplana sind die Dauer-Trickser damit unterwegs), aber die Einschränkungen beim Höhe laufen und der etwas reduzierte Windbereich (gegenüber Rebel/Evo) machen das Teil eben nur für Leute interessant welche damit keine Probleme haben (somit eher höheres Niveau) und das Trick-Potenzial ausschöpfen wollen. Unsereins (bisschen sorglos hin und her fahren, zwischendurch mal richtig abheben) ist da mit Freeride besser abgedeckt - ich wüsst nicht wieso ich mich aushängen sollte und mit den in der Regel recht grossen Brettern bei Ein-/Aufsteiger machen solche Trick-Schirme nicht wirklich Sinn. Bei Dir kann das anders aussehen - drum gibt es ja all diese Varianten :D A propos: hier wird davon gesprochen, dass der Dice beim Relaunch zickig werden kann bei weniger Wind http://www.kiteboarder.co.uk/k…viewtopic.php?f=1&t=57201 - das alleine wäre für mich Grund genug auf einen einfacheren Schirm wie den EVO zu gehen.

    Interessant dürfte ein Vergleich Vegas-Dice sein, hier findet man dazu ein paar Angaben: http://www.seabreeze.com.au/fo…orth-Dice-2014-9m/?page=1 (im Grunde ein leicht entschärfter Vegas mit etwas mehr Depower, dafür einen Hauch langsamer im Drehverhalten). Ist eigentlich ein Wave-Kite (mit grossem Einsatzbereich) - ob man in der Schweiz und ohne Waveboard so was sinnvoll einsetzen kann, scheint zumindest fraglich. Aber - ein jeder wie es im gefällt ;)

    A propos: wenn Dir der Vegas gefällt, dann probier doch auch mal den Ozone C4 und den Slingshot RPM aus - sind alles Top-Kites welche von Tricksern geliebt werden (muss nicht immer North sein - und für das Geld eines 2014er Dice bekommst Du vielleicht schon 2 2012/13er Schirme im Abverkauf welche auch richtig Spass machen).

    Marc
    P.S.: ich wäre ja schon froh, wenn ich überhaupt mal wieder aufs Wasser kommen könnte - wäre mir völlig egal mit was für einem Schirm :p

  • Ich würde auch die größen mit einbeziehen. Den größeren Schirm Evo/Rebel und den kleineren Vegas oder nen anderen C-Schrim wie den C4. So hast bei mehr Wind ne Maschine zum waken und bist bei weniger Wind auch bestens gerüstet.