Wie voll sind die Schweizer Spots?

  • Mich interessiert es einfach, da ich mich frage ob es sich lohnt eigenes Material anzuschaffen oder ob ich dann meistens frustriert am Spot stehe und ewig viele Leute da sind? oder ist es auf dem Wasser meist nicht mehr so ein Problem?

    Silva jetzt mal aussen vor.. denke da eher an Boden oder Westschweizer Seeen...
    danke!

  • Hi billybear

    eigentlich kommt es etwas drauf an, wie gut du kiten kannst.

    Ich hab es bis jetzt immer aufs Wasser geschafft und wenn es mir zuviele Kiter hatte, bin ich eben etwas aufgekreuzt oder abgefallen. Man ist dann ziemlich schnell alleine, vorausgesetzt man kann gut kiten.

    Auf dem Bodensee und Bielersee wird es am Start/Landeplatz manchmal schpon etwas eng.

  • Kleine Gegenfrage: kennst Du die Spots bzw. die Kitezonen? (ich leider nur ansatzweise, bin viel zu schlecht um an den angegebenen Spots überhauipt ins Wasser zu können).

    Am Bodensee gibt es nur 2 offizielle Spots, davon "kenne" ich nur Berlingen (und das auch vorwiegend vom Windsurfen). Habe dort nur sehr selten wirklich konstanten Gleitwind erlebt - ist meist böig wie sau und de Wind kann blitzschnell weg sein. Da Reichenau tabu ist und es gerade mal eine Stelle gibt wo man (eventuell) noch aus dem Wasser kommen könnte, eher was für wirklich gute Kiter welche sich halt immer irgendiwe zu helfen wissen. Ob Münsterlingen besser ist, kann ich nicht sagen - wenn die Info-Tafel schon sagt, dass der Spot klein ist, dann dürfte das bei passendem Wind doch eher sehr eng werden (und Notausstiegsstellen gibt es gar keine). In Berlingen kommt dazu, dass die Parkplatz-Situation doch eher schwierig ist, aber das lässt sich ja im Forum nachlesen.

    Spot am Bielersee wäre wohl OK - das Einzugsgebiet von Zürich bis Basel und ganzes Mittelland sorgt aber dafür, dass man dort (ausse wenn man Eisbrecher im Winter spielen will) wohl immer recht beengte Bedingungen findet. Ich würde hier la Neuveville vorziehen, da die Bise dort recht stabil ist und im Gegnsatz zu Westwindwetter weniger mit eingelagerten Fronten (Wolkenbruch, böiger Wind - oder zwischendurch gar nichts mehr) zu rechnen ist. Bleibt nur noch der Neuenburgersee, dort ist St. Blaise extrem böig (und klein) bei Bise, bei West hat man auch nicht viel Spielraum gegen den Schilfgürgtel. Ein Versuch vermutlich trotzdem wert, vor allem weil es einen kleinen Stehbereich hat. Yvonand ist auch toll (schöner Wellenspot bei starker Bise) - allerdings sind Wellen eben auch nicht bei jedem willkommen. Portalban ist zwar im Guide hier im Forum nicht drin, aber da findet man alles wissenswerte: http://www.swisskite.ch/
    Wie man auf den Satelliten-Fotos erkennen kann (und wie ich vom Segeln weiss) gibt es dort diverse "Stehmöglichkeiten" - wäre für mich einer der ersten Spots welche ich (wenn Höhe halten/laufen denn endlich mal wirklich sicher funktioniert) ausprobieren würde. Auch Estavayer fehlt im Forum im Spot-Guide, da wird einem geholfen: http://www.unhooked.ch/2008/spotguide/estavayer/.

    Estavayer hat den Vorteil der Wasserski-Anlage (wenigstens eine Beschäftigungsmöglichkeit, wenn der Wind doch ausbleibt) und des grossen Campings, aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass das mit den Surfern, Wasserski-Fahrern, Schwimmern und noch Kitern zu all den Seglern/Motorbooten (ist ein grosser Hafen, da ist im Sommer Dauerbetrieb, auch von den grossen Passagierschiffen) dazu lange gutgehen wird.

    Kurz: wenig Betrieb wird es kaum haben, das Problem liegt aber eindeutig an den Spots selber und nicht daran ob diese nun einfach gut besucht oder überfüllt sind. Drum hat es Tarnman genau richtig getroffen: alles eine Frage des Könnens...

    Marc

  • Ob es sich lohnt Material anzuschaffen kommt ganz darauf an wie Dir der Sport gefällt. Testen ist am besten. Lohnen tut es sich dann eigentlich immer wenn man mal von Fehlkäufen absieht. Am besten ist es einfach einen Kurs zu machen und Sport + Material kennen zu lernen. Wenn man sich für den Sport entscheidet lohnt sich auch der Materialkauf.

    Was den Platz angeht sind Ufer und Einstiegs Bereiche sehr begrenzt. Wenn du aber gut Höhe ziehen kannst und auch Selbstrettung kein Fremdwort ist hat man sehr viel Platz eigentlich.

  • Vielen Dank für die Antworten!

    Ich plane eben gerade meine Ferien und frage mich eben ob ich einen Kitekurs belegen soll oder nicht. Falls ich es tue und ich kenne mich, dann werde ich motiviert nach Hause kommen und mir dann evt Material anschaffen...

    Falls es dann bei den Spots nicht passt usw dann wärs schade wenns zu einem Feriensport würde, da ich als Student nicht immer so viel Geld habe um zu verreisen... darum frage ich hier erst mal nach;)

    Die Spots die jetzt offen sind, denkt ihr, dass die schon noch ein paar Jahre offen bleiben oder sind die auch eher auf der Streichliste? Auch wenn es ja bald Legal wird, braucht es ja glaub nicht viel so einen Spot zu schliessen.. dann würden sich die Probleme sicher häufen mit überfüllten Spots...

  • Ob die Spots offen bleiben (oder geschlossen - oder wann es mehr gibt) ist IMHO reine Spekulation. Da sind viele Interessen vertreten und einige nicht ganz so nachvollziehbar, da können wir alle froh sein, wenn sich Leute an allen Fronten dafür einsetzen, dass alles mindestens so bleibt wie es ist. Zudem: einige Zonen sind nur versuchsweise offen, da sind die User alle selber gefordert sich zu informieren um nicht Munition für Gegenargumente zu liefern (wobei man wieder beim Können ist - man hat nun mal sehr wenig Spielraum als Ein-/Aufsteiger und ist an CH-Spots deshalb generell sehr eingeschränkt).

    Zum Kitekurs: machs einfach :). Sicher, ganz billig ist es nicht - aber der Spassfaktor ist hoch und statt sich nur am Strand braten zu lassen oder die Strandbars unsicher zu machen ist das allemal die Kohle wert.

    Wenn Du ganz schnell ganz gut bist, dann steht eigenem Material und der Einsatz auf CH-Seen ja nichts im Weg - wenn's ne Dauer-Gurkerei wird (ich entpuppe mich immer mehr als Anti-Talent - oder ich hab wirklich zu wenig Geduld), dann kannst Du das ja immer noch als Versuch abtun oder Dir Softkits zum Snowkiten zulegen welche auch auf dem Wasser mal funktionieren könnten. Dass Kiten (wie Windsurfen auch) ganz allgemein eher eine Randsportart bleiben wird, ist unseren unsicheren Windbedingungen und der doch recht kurzen Saison zu verdanken (Frühling und Herbst ist Wind, Sommer Lotterie und im Winter zu kalt).

    Ob sich eigenes Material generell "lohnt" ist wieder eine andere Geschichte - wie beim Skifahren oder anderen Sportarten mit Material was nicht ewig hält, dürfte sich rein rechnerisch Miete wohl bei vielen "lohnen" (immer Neu und Topzustand, perfekt auf den jeweiligen Tag ausgerichtet und je nach Wunsch in gleicher Grösse auch von Race- über Wave bis Freeride ode Wakestyle immer das passende Segel - das kann ganz schön teuer werden, wenn man sich da optimal mit eigenem Kram eindecken will). Aber: die Idee immer und jederzeit ohne bei einem Laden vorbeizugehen auf Wasser zu können hat eben auch seinen Reiz - schwirig da zu sagen was sich am Ende wirklich "lohnt".

    Und: weit braucht man in den Ferien ja nicht unbedingt zu gehen. Egal ob Silvaplana, Garda- oder Comersee, mit den Billigfliegern oder gar Bus und Car sind sogar Holland, Frankreich oder Nord-Deutschland problemlos zu erreichen - da hat man eher Probleme wenn man eigenen Kram mitnehmen will (weil: nicht immer Platz und teils unmögliche Preise für Materialtransport). Das Transportproblem lässt sich zwar in gewissem Mass lösen (z.B. teilbares Board von RL im Koffer und Schirm als Handgepäck im Flieger), aber das funktioniert eben auch auch nur bei Minimal-Ausstattung (der Wind hält sich selten an die Statistik).

    Tja, was soll man da raten ausser es halt mal mindestens mit einem Einsteigerkurs zu versuchen, damit man mal weiss wie die ganze Sache funktioniert. Die einen packts ganz übel und andere wollen sich den Stress mit den Leinen und den nötigen Helfern für Start und Landung eher nicht antun. Ich bin froh, hab ich zustäzlich mein Windsurf-Material (auch wenn schon veraltet), das lässt bei "schlechten" Bedingungen mehr Spielraum als der Kite (ist schon übel, da stimmt mal der Wind und die Temperaturen - und dann ist die Richtung so bekloppt, dass man vom Strand nicht wegkommt o_O)

    Marc

  • Hey danke für die Tipps! Vor allem die Kurztripps sind interessant, da könnte man in Versuchung kommen ein Weekend mal zu verlängern;)

    Kannst du mir einen Spot sagen wo man gut Kiten lernen kann, aber auch ein Windsurfspot ist? El Gouana ist z.b. ja nur für Kiter... Ist Dahab geeigent?

    Marc

  • Meine Infos sind leider veraltet (seit ich Familie habe, haben sich Kurz- und auch längere Tripps ins Ausland tendenziell auf Null verkürzt), ist besser, wenn andere Dir hier Antwort zu aktuellen Trend-Destinationen geben.

    Dahab (war 2x da zum Windsurfen) ist ne coole Sache, weil an einem Ort mehrere Spots sind. Von Einsteiger auf der einen Seite (alles Stehrevier - frag mich nicht, wie das geht mit Surfern und Kitern, war schon kritisch, wenn man nur mit Surfern unterwegs war) über Speedpiste (voll ablandig) bis zu grossen Dünenwellen weiter draussen findet sich hier alles auf recht engem Raum. Das Sicherheitsdispositiv (Schwimminsel, Funk für Einsteiger und Rettungsboot) scheint zu funktionieren, zumal man sich vom Speedtrip mit bisschen Glück noch auf die andere Seite der Bucht retten könnte. Wenn's nicht klappt ist allerdings Mist - das tendiert dann gegen Hochsee-Überlebenstraining, wenn man ausserhalb der Bucht ein Problem hat...

    Das Prolbem von Dahab ist die Abgeschiedenheit, wenn der Wind mal ausbleibt, dann wird das echt öde (auf Sal/Kapverden genau gleich, nur ist dort Steinhaufen zählen statt Sandkörner aufschichten angesagt - und Stehreiver gibt's auch nicht). Das "Dorf" ist auch nur eine mässig interessante Alternative - man muss da wirklich auf guten Wind hoffen bzw. sich die Jahreszeiten mit maximaler Windausbeute aussuchen.

    Hurghada war ich ebenfalls, dazu sag ich lieber nichts (gibt wenig Orte auf der Welt wo ich nie mehr hingehe - gehört dazu, Sal gehört auch in diese Kategorie). Windpech, öde Gegend und keine Nebenbeschäftigungen für die Familie - passt einfach nicht mehr in mein Anforderungsprofil für "wohl verdiente" Ferien. Da schmeiss ich meinen Kram lieber ins Auto und fahr auf gut Glück in den Norden.

    Neue Alternativen gibt es einige, die (weit abgelegenen) Kite-Villages wie http://www.kite-village.com/typo/index.php?id=30&L=4 oder Ras Sudr http://www.orca-kite.de/kitesu…-meer-aegypten/sinai.html dürften durchaus "lohnende" Ziele sein.

    Im Sommer/Herbst könnten die griechischen Inseln was taugen (Achtung: kann dort richtig heftig zur Sache gehen - also eher Spots mit etwas weniger krassen Verhältnissen suchen) wie es in der Türkei aussieht, weiss ich nicht (Wind war OK, aber da waren noch keine Kiter unterwegs).

    Mein Tipp: statt im Hochsommer an brutal überfüllten Südland-Spots rumhängen, mal die Kite-Angebote in Holland, Nord-Deutschland (Ostsee / Nordsee) oder gar Dänemark anschauen (ich geh nach Thorsminde im August, gibt sogar Busverbindungen von Hamburg aus - und Hamburg ist ab Zürich, Basel oder sonstigen Grenznahen Flughäfen gut zu erreichen mit Billigfliegern). Wasser ist zwar etwas kühler, aber man hat ja gute Anzüge und braucht sich weniger um Schwimmer zu kümmern als an der Adria oder am Roten Meer. Nur so als Beispiel: http://www.ruegen-kite.de/ oder http://www.kiteschule-darss.de/ oder http://www.x-h2o.de/Wasserspor…ter_Ording/News/News.html (aufgepasst: St. Peter Ording ist nicht eben ein "günstiges" Pflaster - die Nebenkosten können beachtlich werden).

    Ich würde mich vertrauensvoll an die Kite-Anbieter wenden, die können Dir ein massgeschneidertes Angebot (auch für nicht so berauschende Budgeds) machen. Orca hab ich oben schon verlinkt, mein Lieblingsanbieter war aber Surf und Action http://www.kitereisen.com/ - da war ich auch schon mal fast einen Monat in Cabarete. Nebenbei: auch ein super Spot und vor allem eben viel drum rum - da ist es einem schon fast recht, wenn der Wind mal Pause macht. Ist aber mit Flugreise verbunden - und das treibt das Budget ordentlich in die Höhe (möchte nicht wissen was heutzutage Hawaii kosten würde, ich bin noch mit 3'500 für knapp 4 Wochen, inklusive Flug, Surfmaterial-Transport, Mietauto und gemietetem Haus, durchgekommen).

    Gibt also viele Möglichkeiten - musst nur festlegen welche Dir am besten gefällt.

    Marc

  • Was Holland betrifft: Workum (bzw. Mirnser Cliff - je nach Windrichtung) sind tolle Spots, ich werde bei Gelegenheit sicher wieder paar Tage dorthin gehen. Preislich absolut im Rahmen (Camping direkt am Spot, kannst dort auch Hütten oder voll ausgestattete Wohnwagen mieten) und das Städtchen ist auch nett (ist halt wenig los in der Nebensaison - in der Hauptsaison wird's an den Spots, insbesondere in Ferienzeiten oder an Wochenenden so voll, dass Limiten für die Anzhal Kiter eingeführt wurden - siehe Spotinfos). Beide Spots werden durch Kiteschulen abgedeckt, wobei in Markum die Schule direkt am Strand ist (paar hundert Meter vor dem Camping ist der zugehörige Kiteladen, da kann man sich auch Core-Kites und sonstiges Material mieten). Schule/Laden sind übersichtlich (ok, ist ein Mini-Laden :D - aber mit Reparaturwerkstatt) wer mehr sucht, wird in Hindeloopen von einem Mega-Store bedient (das Ding ist riesig, hat auch Ware für Windsurfer). Hindeloopen soll auch einen Kitespot haben, Lokals raten aber davon ab sich dort als Nicht-Könner zu versuchen (Start zwischen Buhnen -und kein Stehbereich).

    Alternative zum Camping im Makkum (hat sogar zwei, einer bisschen weiter weg vom Spot) sind all die Hotels im Städtchen. Wer allerdings kein Fahrrad hat (ja, die Holländer sind Fahrradsüchtig) muss täglich mit dem Auto an den Kitestrand fahren - und bezhalt dort satte Parkgebühren (Polizei verteilt Bussen). War im Guest-Inn, ist ein einfaches Hotel, aber zu vertretbaren Kosten zu haben. Hab ausführlich dazu in der Oase geschrieben weil ich dort nach Infos von Insidern gefragt hatte (http://www.surfforum.oase.com/showthread.php?p=1022446)

    Mirns hat es etwas besser (Gratis-Parkplätze) und hat ein einfaches Restaurant wo man sich auch mal aufwärmen oder was kleines essen kann - ist aber nicht ganz so einfach zu erreichen (ca. 25 Minuten ab Workum). Als Wohngegend eher weniger geeignet (gibt aber Stellplätze auf Grundstücken von Privaten, wenn man einen Bus / Womo hat) und es werden weniger Windrichtungen abgedeckt als in Makkum. Als Einsteiger ist der Startbereich (zwischen Bäumen) bisschen gewöhnungsbedürftig - man kann sich schon mal an CH-Gegebenheiten rantasten...

    A propos: Ijseelmeer ist kein Meer sondern Süsswasser - hat für Einsteiger Vorteile, wenn man sich ab und zu mal "einen Schluck" genehmigt :p. Zwar sind die Wasserstände nicht immer genau gleich, aber kein Vergelich zu den ewigen Märschen an der Nordsee (St. Peter Ording ist rund 1 Kilometer zu latschen bis man mal ans Wasser kommt). Die Lokals (und die Meisten Gäste) waren sehr freundlcih in Holland - bis auf die Temperaturen (ok, man muss ja nicht im Oktober gehen) gab's da nichts zu meckern.

    Marc