Herbst-Spots (für Anfänger)?

  • Hi Leuts
    Da es ja nun amtlich ist, dass sich der Sommer verzogen hat und durch die tiefer liegende Schneefallgrenze (bzw. zumindest die Temperaturen) Silvaplana allmählich nur noch den Hardcore-Kitern vorbehalten ist, stellt sich die Frage wo man als Einsteiger denn in den nächsten Wochen noch fahren kann ohne gleich einen Crash mit einem Eisberg zu riskieren.

    Klar - Spots wie Berlingen oder Bieler/Neuenburgersee dürften bei Westwindlagen durchaus Gleitwind bringen, nur ist Kiten für Anfänger bei Sturmwarnung und Hammerböen (oder kein Wind mehr von einer Sekunde zur anderen) irgendwie nicht so das Ding von Einsteigern - zumal sich da die Materialwahl noch in Grenzen hält (zudem liegen die Westschweizer Seen auch nicht grad um die Ecke, wenn man in der Ostschweiz wohnt - und die Temperaturen dürften in den nächsten Wochen auch da langsam ungemütlich werden).

    Tja, guter Rat ist teuer: wo geht denn die kitende Bevölkerung so hin in der nächsten Zeit? (Annahme: man hat mal ein paar Stunden, maximal ein Wochendnde Zeit - also nix mit Flugreise oder Ferienziele). Schön wären akzeptable Temperaturen (also Richtung Süden), hohe Windwarscheinlichkeit (und zwar nicht Vollhack für 5m2 Kites, sondern netten Gleitwind zum üben mit einem 12er Bow), natürlich einen Spot mit genug Platz um als unerfahrener Kiter nicht gleich massenhaft die anderen abzuschiessen - und das ganze zu Budgetpreisen bei welchen Familienväter nicht gleich die Weihnachtsgeschenke für die Kinder streichen muss.

    Beim Surfen hab ich da weniger Probleme was zu finden (gibt einfach mehr Spots), allerdings brauch ich schon gegen 6 Windstärken um mit meinem Kram ins Gleiten zu kommen - ist also auch nicht so wirklich das was man unter genüsslichem Surfen versteht. Könnte es wirklich sein, dass die Kite-Saiton sozusagen zu Ende ist?

    Wäre nett paar Infos zu bekommen wo man "in der Nähe" in den nächsten Wochen noch aufs Wasser könnte (dachte an Comersee, Gardasee oder ähnliches - gemäss Spotbeschrieb aber alles irgendwie nicht sehr Einsteigerfreundlich).

    Marc

  • also für ein 3 Tagesziel werde ich nächstes WE nach Beauduc (ca 600km von Bern) fahren. Vorrausgesetzt am Mittwoch sind die Wetter Prognosen noch ok. Von der Beschreibung her sollten da Anfänger auch gut aufgehoben sein. Spots am Meer in Italien dürften ggf. bissl näher sein hab im Netzt noch nicht gesucht.

    http://www.surfspot.de/surfspo…a/frankreich/beauduc.html

    Genrell würde ich aber sagen die Kitesaison beginnt langsam und endet nicht ^^ Jetzt kommen die Herbststürme und somit auch Wind ;).

    Wen kälte nicht stört^^
    Nicht zum nachmachen geeignet! (Quickrealease, Depower nicht mehr nutzbar!)

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  • Als Gebiet sicher nicht übel (war früher öfters mal für ein Wochenende in dem Gebiet, als ich noch in Genf wohnte). Ob ich mich heutzutage noch an diese Marseille-Vorort-Atmosphäre gewöhnen kann (irgendwie hab ich immer Angst um mein schönes Auto wenn ich in solchen Gegenden parken muss) weiss ich nicht - aber dass das einfach zu weit ist um von der Ostschweiz "kurz mal" hinzufahren, dürfte verständlich sein. Hab keine Ferientage mehr, wenn ich da Samstag Morgen los und Sonntag Nachmittag wieder zurückfahre, dann bleibt nicht viel übrig um vor Ort zu sein (schliesslich ist man auch völlig schlapp, wenn man so weit gefahren ist).

    Windmässig dürfte Südfrankreich nicht übel sein, aber gerade Ausgangs Rhonetal ist mir der Hack zu brutal (Mistral teilweise >100 Km/h, hab da genug Überlebenstraining mit 4 m2 Surfsegel betrieben). Für Gute Kiter oder bei vernünftigen Bedingungen aber ne nette Idee - werd ich mir mal merken für nächsten Sommer.

    Ob sich die Herbststürme in der Schweiz eignen um als Einsteiger auf Wasser zu gehen, würd ich doch bezweifeln, ich würde jedenfalls keinem empfehlen jetzt mit Windsurfen anzufangen - und das liegt nicht nur an den dicken Anzügen welche nötig sind (Wind ist einfach zu unregelmässig - und Berlingen ist auch nicht grad für konstanten Gleitwind um 20-25 Km/h, also guten 4 Windstärken, bekannt). Wenn's trotzdem mal passt, dann werd ich mich natürlich nicht beschweren :D

    Marc

  • Ich hab in den vielen Jahren Windsurfen einiges ausprobiert (tja, da gibt es so kleine Tiere namens Kalorien, die machen über Winter immer die Anzüge kleiner :oops:) und bin inzwischen bei 2 Anzügen gelandet. 1x Sommervariante 3/2 Millimeter (lange Beine, kuze Arme), und 1x Herbst-Frühlingsvariante 5/4 Millimeter, beide Glattneopren.

    Beim "dicken" (wobei der sehr angenehm ist, ist ein Neilypryde Cup) hab ich noch einen Neopren-Unterzieher mit Kaputze, damit war ich auch schon mal an einem 5. Januar bei 6° Wassertemperatur und 10 ° (Föhnsturm > 100 Km/h) am Urnersee unterwegs. Das Problem liegt in der Regel nicht am Anzug (4 oder 5 Millimeter ist im Grunde egal), sondern daran, dass der Anzug halt dicht sein muss - und zwar überalll! Sobald da die ersten eisigen Tropfen den Weg zwischen Arm-Manschetten und Körper (wahlweise auch über Halsabschluss, Rückenreissverschluss oder wenn man länger im Wasser ist sogar in die Schuhe und die Beine hoch) gefunden haben, wird's unangenehm.

    Der Anzug selber muss drum einfach 100% passen - völlig egal welche Marke es ist. Selber komme ich mit Pryde ganz gut zurecht (ist zwar teuer, aber das sehr weiche Neopren schmiegt sich um alle erdenklichen Rundungen und ist deshalb über einen grossen Volumenumfang anpassbar. Zudem: sehr weiches Neoprien beinhaltet viel Luft - und Luft ist das was isoliert (kein Witz). Nachteil: je weicher das Oberflächenmaterial, desto schneller geht es kaputt. Habe diverse Risse an den Beinen (scharfe Finnen von Surfbrettern), ist einfach nicht so langlebig wie "steifferes" Material.

    Wichtig: wenn's richtig kalt wird, auch Kopf schützen, über nasse Haare verliert man extrem viel Wärme (Neopren-Kappe bzw. Kaputze ist nicht übel, gut, wenn die auch Kinn, Wange und Stirn schützt). Mein grösstes Problem bleiben aber die Hände und Füsse. Zwar gibt es mittlerweile gute Schuhe (ich hab was richtig warmes von Ascan), aber ich hasse surfen mit den Dingern. Man kommt nicht vernünftig in die Fusschlaufen rein, verliert trotz dünner Fuss-Sohlen das Gefühl für das Board und man rutscht in den Fusschlaufen rum, weil halt noch eine Schicht mehr für Spielraum sorgt. Für die Hände schliesslich hab ich bisher noch nichts wirklich brauchbares gefunden, spätestens wenn man Krämpfe an den Armen hat und sich nicht mal mehr am Material festhalten kann, wird's da richtig gefährlich.

    Auch klar: gilt alles für richtig tiefe Temperaturen (bei mir gilt die 20er Regel, d.h. so lange Luft und Wasser zusammen 20° haben ist die Sache mit 5/4 noch vertretbar), danach müssen die Bedingungen schon extremst genial sein, wenn man sich das noch antut. Zudem: beim Windsurfen kann man bei vorsichtiger Fahrweise durchaus auch mal ne Runde drehen ohne unnötig nass zu werden, beim Kiten wird das schon schwieriger (fängst schon nur beim Aufsteien an). Auch kann man sich bei miesem Wind meist noch ohne grössere Schwimmeinlagen an Land retten - auch da ist beim Kiten doch eher mal Sendepause (und schwimmen in Komplett-Winterausrüstung kann man im Grunde vergessen, da kann man sich nicht mehr vernünftig bewegen).

    Ob der erwähnte Anzug passt wird dir keiner sagen können - den musst Du schon selber ausprobieren. Sicher sagen kann ich Dir aber, dass 3/2 bereits bei den aktuellen Temperaturen grenzwertig ist (wegen Windchill-Faktor fühlt sich das Wasser deutlich kühler an, wenn's richtig bläst), ich würde dringend zu 5/4 raten (der 3/2 wäre eher was für den Sommer, wenn's richtig Wind hat).

    Aber ich bin ein "Gfrörli" - vielleicht kämst Du ja noch bis Ende September damit klar. Allerdings hab ich lieber eher einen zu warmen Anzug (man kann sich ja mal freiwillig ins Wasser schmeissen) als einen zu kühlen den man nicht mehr auf Temperatur bekommt und man vor allem auch an Land beim Pause machen einfriert.

    Marc

  • Mal sehen wie die Zeitplanung aussieht (ist halt schon ein Unterschied ob 40 Minuten zum Bodensee oder 2.5 Stunden pro Weg nach Yvonand), wenn der Wind dann doch nicht so wirklich tauge (bzw. eher mein Niveau), dann ist das eben nicht wirklich optimal. Aber irgendwann werd ich sicher auch mal dort aufschlagen :)

    Marc

  • Bekommst Du in jedem Surfshop und in gut sortierten Fachgeschäften. Z.B. Vaucher in Bern, Bise Noire Murten, Sport-Trend-Shop in Hinwil, generell überall wo es Surf- und Kiteschulen gibt (auch in Silvaplana).

    Im September (22.-30.9.2012) findet in Friedrichshafen wieder die Interboot statt http://www.interboot.de/ auch da sind viele Läden welche noch alles rauhauen was in der Saison 2012 noch nicht verkauft wurde (daran denken: Preis ist nicht alles, das Teil muss in erster Linie auf den Körper passen und das abdecken was man damit halt machen will - braucht somit eher keinen Polarforscher-Anzug für Überlebenstraining bei -50° sondern etwas somit man sich halt ordentlich bewegen kann).

    Kleiner Tipp: schau drauf, dass Du den Anzug selber an- und auziehen kannst (mag komisch klingen, aber man nervt sich, wenn die Trockenreissverschlüsse so gemacht sind, dass man sie weder selber auf noch zu bekommt). Ist zwar kein 100% Ausschluss-Thema (weil: am Kitespot braucht Du eh Leute welche zum Starten helfen), ist aber doof, wenn man für jeden Pipi-Halt jemanden braucht der einem in den Anzug hilft.

    A propos: Trocken-Anzug tönt immer so nett - aber trocken sind die wenigsten wirklich (lieber ein angenehmes Innenfutter welches die Feuchtigkeit bindet und einen warmen Film bildet). Und wenn, dann ist das ein Ganzkörperkondom in dem man innert Minuten dermassen verschwitzt ist, dass man mit einem "guten" Halbtrocken-Anzug besser fahren würde (die Dinger sind im Prinzig dicht, nur kann man es eben nicht verhindern, dass irgendwo man paar Tropfen reinkommen - man kann hier also nicht in normalen Klamotten einsteigen ohne dass die feucht werden). Zudem muss ja das Trapez vernünftig passen - das ist bei Segelbekleidung (die Trocken-Dinger sind wohl für Jollen vorgesehen) nicht immer optimal. Und wie gehabt: daran denken, dass der Anzug nur 80% der Ausstattung ist, die Füsse (Kälte/Schnitte von diversem Kram im Wasser) sind dankbar wenn sie auch eingepackt werden und wenn's richtig kalt wird, dann werden sich auch die Hände melden (was dort taugt ist sehr individuell - da hilft nur durchtesten um Schutz wie Beweglichkeit und Gefühl halbwegs unter einen Hut zu bekommen).

    Marc
    P.S.: meine Pryde-Anzüge sind mittlerweile über 12 und 15 Jahre alt - und sollten mal gewechselt werden (zumindest der ältere Halbtrocken hat mittlerweile ordentlich gelitten und ist nicht mehr dicht). Aber die Dinger sind so bequem, dass ich mich noch nicht überwinden konnte, obwohl die Preise mittlerweile einiges unter den damals brutalen Preis von über 600.-- gekommen sind.