Ich fliege seit Jahren HQ Matrixx closed-cell Mattenkites auf Wasser und auf Schnee. Bei starkem Wind funktioniert die 5.-Leine-Safety der alten Matrixx I nicht. Nach dem Auslösen hält die Safety-Leine den Kite in der Mitte, aber weil beide Seiten ihre Form +/- behalten, zieht der Kite immer noch mit 2/3 der Kraft und bleibt in der Luft. Ziemlich gefährlich.
Deshalb habe ich meine Matrixx I Bars auf 4 Leinen mit Single-Frontline-Safety umgebaut. Funktioniert gut, insbesondere auch im Wasser. Einziges Problem ist, dass sich bei Starkwind auf Schnee die hinteren Waageleinen zu einem riesigen Knoten verheddern. D.h. 1h Arbeit. Lösung: Stopper-Ball in der Safety-Frontline, so dass die hintere Waage nach dem Auslösen immer noch leicht unter Zug steht. Dann nur noch 2, 3 Minuten Sicherheits-Check bis zum nächsten Start. Die Position des Stoppers muss aber unbedingt für jede Kite-/Bar-Kombination einzeln eingestellt werden!
Übrigens: Ich hab die Bars mit selbstausdrehenden Swivels ausgestattet, ähnlich wie die aktuelle HQ4 "ONE"-Bar. Das funktioniert gut für einige (10-20) Kite-Loops auf eine Seite. Bei längerem asymmetrischem Drehen fangen die in sich verdrehten Frontlines jedoch an, sich um sich selber zu legen, was den Swivel ausschaltet.
Nachdem kürzlich 2 "hybrid" Matten (LittleCloud Pelican & Ozone Hyperlink) auf den Markt gekommen sind, die einen closed-cell Kite auf open-cell umbauen lassen, habe ich das Konzept an meinen HQ Matrixx I 12m und HQ Matrixx II 15m ausprobiert. Die Schläuche hinter den Lufteinlässen kann man einfach nach aussen aufrollen. Die Pelican hat dort Velcros zum Befestigen, aber die brauchts nicht. Nach 2h Flug waren die Schlauchenden immer noch vollständig aufgerollt.
Bei Schwachwind merkt man beim Fliegen keinen Unterschied. Beim Starten füllt sich der open-cell Kite in der Luft minim schneller. Am absoluten Low-End ist Starten allerdings schwieriger, weil man nicht vorfüllen kann, und der Kite am Boden beim Zupfen an den Frontlines weniger stabil aufgeblasen wird. Bei Zwischenlandungen mit der Bremse verliert der Kite schneller die Form und danach ist der Neustart schwieriger.
Bei böigem Wind ist die open-cell Variante deutlich mühsamer: Durch den tieferen Innendruck gibt es viel eher Klapper und "Leewatschen", die die eine Seite zu unschönen Bonbons herumrollen können. Das Entwirren von der Bar aus geht sehr viel schlechter als wenn der Kite in der Mitte noch richtig aufgeblasen ist. Auch invertiert der Kite häufiger, und durch den fehlenden Innendruck entwirrt er sich nach der Landung nicht mehr automatisch. Einziger kleiner Vorteil ist, dass der Kite nach dem Landen über die Bremse etwas schneller den Leinenzug abbaut. Ist aber nicht wirklich relevant, weil man bei entsprechenden Windstärken eh nicht mehr gerne über die Bremse landet.
Fazit: Zumindest bei meinen HQ Matrixx lohnt sich das open-cell Konzept überhaupt nicht.