sonst noch einer auf Kite-Entzug ?

  • Mal echt - das es im Sommer im Flachland nicht allzuviel Wind hat ist ja bekannt, aber dass nicht mal die Thermikseen (insbesondere Silvaplana) fahrbar sind, ist doch echt zum Weinen. Mit dem Regen kann man nicht mal aufs Landkiten ausweichen (wo es deutlich weniger Wind bräuchte).

    Hatte eigentlich gehofft in den Ferien (war gute 2 Wochen in Dänemark) Wind zu finden, war aber auch ein Reinfall. 14 Tage vor Ort, 3 Tage gefahren (plus paar Stunden rumeiern ohne Höhe halten zu können - mit einer langen Wanderung durch den Fjord zurück zum Spot, wobei ich mir mangels Neoprenschuhen auch noch fette Schnitte von den Muscheln geholt habe). Immerhin, die 3 Tage (jeweils rund 4 Stunden, dann war ich platt bzw. wurde es Nacht) hatten es in sich (einmal mit 9er, mit gezogenem Trimmer weil in Böen bis 26 Knoten, 2 Sessions mit dem 136er Board welches insbesondere bei den Landungen besser abschneidet als das 145er Leichtwindboard).

    Man könnte sagen "immerhin". Aber etwas über 1'200 Kilometer pro Weg (mit doch beachtlichen Kosten vor Ort, DK ist ein teures Pflaster mit Familie) sind für geschätzt rund 10 Stunden echtem Fun dann doch etwas mau. Bei den mauen Bedingungen (oft 8-10 Knoten) an anderen Tagen konnte man wenigstens die Leichtwindtauglichkeit testen (hab's auch da wieder geschaft den Rebell mit der 5. Leine mehrmals zu invertieren - wenn Druck fehlt, fedelt beim "runterfallen" vom Himmel das Schirmende in die Leinen und sobald wieder Zug auf die Leinen kommt invertiert der Schirm und hängt verkehrt herum in der 5. Leine). Wem das auch schon mal passiert ist (scheint insbesondere bei meinem 13er ein Problem zu sein, die 12er haben etwas anders geschnittene Tips): habe nun die Knoten umgehängt (auf den inneren Knoten, d.h. weiter weg vom Tip - gibt etwas höhere Barkräfte und trotz nur rund 10 Zentimeter Unterschied ein deutlich trägeres Flugverhalten) - und seither hat der Schirm nicht mehr invertiert. Im übrigen: beim Springen est es extrem, wie de 13er "liftet" - selbst mit wenig Schnwung (vom zurücklenken) entwickelt das Ding einen unglaublichen Zug. Wenn der Absprung (Popp vom Brett) mal stimmt (bin bekanntlich Aufsteiger, da ist das eher Zufall), dann lässt sich selbst bei irgendwo 14 Knoten eine Sprunghöhe erreichen wo man froh um eine Aufprallweste ist. Beim 9er funktioniert das ganz anders - der holt die Sprungkraft ganz klar aus der Wendigkeit. Brauche da doch etliche Versuche bis das passte. Man sieht das auch beim Wasserstart: während der 13er (eben: auch wegen der inneren Anknüpfung) stabil, um nicht zu sagen beinahe träge, über dem Piloten wartet, so muss man beim 9er (wie erwähnt: bei bis zu 26 Knoten) extrem aufpassen. Fühlt man da den ersten Zug an der Bar (also wenn man merkt, dass der Schirm nicht mehr stabil steht), ist der Schirm eigentlich schon weg. Korrigiert man den Schirm, dann entwickelt der sofort Zug - musste mich da an tieferen Stellen schon mal wieder ans Upwind-Draggen rantasten (verliere das Bord sonst selten und brauchte das bisher kaum mehr).

    Ach so: die Bar welche ich mit dem 13er verwende (welcher Hauptsächlich mit dem 145/45 Board zum Einsatz kommt) leidet inzwischen deutlich an Auflösungserscheinungen. Während die Bar beim "kleinen" Board über dem Board ist beim Wasserstart, liegt sie beim breiten Leichtwindboard genau auf der Kante (unten ziemlich durchgescheuert). Anders gesagt: das Leichtwind-Geeiere (sofern mit dem 13er überhaupt von echtem Leichtwind gesprochen werden kann, unter 10 Knoten geht da wenig bis nichts bei knapp 80 Kilo Lebendgewicht) geht nicht nur auf den Geist, sondern auch aufs Material. Doppelt ärgerlich.

    Was wollt ich schon wieder sagen? Ach ja: dass selbst die Flucht in den Norden diesen Sommer nichts genutzt hat. Dachte eigentlich, dass ich zu Hause wenigstens mal wieder in Silva bisschen fahren gehen könnte, aber das Jahr ist ja echt zum vergessen.

    Immerhin hatten die Kids Spass. Bei Anfangstemperaturen von knapp 30 Grad (jaja, Karibik in in Dänemark :p) und Badewannen-Temperaturen im Fjord konnte man da mit Shorts und Lycra glücklich werden - statt der üblichen rund 4mm Neoprenanzüge. Trotz perfektem Material wollten die Kids übrigens nicht aufs Wasser (O-Ton: viel zu wenig Wind ;)) und als es dann mal ballerte, war an Kinder-Kiten sowieso nicht mehr zu denken.

    Tja, es bleibt die Erkenntnis, dass dieses Jahr definitiv nicht zu den Highlights in Sachen Kiten gehört - und die (gemäss Wetteraussichten wenig aussichtsreiche) Hoffnung, dass es wenigstens im Herst noch paar schöne Week-Ends geben wird.

    Wenn sonst noch jemand auf Kite-Entzug ist - wir wären dann wenigstens schon mal zwei :oops:

  • äh - müsst ihr nicht arbeiten? Ich muss zu Hause weg, wenn's noch dunkel ist und bin, sofern im Büro alles glatt läuft zum Nachtessen wieder zu Hause, wüsste nicht wann ich da noch aufs Wasser gehen sollte. Selbst wenn ich ausnahmsweise mal um 17h Feierabend machen würde, müsste ich noch nach Hause (ca. 1 Stunde) um das Auto zu holen - und wäre dann wieder knapp eine Stunde unterwegs bis ich am Wasser bin. Dann noch Kram zum Wasser schleppen und aufbauen - da bleibt vielelicht ein Startversuch bevor man den Kram wieder auf die Wiese schleppt damit das Zeug beim Packen halbwegs wieder trocken ist.

    Bleibt also nur das Wochenende - und das war dieses Jahr echt Mist. Mag schon sein, dass die Wohnlage nicht optimal ist um aufs Wasser zu gehen, aber ich musste den Ort von den Arbeitsorten (meiner Frau und mir), den Schulen für die Kinder und dem Budget abhängig machen - wer fürs Kiten bezahlt wird, hat da eine etwas andere Ausgangslage :rolleyes:

    Na ja, gönne es ja allen welche öfters mal aufs Wasser kommen, aber die Regel wird das wohl eher nicht sein ;). Die Vorhersagen für diese Woche sind (am Bodensee) auch nix und fürs nächste Wochenende sieht es in Silvaplana auch wieder nach Nordwind (allenfalls West) aus - da lohnt es sich nicht 3 Stunden hin und dann gleich nochmal 3 Stunden wieder zurückzufahren um dann höchstens bisschen rumzugurken.

    Nö - dieses Jahr ist einfach zum Vergessen, da bleibt nur die Hoffnung auf einen windreichen Herbst..