Welche grössen geeignet?

  • Ich hab 13 und 9, ist fürs Meer, Silvaplana und Einsteigerniveau mit rund 80 Kilo Trockengewicht keine schlechte Lösung (wer paar Kilo leichter ist oder Binnenland nur ausnahmsweise fährt, dürfte mit 12/9 perfekt liegen - ist die meist gefahrene Kitegrösse an der Küste). Die Angaben der Hersteller sind IMHO übertrieben, North gibt für meinen 13er beispielsweise 11 Knoten Untergrenze an (beim 14er wären es 10 gewesen) - da lässt sich das Ding aber nur mit tricksen und würgen (wenn überhaupt) aus dem Wasser starten. Beim Fahren liegt das Problem am Niveau des Fahrers (da müsste man "aktiv" fahren - ich hab aber genug mit anderem zu kämpfen als den Kite wie wild auf und ab zu manöverieren) - so ab 14 Knoten geht es dann deutlich besser. Mit einem extremen Leichtwindbrett (z.B. Monster-Door) liesse sich wohl noch etwas rausholen, Fahrer, Board und Kite müssen halt zusammenpassen. Bei den Starkwindeigenschaften würd ich mal massiv was abziehen bei Anfängern, denn wenn man einen Kite verzieht und voll durch die Powerzone schiessen lässt, dann gibt das weit unterhalb der angegebenen Grenzbereiche selbst mit voll gezogenem Adjuster einen Mega-Abflug (und weil man aus lauter Panik dann noch voll die Bar zieht, kann das böse enden wenn man eine Board-Leash verwendet). Den 13er kann ich zwischen gut 4 und mittleren 5 Windstärken fahren, wobei ich ab 5 lieber zum 9er greiffe, obwohl der für mehr Wind vorgesehen ist (der 13er macht mir da Angst, obwohl man den super Depowern kann und die Windrange von 5-Linern in der Regel wirklich extrem gross ist - für einen Einsteiger würde da 1 Kite fürs Erste reichen).

    Für Binnenreviere (untere 4 Windstärken auf böigen Binnenseen) wünsche ich mir einen grösseren Kite - sobald ich die Schirm- und Boardsteuerung wirklich im Griff habe und das Budget stimmt, werde ich mich nach einem 17er/18er umsehen. Perfekt wären die grossen Flysurfer 19 oder gar 21 (lassen sich beide auch sehr einfach alleine starten und laden, was bei Bows nicht der Fall ist) - aber die Preise sind dann doch etwas heftig, zudem sollte man diese Matten tunlichst nicht zu lange im Wasser lassen, sonst wird's schwierig mit dem Relaunch (in diversen Tests konnten die Matten nach Auslösen gar nicht mehr gestartet werden - und die Tester sind in der Regel alles andere als Anfänger).

    Den 9er bin ich ab 17 Knoten geflogen (wobei er bei 17 Druck vermissen liess, der 13er wäre da noch die bessere Wahl gewesen), der geht dann bis zu 6 Windstärken, Kleiner als ein 9er möchte ich als Aufsteiger nicht fliegen, bei viel Wind reagiert das Teil schon ganz schön scharf (obwohl die Rebels noch zu den zahmeren Versionen gehören) und bei über 6 Windstärken gehört ein Einsteiger einfach nicht mehr aufs Wasser (4.5 ist zum lernen optibmal).

    Für Kapstadt, Tarifa oder River Gorge (oder andere Starkwind-Gebiete) ist wohl noch was kleineres fällig, zumal dort ja oft auch mit Wellenbrettern gefahren wird - aber das dürfte kaum der Einsatzbereich bzw. die Spots eines Ein- oder Aufsteigers sein. Ich würde somit als kleinsten Kite erst mal 9 sehen, später dann eventuell noch ein 7er (oder 6er wenn man auch bei Sturm rausgeht). Aber letzten Endes muss das jeder für den Einsatzbereich entscheiden wo er fährt - möglich ist alles, so lange das Niveau, das Board und der Kite zusammenpassen. Üblicherweise werden die Grössenunterschiede gegen unten immer geringer, da die Fläche proporzional sonst zu weit auseinanderliegen. Die Kites selber lassens ich alle auf diverse Einsatzzwecke trimmen, das wird beim Board viel schwieriger. Hier lohnt es sich sich Zeit zu nehmen (auch was die Pad/Fussschlaufen-Kombi angeht) um was passendes zu finden (Grösse und Einsatzbereich), auch wenn das eventuell teuer wird.

    Marc

  • Hallo zusammen
    Was gilt es bei den aktuellen Schirmgrössen im vergleich zu alten C-Kites zu berücksichtigen?
    Sind 10m2 auf einem Delta gleich wie auf einem C-Kite?
    Hatte bis anhin einen 16er Vegas und 10er Rhino sind aber beide schon sicher 6 oder mehr Jahre alt...
    Danke :)

  • http://www.kiteboardingevolution.com/kite-advantages.html
    vielleicht hilft es ja wenigstens als kleiner Anhaltspunkt.

    Was die Grösse anbelangt: Quadratmeter bleibt Quadratmeter - da sind eher Differenzen im Drehverhalten, in der Kraftentfaltung und in der Windrange zu erwarten (siehe z.B. hier). Da Delta- und open-C Shapes einfacher an den Windfensterrand gehen (und dort noch immer richtig Zug produzieren) lässt sich damit etwas einfacher Höhe machen - dafür wird in den Tests bemängelt, dass der Zugabbau bei ausgehakten Sprüngen nicht so toll ist. Ist halt einfach eine andere Einsatz-Kategorie, vielleicht etwas weniger für die grosse Allgemeinheit gedacht.

    Ausser für reine Wake- und Freestyler sehe ich nicht, wer mit einem agressiven C-Kite auf Dauer richtig glücklich werden sollte - da gibt es einfacher zu fahrende Schirme mit grösseren Windbereichen. Aber jeder will ja nicht einfach, die Trickser werden wohl gerne bei den agressiveren Teilen bleiben und sich dafür vielleicht einen Schirm mehr zulegen um jeden Windbereich optimal abzudecken.

    In den Tests fällt auf, dass auch C-Kites mittlerweile eine vernünftige Windrange haben - und dass auch reine Freeridekites schon mal agressiv geflogen werden können oder mit anderen Anknüpfpunkten bessere Freestile-Eignungen haben. Irgendwo hat sich da bei den inzwischen wohl "Open-C" genannten Schirmen die ganze Pallette beider Seiten getroffen - mal auf diese und mal auf jene Seite tendierend.

    Wirst nicht drum rum kommen mal ein paar Modelle auszuprobieren, denn nur mit dem Shape alleine ist noch lange nicht gesagt, dass man glücklich wird (und da die Modelle fast jährlich modifiziert werden, muss man auch noch das Produktionsjahr berücksichtigen). Da die Preise der Bar inzwischen brutal sind (zwischen 450 und 500 Franken, je nach Leinenlänge) und die Saftey auf den Schirm passen muss (4 oder 5 Leinen, tiefes oder hohes V, Singel- oder Doube-Frontline-Safety) kann ein Wechsel ganz schön teuer werden. Ich hab als erstes die Bar ausgelesen und dann den Schirm, da war die Wahl schon deutlich einfacher :p

    Hier findet man viele Tests auf Video, am Ende ist es dann wohl egal wie der Shape genannt wird - wenn das Teil so fliegt, wie man es gerne hat :D. Grösse dann einfach nach Windrange wählen (die untersten und obersten Angaben nicht allzuernst nehmen, das sind doch eher theoretische Werte welche vielleicht Profis mit passenden Boards und perfektestem Trimm noch halbwegs fahren könnten).

    6 Jahre finde ich kein Alter fürs Material (mein Windsurfkram ist 25-jährig), aber kommt halt auch darauf an wie viel bzw. intensiv das genutzt wurde. Die Bar (bzw. Safety) finde ich wichtiger als das Tuch - ob man das nach so vielen Jahren Erfahrung auch so sieht, lässt sich schwerlich beurteilen (als Anfänger/Aufsteiger löst man deutlich mehr aus, als wenn man es mal "im Griff" hat).

  • Hi
    Wow danke für die rasche und umfangreiche Info... das hilft mir wirklich schon mal.
    Bezüglich dem Alter hast du recht und am Zustand des Material liegt es sicher nicht.
    Was mich im Urlaub an den "neuen" Kites begeistert hat, war die Stabilität mit welcher diese am Windfensterrand blieben und wie einfach aus dem Wasser gestartet werden kann...
    Kites zu testen ist immer so eine Sache... entweder ist man im Urlaub und braucht das Material oder man ist nicht in der Nähe eines Shops oder Station... für Ideen diesbezüglich bin ich gerne offen..

  • In Silvaplana müsstest Du ne ganze Reihe von Kites testen können (ich hab mir sogar überlegt dort immer zu mieten ;) - dann hätte ich mit dem Motorrad hinfahren können). KLar: günstig ist das nicht, aber der Shop ist immer offen, das Material Top und wenn man mal ein anderes Modell ausprobieren will, ist das immer noch günstiger als sich gleich einen neuen Schirm zuzulegen. Bin mir nicht mehr sicher, aber ich glaub, dass sich allenfalls ein Teil des Preises fürs Testmaterial an den Kaufpreis anrechnen liesse, dann relativieren sich die Zusatzkosten (das bitte nachprüfen, ich hab mich da nicht mehr drum gekümmer, nachdem ich mir selber Material zugelegt hatte).

    Andere Kiteshops haben auch Testmaterial (http://www.kite4you.ch/de/kite…36/kite-und-board-testing oder http://www.sport-trading.ch/OZONE/OZONE-Test-Kites/ - und sicher auch noch bei vielen anderen Kiteshops), musst halt mal anfragen ob Du fürs Wochenende was haben könntest. Nebenbei: rein preislich gibt es immer wieder überraschend "gute" Angebote. Hab z.B. grad das gesehen - ob das dann so fliegt wie man es gerne hätte, müsste man natürlich ausprobieren.

    Das Problem dürfte nicht sein Material zum Testen zu bekommen, sondern dass zufällig genau an dem Wochenende wo man es mal hat der Wind auch stimmt :p. Aber im Ausland (z.B. Ferien) gibt es ja auch Kiteshops, da lässt sich fast immer was machen, wenn ein echtes Interesse an einer Neuanschaffung vorhanden ist. In der Schweiz ist halt das Problem, dass es ausser in Silvaplana keine "Stationen" direkt am Wasser gibt. Mal sehen ob sich das mal ändert, jetzt wo die Gesetzeslage angepasst wurde und zmindest theoretisch ein paar Spots mehr möglich sein müssten.

    Marc