Oberländer Seen sollen zu Reservaten werden

  • Teile des Pfäffiker- und des Greifensees sollen zu Reservaten von nationaler Bedeutung ernannt
    werden. Das Bundesamt für Umwelt will so die Vögel besser schützen.
    Pfäffikon/Uster. - Wasser- und Zugvögel, die in der Schweiz überwintern, sollen besser geschützt
    werden. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) will deshalb auf den 1. März 2009 acht neue Reservate
    schaffen, darunter je eines am Pfäffikersee und am Greifensee. Ein Dorn im Auge sind den
    Verantwortlichen insbesondere Kitesurfer sowie Modellflugzeug- und Modellboot-Nutzer. Solche
    Freizeitgeräte wären in den künftigen Wasser- und Zugvogelreservaten nicht mehr erlaubt, da sie eine
    zu grosse Störung verursachen.
    Aber auch Spaziergänger und Hundehalter müssen in den Reservaten mit verstärkten Kontrollen
    rechnen. Wer ab dem kommenden Frühjahr die offiziellen Wege verlässt und querfeldein geht - oder
    seinen Hund von der Leine lässt - wird gebüsst. Wie hoch die Bussen ausfallen werden und wer die
    Fussgänger wie häufig kontrollieren wird, ist noch nicht klar. Laut dem kantonalen Fischerei- und
    Jagdverwalter Urs Philipp ist der Kanton derzeit im Auftrag des Bundesamts für Umwelt daran, ein
    entsprechendes Konzept auszuarbeiten.
    Jagd wird stark eingeschränkt
    Die beiden Reservate umfassen nicht die ganze Fläche des Pfäffiker- und des Greifensees. Die
    Seeoberfläche bleibt vom Schutz ausgenommen. Die Fischer sind demzufolge nicht von der Neuerung
    betroffen, zu der interessierte Kreise bis zum 3. Oktober Stellung nehmen können. In den bestehenden
    Schutzgebieten entlang der Ufer gilt künftig aber ein strikteres Regime, und einige Schutzgebiete
    werden grösser. Das betrifft nicht nur die Fussgänger, sondern auch die Jäger. So durften diese bisher
    beispielsweise im Robenhauser Ried am Pfäffikersee jagen. Neu gilt laut Philipp je nach Zone eine
    spezifische Regelung, «welche die Bestandesregulierung beschränkt oder teilweise sogar ganz
    einstellt». Denn während der Hauptbrutzeit im Frühjahr und Sommer soll für die Wasser- und Zugvögel
    absolute Ruhe gelten. In dieser Zeit darf an beiden Seen gar nicht gejagt werden. Einzelne Rehe dürfen
    zu bestimmten anderen Zeiten und unter bestimmten Bedingungen aber weiterhin geschossen werden,
    damit der Bestand nicht zu stark anwächst, wie Philipp sagt. «Die Jäger haben ihre Möglichkeiten aber
    bereits in den vergangenen Jahren sehr zurückhaltend genutzt», betont er.
    Der Schutz in den geplanten Reservaten am Pfäffiker- und Greifensee geht nicht ganz so weit, wie es
    sich das Bundesamt für Umwelt gewünscht hätte. Ideal wäre es aus Sicht der Verantwortlichen
    gewesen, die Seen vollständig unter Schutz zu stellen, und nicht nur einzelne Uferbereiche. «Für
    Fischer und Badende wäre das mit zusätzlichen Einschränkungen verbunden gewesen», meint Philipp.
    «Das wollten wir nicht.»
    Vogelschützer freuen sich
    Die Mitglieder der Gesellschaft für Natur- und Vogelschutz Uster sind derweilen erfreut, dass Teile der
    Oberländer Seen zum Reservat werden. «Natürlich ist es immer gut, wenn die Vögel besser geschützt
    werden und dieser Schutz auch wirklich verankert wird», sagt Vizepräsident Stefan Kohl. Am Greifensee
    gehe es vor allem um die Wintergäste, wie beispielsweise den Haubentaucher sowie die Tafel- und die
    Reiherente. Insgesamt führt das Bundesamt für Umwelt für den Greifensee rund 120 Vogelarten auf, die
    hier - vorwiegend im Riediker- und Rällikerried - den Winter verbringen oder brüten.
    BILDER CHRISTOPH KAMINSKI
    Document TANZ000020080815e48f0003m

  • Zitat: "Ein Dorn im Auge sind den Verantwortlichen insbesondere Kitesurfer sowie Modellflugzeug- und Modellboot-Nutzer."


    Das würde doch auch für die Windsurfer und Segler das aus bedeuten??? In Seegrägen gehen meines wissens oft Surfer raus.


    Gruss Claude


    PS: Jetz müssen wir halt schauen das es mit dem grossen See im Kt. ZH was wird... Da muss niemand was von wegen Naturschutz bringen.
    Durften ja viele ein Häuschen am Ufer aufstellen. Platz gibts auch genügend auf dem Wasser.