Salü zäme!
Ich habe in diesem Forum zwar noch nie geschrieben, aber dieses Thema betrifft ja alle Kiter (Anfänger wie Pros) und darum dachte ich mir, dass das eine gute Gelegenheit ist, meinen ersten Beitrag zu posten.
Ich habe meinen ersten Kitekurs 2004 in Leucate besucht, wegen Windmangels bin ich aber nicht über das Stadium Bodydrag rausgekommen. Dann, im Sommer 2007, habe ich mich bei Stefan in Silvaplana nochmals für einen Kurs eingeschrieben und seither kite ich regelmässig.
Trotz vielen Stunden auf dem Wasser bin ich noch lange kein Pro, sondern zähle mich eher zu den erfahrenen Anfängern. Und ja, auch mir ist der Kite schon auf den Strand geknallt oder hat sich im Schilf verheddert....
Weil ich meine Fähigkeiten und vor allem Schwächen kenne, gilt für mich immer die goldene Regel: Safety first. Wenn ich an einen neuen Spot komme, frage ich IMMER zuerst einen der Locals, auf was beim Spot zu achten ist, welche Vortrittsregeln gelten oder ob es Besonderheiten gibt. Meistens komme ich so gleich mit den Einheimischen in Kontakt, bekomme Hilfe beim Starten und Landen, tausche Erfahrungen aus usw. Mittlerweilen sagt mir auch mein Bauchgefühl, ob ich es lieber sein lasse, wenn die Verhältnisse nicht stimmen.
Ich habe eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht und hatte nie Probleme, auch wenn mein Kite mal nicht so wollte wie ich.
Leider gibt es bei beiden Seiten (Anfänger und Cracks) schwarze Schafe. Ich kann es z.B. nicht ausstehen, wenn Typen (auch wenn sie ihr Material im Griff haben und wissen was sie machen) am Strand von der Kitebeach in Silvaplana 3m vom Ufer weg einen Sprung hinlegen, nur damit sie die "Aaaahs & Oohhhs" und das Klicken der Kameras der Spaziergänger ernten können. Und die armen Anfänger, die mit ihren Leinen kämpfen und mutig versuchen, die ersten Gleitmeter hinzulegen, sich verzweifelt ins Wasser fallen lassen, wenn so ein "Profi" ihnen ein paar Metern vor der Nase die Gischt um die Ohren haut. Hey, es ist noch keiner mit der Kitebar in der Hand auf die Welt gekommen und wir haben alle mal angefangen. Man tendiert dazu, sowas schnell zu vergessen, wenn man mal ein paar Jahre Erfahrung hat.
In Silvaplana mache ich mich immer gleich aus dem Staub und verziehe mich Richtung Sils Maria, seit ich Höhe fahren kann.
Ich bin auch der Meinung, dass verantwortlungslose Anfänger die Spots gefährden. Leute, die ihr Material auf Ricardo ersteigern und denken, sie können sich das kiten selber beibringen, nur weil sie mal gesurft haben, gehören nichts aufs Wasser. Sie sind eine Gefahr für sich und die anderen. Aber wer einen Kitekurs besucht hat, sich an die Safety- und Vortrittsregeln hält und auf die Anweisungen der Locals hört, kann auch als Anfänger in der Schweiz seine Kiteerfahrungen sammeln und sich verbessern.
Gruss an alle (man sieht sich auf dem Wasser ;))
Oli