artikel zu sempachersee gefunden
hola
bin gerade am aufräumen und dabei bin ich auf den besagten artikel vom sempacher gestossen:
Neue Zugerzeitung :: 2002-05-02 :: CHRISTOPH REICHMUTH :: Regeln für Kitesurfer gefordert :: Kitesurfing: Kaum freigegeben, kommt es zum ersten Zwischenfall. Der Sempachersee sei ungeeignet für Anfänger, sagt ein Experte.
Vergangenen Samstag, kurz nach Mittag: Einem erfahrenen Drachensegler, auch Kitesurfer genannt, unterläuft beim Startversuch bei der Badeanstalt Eich ein Flüchtigkeitsfehler. Die 25 Meter langen Leinen, an denen das Kite - der Drachen - befestigt ist, sind seitenverkehrt angebracht. Die 8 Quadratmeter grosse Fläche des Drachens gerät in den Wind. Der Kiter verliert die Kontrolle über das Segel und lässt es los. Der Wind trägt das Segel über die nahe gelegene Landstrasse zwischen Sempach und Sursee - das Segel landet schliesslich in einer 230-Volt-Freileitung der CKW, wo es zu einem Kurzschluss kommt. «Ich war erschrocken und liess das Kitesurfing für diesen Tag bleiben», sagt der 24-Jährige und fügt an: «Künftig gehe ich nicht mehr auf den Sempachersee.» Der Kiter hatte Glück, der Unfall verlief noch einmal glimpflich.
Sempachersee ungeeignet
Erst seit diesem Monat ist das Kitesurfing im Kanton Luzern auf Teilen des Vierwaldstättersees (Ausnahme Luzerner und Horwer Bucht) sowie dem Sempachersee (Ausnahme Triechter) gestattet. Die Sportart birgt durchaus einige Gefahren, wie Kiter Alain Herrmann sagt; gerade am Sempachersee: «Der Startplatz auf der Wiese der Badeanstalt Eich ist viel zu klein.» So hätte das verunglückte Kite auch einen Autofahrer irritieren können. Herrmann: «Der Sempachersee sollte nur für erfahrene Kiter freigegeben werden.» An den Ufern des Sees fehlen grosse Wiesen, auf denen sich die Kiter auf den Start vorbereiten können. «Gerade Anfänger müssen den Drachen beim Start auch einmal loslassen können», sagt Herrmann.
«Gebiet wieder sperren»
Das Kitesurfing auf dem Vierwaldstätter- sowie auf dem Sempachersee befindet sich zurzeit quasi in einer Pilotphase. Kurt Kaelin, Leiter des Strassenverkehrsamts Luzern, hatte vom samstäglichen Vorfall keine Kenntnis. Sollte es aber auf dem Sempachersee vermehrt zu Zwischenfällen mit Kitern kommen, so Kaelin, «werden wir das Gebiet wieder sperren».
Kite-Schule eröffnen
Das möchte Alain Herrmann mit allen Mitteln vermeiden. Herrmann, der Kite-Erfahrungen in der Karibik und auf dem Silvaplanersee gesammelt hat, eröffnet in den nächsten Tagen seine Kite-Schule «Kite-Eye» in Eich. Herrmann möchte künftige Kiter erst dann auf den See lassen, wenn sie genügend gut ausgebildet sind. «Es gibt Leute, die kaufen sich irgendwo eine Kite-Ausrüstung und gehen völlig unerfahren auf den See.» So käme es zu Zwischenfällen, was sich negativ auf das Image der Sportart auswirken würde. Herrmann befürchtet, dass dann sowohl der Sempacher- als auch der Vierwaldstättersee für Kiter wieder gesperrt werden.
Regeln einführen
Der Dreissigjährige wünscht sich, dass auf dem Sempachersee Kite-Regeln eingeführt werden. Herrmann: «Die Praxis hat gezeigt, welche Regeln notwendig sind für den Start bei der Badeanstalt Eich, um den Sport erfolgreich auf dem See ausführen zu können.» Die Kiter sollen vor jeder Fahrt eine Sicherheitskontrolle ihrer Ausrüstung vornehmen. Ausserdem, so Herrmann weiter, sollen nicht zwei Kiter gleichzeitig starten. «Dazu fehlt der Platz.» Ein Verbot fordert Herrmann für Anfänger - es sei denn, sie werden auf ihrer Fahrt von einem Schulungsboot begleitet. Trotz der Gefahren bei dieser Sportart sieht Herrmann bei erfahrenen und disziplinierten Kitern aber «keine Probleme».