Tja , schon wieder zu Hause. 2'730 Kilometer in 5 Tagen, 3 Spots auf Fehmarn, einer am Darss (Born) und zwei am Greifswalder Bodden (Loissin und Trempt) besucht, insgesamt 2 Stunden mit dem 17er bei 8-12 Knoten rumgedümpelt...
Eigentlich könnte man nach der Beschreibung auf weiteres verzichten und es einfach als Pleite abtun, aber so kann man es nicht stehen lassen Denn Wind hatte es (zumindest teilweise), nur stimmte eben die Richtung nicht - und da als Familien-Oberhaupt nun mal die Sicherheit vorgeht, war auch bei echt kritischen Einstiegsbedingungen (Trempt) bei 30-Knoten Böen nichts zu machen, obwohl die Leute auf dem Wasser echt Spass hatten.
Für die welche es interessiert (und als Erinnerung für mich) doch noch etwas ausführlicher:
Musste sowieso mit dem Auto an die Ostsee, also hab ich noch ne Ferienwoche rangehängt (hatte noch paar Tage übrig, die sollten bis Ende Jahr bezogen werden) und habe den Kitekram mitgenommen. Die Anfahrt, was soll ich sagen - ich ertrag es einfach immer weniger. Während man mit vielleicht 130-140 gemäss GPS unterwegs ist wird man von Baustellen (60-80 Km/h) Lastwagen (knapp 100 Km/h) und sonst komisch fahrenden Leuten ausgebremst während ein paar Leute wohl massiv mehr Kohle als Verstand haben und mit 250 an einem vorbeibrettern (wenn's nicht mehr war, der SLR der uns um 4h morgens mit Vollgas überholt hat, war so laut, dass mein Sohn aufgewacht ist - gibt Leute die gehören aus dem Verkehr gezogen). Auch all die Gewerbetransporter welche voll beladen mit Vollgas über die Bahn brettern oder bis oben hin vollgeladene Sprinter die mit 180 unterwegs sind und im Grunde gar nicht bremsen können - ich hab die Nase gestrichen voll von all dem Mist (all die kilometerlangen Staus bis hin zu Totalsperrungen zeigen denn auch, dass das nicht nur gefühlt völlig bescheuert ist). Tipp: Autozug nehmen - egal wie teuer, dann muss man wenigstens nicht sein Leben aufs Spiel setzen nur um in ide Ferien zu fahren (nebenbei: fraglich wie lange der Autozug Lörrach-Hamburg noch fährt, wurde schon mehrmals über die Einstellung des Betreibes diskutiert).
Fehmarn ist einfach toll. Nicht nur weil ich dort fahren konnte, sondern weil innerhalb von rund 20 Minuten so ziemlich jeder Spot angefahren werden kann und man von Flachwasser bis Welle, von Top-Gepflegt bis pure Natur alles findet (der Golfplatz ist auch nicht übel, aber das dürfte weniger interessieren). Gibt von Pensionen über Hotels bis zu Camping alles, dass es nicht gerade zum Schnäppchenpreis ist, muss man wohl nicht weiter erwähnen (teurer sind nur noch Sylt und Rügen), aber als Gesamtpaket mit Abstand das Beste Preis-/Leistungsverhältnis.
Zu den Spots:
Gold (der In-Spot, weitgehen Stehtief so zwischen Knie und Hüfte), am Wochenende richtig was los
Orth (zwei grosse Buchten, sehr landschaftlich)
Bojendorf (sehr chic, Wavespot!)
gibt natürlich noch viel mehr Spots (unter Sportnetz.de, wie bei Bojendorf, findet man diese), aber ich brauchte an dem Tag nur Spots welche bei West funktionieren. Achtung: West ist in Orth schräg ablandig (in Bojendorf genau auflandig, Gold leicht schräg auflandig). Auch wenn die Reviere weitgehend Stehreviere sind - irgendwann wird's tiefer und bei ablandig wird's dann auch dort richtig mühsam - sind denn auch gut 30 Kilometer bis nach Dänemark, wers versuchen will - Red Bull organisiert das Event: http://www.redbull.com/de/de/e…37/red-bull-coast-2-coast)
Weil ich auch die Spots weiter im Osten noch abklappern wollte und ich per Zufall in Gold ein Pärchen getroffen hatte welches vom Regenbogencamp in Born (am Darss) ganz angetan war, war dies die nächste Station. Am Darss selber gibt es einige Kite-Plätze (zwischen Fehmarn und Darss wäre noch der Salzhaff, aber so wie es aussieht wird das alles zum Naturschutzgebiet erklärt und jegliches Betreten wird verboten, drum hab ich das gleich ausgelassen). Der Eingang sah noch ganz passabel aus, aber nachher... Weiss nicht ob ich schreiben darf wie mir das vorgekommen ist ohne gleich eine Klage am Hals zu haben, aber sagen wir es mal so: es war einmal ein richtig schöner Zeltplatz mit viel Wald aber keinem vernünftigen Wasserzugang. Dann wurde halt ein Zugang gemacht (so gut Leinenlänge) indem man Ackerboden brach liegen liess und den Schilfgürtel mit Kies aufgefüllt hat. Feddich der In-Spot für die anspruchsvolle Kundschaft. Weil die Surf-und Kiteschule aber nicht an diesem "Spot" ist sondern 150 Meter daneben, hat man dort auch bisschen gebaggert und einen weiteren Einstieg gemacht. Unmöglich den Kite von Land aus zu starten, also läuft man dem Schilf entlang ins Wasser wo man den Kite dann alleine startet. Nun ja, lernt man ja nicht überall - und sorrgt bei richtig viel Wind für Unterhaltung der Badegäsgte (welche den selben Einstieg nutzen um sich in der trüben Suppe mal abzukühlen). Bei soviel Action braucht man ja als Familien-Camping weder einen echten Spielplatz (kleine Plastik-Rutsche und Schaukel tut's auch) und gemäss diversen Infos müssen ja auch die WC und Duschanlagen nicht sonderlich sauber sein. Ach so: meine Karre hat nach 2x aus dem Camping fahren und wieder rein gemeckert weil die Fahrassistenz-Systeme am Anschlag waren - wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich einen Offroader mit ordentlich Bodenfreiheit besorgen damit er sich nicht das Fahrwerk ruiniert. Sorry, bin doch abgeschweifft. Also - mein Tipp bekommt der Camping nicht (auch wenn bei mir wenigstens die Duschen sauber waren, aber das war bei 10 Leuten auf dem Camping wohl auch nicht sonderlich schwierig). Der Camping selber war wohl vor 50 Jahren ne Top-Adresse, aber wenn man pro Jahr geschtze Euro 1.50 in den Unterhalt investiert, kann man sich etwa vorstellen was davon noch übrig ist. In Loissin habe ich ein Windsurf-Pärchen getroffen welches auch mal dort war (mit Tochter 6j), die meinten als Kommentar: nie wieder. Dazu hab ich nichts anzufügen.