Zurück von Dänemark (3 Wochen)

  • Kurz die Rückmeldung vom 2022er "Sommer"-Urlaub:

    Waren 3 Wochen in Dänemark (plus je 2 Tage An- und Rückfahrt), insgesamt 4'700 Kilometer - und noch nie so wenig Wind gehabt wie dieses Jahr.

    Die Anfahrt war OK (um 4h unter der Woche losgefahren), die Rückfahrt war etwas zäher (viele Baustellen, Komplett-Sperrung der A7, mussten fast bis Holland ausweichen um den langen Staus - nebenbei: auch unter der Woche!) zu entgehen.


    Waren 10 Tage in Hvide Sande (Camping, Luxushütte - super Ding, nur halt nicht eben preiswert) weil ich eigentlich nur über die Strasse gehen und dort kiten wollte. War leider nix, da Wind (von Süd über West bis Nordwest) voll ablandig bis Side-Off ist und es mir dann doch zu weit war über den ganzen Fjord (dort ca. 6 Kilometer) getrieben zu werden, wenn mal was schief geht. Hvide Sande Süd (mit dem erwähnten Camping) ist vorwiegend ein Windsurf-Revier, da wurden auch täglich Schulungen (auch für Kids) angeboten. Der Einstieg ist sehr schmal (über eine Holz-Rampe) und Start vom Kite erfolgt in der Regel au dem Wasser (Stehrevier bis ca. 800 m, jedoch begrenzt von der Schulungszone der Surfschule bzw. weiter im Norden durch den Kanal zur Nordsee wo es do mal enorme Strömung geben kann). Sind deshalb fast täglich nach Kloster gefahren, ein Top-Spot am Rinköbing-Fjord (auch grosses Stehrevier, allerdings mit doch paar tieferen Stellen). War das erste Mal in DK das wir durchgehend nur 3/2 Anzüge gefahren sind (Maximal-Luft-Temperatur 31°!) irgendwie scheint sich die Klima-Erwärmung da doch ernsthaft durchzusetzen (in anderen Jahren hatten wir schon mal unter 10° am Morgen, da ist man froh um den 5mm Anzug und die Heizung in den Hütten). Waren paar mal mit 9ern unterwegs, wobei auch 12er (dann aber echt gut angeblasen) möglich gewesen wäre. Da wir eher grosse Boards fahren (135/42 als kleinstes, sonst 138/39 und 138/43 bei Gewichten von 75-83 Kilo) können wir relativ schnell auf kleinere Schirme gehen.


    Der Startplatz in Hvide Sande Nord ist deutlich grösster (dort ist auch die Wakeboard-Anlage), allerdings wegen den Wakeboardern auch immer gut ausgelastet (bezahlten muss man für beide Parkplätze, Klosters hingegen ist aktuell noch Gebührenfrei). Aufgepasst: DK prüft regelmässig die Parkplätze, wer dort (obwohl klar verboten) übernachtet muss mit empfindlichen Bussen von um die 1000 Euro rechnen). Gibt immer wieder Leute welche Glück haben, aber die paar Euro für die Campings (gibt davon viele) sollte man sich ja leiten können wenn man mit Womos im Wert von Einfamilienhäusern rumfährt...


    Die zweiten 10 Tage waren wir wieder in Krig Vig, dort war ab zweiter Woche August schon Nebensaison, was einen Hüttenpreis von fast der Hälfte von Hvide Sande ergibt. Allerdings sind die Hütten deutlich kleiner (für 4 gerade so machbar wenn man wenig Gepäck hat). Ist eine kurze Autofahrt (zu Fuss ca. 15 Minuten) zum Spot an der Mole. Der Spot war dieses Jahr dank tiefem Wasserpegel ganz anenehm, letztes Jahr standen wir bis zu den Knien (manchmal fast hüfthoch) im Schlamm bevor man starten konnte. Leider windmässig ein ziemlicher Reinfall, waren kaum auf dem Wasser und das auch nur mit 12ern (auch mal 15er Matte, war geradezu ätzend wie langsam das Ding ist, wenn man vorher 9er open-C Kites geflogen ist) und vorwiegend Waveboard. Hatte zwar auch mal das Foil aufgebaut - ich glaub das wird einfach nicht mein Sport (ich komme da nicht mal aufs Board drauf - und stehe ich mal drauf ist es eine Frage von Sekunden bis man in irgend eine Richtung einen Abflug macht).


    Preislich hat sich wieder gezeigt, dass man DK nicht unterschätzen sollte. Sprit (Diesel) war zwar etwas preiserter als in CH (in DE geradezu ein Schnäppchen abseits der Autobahnen), aber alles andere ist richtig teuer (eine Kugel Eis ca. 4.50). Ich habe schon gescherzt, dass ich auch ein Restaurant eröffne, in DK braucht man dazu nur eine Tiefkühltruhe und eine Friteuse (da wird alles reingeschmissen - und zu unmöglichen Preisen in Papp-Tellern serviert). Klar: mit 25% Mehrwertsteuer muss das alles teuer sein, aber das man nicht mal im Supermarkt frischen Fisch bekommt ist dann doch etwas kurios.


    Seitens Material hat für einmal alles gepasst. Eine Finne (Nobile Schnellverschluss) hat sich verabschiedet, hatte zum Glück Ersatz dabei. Auch hatte mein Kleiner (jetzt 14) irgendwie den Spass an seinem 11er Rally verloren seit er im Frühjahr mal durch ein Gewitter überrascht wurde (da ist sogar eine Backline gerissen), er hatte wie ich selber auch doch eher Spass an drehfreudigen 3-Struttern mit denen einem auch Loops einfacher fallen und hat mir regelmässig meinen Enduro "entlehnt". Der Rally ist deshalb zu einem super Abverkaufspreis abzugeben (siehe im Forum) - und das inklusive der passenden Bar.


    Einmal mehr hat sich auch gezeigt dass unser RL-Teamrider (Carbon-Freestyle-Board, 135/42) klar das schnellste Board unserer Palette ist - und das obwohl der Preis ca. 1/3 von meinem Nobile NHP Carbon beträgt. Ebenfalls super schnell ist das Nobile 50/50 (auch 138er), das allerdings mit 39cm Breite mit meinem Gewicht doch etwas mehr Wind benötigt, meinem Sohn mit knapp 10 Kilo weniger Gewicht aber super gefällt. Ist halt ein bisschen schwerer gebaut (wäre eigentlich für Boots vorgesehen, habe aber normale Schlafen drauf) die jungen Wilden stört das aber nicht.


    Seitens Auto hatte ich aufgerüstet mit einem Akku (1300 Wattstunden) und einem Solarpanel (160 Watt) um den Frigo (Dometic 38) dauerhaft zu betreiben. Akku war zwar OK, Solarpannel hat aber seit Mai (da lieferte es noch bis 147 Watt) merklich abgegeben und hat noch maximal 105 Watt geliefert - weiss nicht ob das an DK liegt (Panel war perfekt ausgerichtet und wolkenlose Sonne) oder ob da irgendwas einer massiven Verschlechterung unterworfen ist. Im Auto musste ich 10 Stunden fahren um den Akku mit der Zigaretten-Buchse von 75% auf 100% zu laden, das kann noch nicht die Lösung fürs Campen mit dem Auto sein (am 230V Ladestrom ist der 1300 Akku in gut 2 Stunden voll geladen, fraglich ob das die 6-10 Ampère an den Standard-Stromsteckern in Campings auch hinzubekommen ist). Falls mir jemand einen Solar-Panel Spezialisten im Raum TG/SG angeben kann würde ich gerne mal besprechen ob ein Panel auf dem Dach (Statt bzw. zusätzlich Falt-Panel) nicht doch die bessere Lösung wäre. Gibt zwar Preise pro gekühltes Bier welche jenseits jeder Vernunft sind, aber relative Unabhängigkeit beim Campen (relativ weil Trinkwasser, Dusche oder WC hat dann doch mal fehlen) ist ja quasi unbezahlbar.


    Kurz: teuer Urlaub mit super Wetter (viel Touri-Programm und "sünnele") aber halt leider enttäuschend was Windausbeute bzw. Kiten anbelangt.


    Immerhin ist man mal sehr entspannt und kann sich wieder voll der Arbeit widmen - im Oktober sind beriets die nächsten Ferien in Planung :)