Hatte schon eine Weile mit dem Gedanken an eine Matte für Leichtwind spekuliert (letztes Jahr war noch der Speed 4 18 auf der Wunschliste) und hab dieses Jahr nun einen gebrauchten 15er Speed 5 samt Bar für einen fairen Preis bekommen. Gemäss Tests soll der Speed 5 deutlich schneller drehen und leistungsmässig beinahe an den 18er rankommen, da kam es mir gerade recht, dass der 15er noch bisschen mehr Depower hat und somit auch noch problemlos zu halten ist, wenn der Wind dann doch mal etwas mehr anzieht (wenig bis zu wenig Wind ist ja eines, da kann man zur Not noch zurückschwimmen, bei Hack wird's dann defintitiv nicht mehr lustig und mit einer Matte welche sich nicht einfach tot aufs Wasser legt, kann das gar gefährlich werden).
Tja nun: Wie fligt sich denn nun so eine Matte, wenn man davon abolut keine Ahnung hat und zum Vergleich einen Rebel in 13m hat (was mein Lieblingsschirm ist) bzw. als Alternative zum vorherigen Core XR 17 LW das Leichtwindprogramm abrundet? (der XR war in den letzten 2 Saison mein Hauptschirm, hat echt Spass gemacht, nur war das Startverhalten bei unter 8 Knoten nicht optimal, weshalb ich etwas wollte was hier bisschen besser abschneidet).
Nach momentanem Stand meiner Erfahrung (knapp 6 Stunden am Spot, Wind anfangs etwas über 7 kn dann zunshmend zwischen 9- 12+ Knoten, im Schnitt 10+): man sollte sattelfest im Schwimmen sein. War 3x draussen, 2x hat es den Schirm dermassen zerknüllt, dass an einen Wiederstart nicht zu denken war (beide male genau gleich: etwas Windabdeckung , keine Spannung mehr auf den Leinen, Schirm produziert einen Frotstall in Fahrtrichtung am Tipp, der Schirm klappt dort ein und das "Packet" wird hinter die restlichen Leinen gedrückt, d.h. die Unterseite wird angeströmt und schaut degen den Fahrer, dann dreht der noch offene Flügel um das Knäule und das ganze Bonbon fällt drucklos vom Himmel - sieht dann aus wie ein ausgewrungenes Handtuch welches in welches man einen halben Knoten reingemacht hat). Mal ernsthaft: selbst im Stehrevier (oder beim Snowkiten) sehe ich nicht, wie ein solches Klüngel jemals wieder startfägig gemacht werden sollte, auf dem See ist da Schwimmen angesagt (zum Glück war ich beide Male nur rund 100 Meter vom Ufer entfernt - und ausgelöst hat der Schirm bei dem wenigen Wind keinerlei Druck mehr erzeugt).
Kann/muss man wohl als Anfängerproblem abtun, aber wer Leichtiwnd abdecken will, sollte sich dringend überlegen ob er da nicht doch lieber beim einer aufblasbaren Variante bleiben soll. Weil: selbst wenn man damit aus dem Wasser will, sind die aufblasbaren Varianten einfacher. Der Speed 5 hat nur eine einzige (kleine!) Entlüftungsöffnung, selbst beim Zusammmenpacken auf Rasen hat es deutlich länger gedauert den Schirm zusammenzulegen als das mit einer aufblasbaren Version der Fall ist- man bekommt einfach die Luft nicht raus. Wenn man das nun gerade so knapp den Grund berührend in Ufernähe versucht, wird es zumindest eklig (konnte das Tuch wenigstens aufs Waveboard drücken, mit dem Twintip würde das auch nicht gehen) - falls man das mitten auf dem See versuchen müsst, weiss ich nicht wie man das anstellen sollte.
Anders gesagt: das Handling, so nett es auch ist keine Pumpe zu bemühen, ist keinesfalls einfacher als bei einer aufblasbaren Variante. Und bis man alle Leinen (zig-fach, vor allem weil die Hauptleinen grau sind und man die kaum sieht) kontrolliert hat, ist man auch eim aufstellen nicht schneller als bei einer aufblasbaren Version. Nett hingegen die super Beschriftungen von Flysurfer, da kann man eigentlich nichts falsch anknüpfen)
Alles somit "schlecht"? Nein, aber eben - anders (und zwar deutlich). Fangen wir mit dem Start an, da kann man selbst bei 12 Knoten problemlos voll in der Powerzone starten und den Schirm auch rückwärts stallen und wieder selber landen. In Neuveville ist das insofern super, weil man den ganzen Rasen zum Landen hat und die Bremsleinen am Zaun einhängen kann (ich hab zur Sicherung einfach mein Trapez ausgezogen die Safety-Leash durch den Zaun gezogen und dort die Bremsleinen eingehängt), wie das an Spots mit auflandigem Wind funktioneren soll, ist mir allerdings ein Rätsel. Der Schirm lässt sich selbst bei sehr wenig Wind (und dazu war er auch durchnässt und somit deutlich schwerer als trocken) problemlos selber starten, auch wenn die Tipps schon mal etwas Zeit brauchen bis sie gefüllt sind, hatte mal sogar einen echt üblen "Verhänger", da musste ich den Schirm mehrmals stallen bis der sich gelöst hat. Bin mir noch nicht 100% sicher, aber ich glaube wenn man ein ganz klein wenig Adjuster reinmacht dann ist der Start etwas einfacher (war leider zu unkonstant um das auszutesten). Beim Landen war ich dann doch überrascht wie viel Platz man braucht, denn selbst wenn der Schirm rasch runter kommt, rennt man doch entliche Meter weil man dem Druck nichts entgegenzusetzen hat, auch hier somit VIEL Platz einplanen an Spots mit auflandigem Wind!.
Wenn der Schirm mal gut angeblasen ist (rund 10 Kn) dann steht er bockstabil am Himmel, keinerlei Tendenz abzuschieren. Auch kann man die Bar (leider zu wenig Volumen, säuft ab im Wasser!) loslassen, der Schirm bleibt ohne Mucken stehen (das ist mit dem Rebel anders, den muss man bei wenig Wind immer kontrollieren, sonst stürzt er auf eine Seite ab, auch der Core mochte es da bisschen bewegt zu werden). Kehrseite: will man den Schirm "tauchen" (zum Start) dann braucht es Zeit. Ich habe mal gezählt: Bar voll eingeschlagen (habe eine 60er Bar welche eigentlich für die grösseren Grössen vorgesehen ist) - und es dauerte ganze 6 Sekunden bis der Schirm sich endlich auf den Weg gemacht hat abzudrehen (ok, war wohl gerade etwas weniger Wind als 10 kn, ist auf dem Wasser immer schwer abzuschätzen). Auch beim Fahren mag der Schirm eher einfach gestellt seine Power entfalten, richtig Sinus fliegen (mit dem Rebel kann ich 8en fliegen wenn's sein muss) geht einfach nicht - mein Bedauern all denen welche Speed's vorheriger Generationen fliegen welche gemäss Tests noch deutlich träger reagieren sollen... Umstellen muss man sich auch bei der Depower: während man beim Rebel bei einer Bö einfach ein paar Zentimeter die Bar hochschiebt (bzw. bei einem Windloch leicht anpowert um den Schirm direkt in der Powerzone zu halten), regiert der Speed anders. Einerseits dauert es (wieder) ein paar Sekunden bis überhapt was passiert - und dann ist nicht einfach weniger Druck da sondern fliegt der Schirm weiter ans Windfenster (ist wohl Race-Schirmen noch krasser). Irgendwie will das Verhalten nicht so richtig zum Waveboard (immer noch Versuch mit Strapless) passen, denn da brauch ich einfach einen Schirm der immer ganz genau das macht was man will, und zwar sofort. Vom Druck her schwierig abzuschätzen (der ist schon da, nur eben so bisshen "Gummi-mässig"), aber eventuell passt das Ganze einfach besser zu einem Bidi bei welchem man über die Kante dem Schirm noch bisschen mehr Reaktionen abverlangen kann?
Im Moment bin ich noch nicht überzeugt, dass eine Matte das bringt was ich mir versprochen habe (dreht deutlich langsamer als der 17 XR, hat nicht merklich mehr Druck als der 13er und lässt sich als Bonbon nicht mehr starten, ist in allen Reaktionen deutlich langsamer als meine bisherigen grossen Schirme und ist weder schneller auf- noch abgebaut, einzig das er länger und stabiler in der Luft bleibt und dass der Bardruck deutlich weniger hoch als beim XR (und auch etwas weniger als beim Rebel) ist, mag im Moment überzeugen. Werde den Schirm auch mal beim Snowkiten versuchen, wenn mich das da auch nicht so richtig Spass macht, werde ich wieder auf aufblasbare Varianten umsteigen (vielleicht wird man auch einfach mal zu alt um noch was neues zu probieren?)
Marc
P.S. Fahrer ca. 80 Kilo + Ausrüstung (Wahnsinn wie schwer der 5mm Anzug wird, wenn das flauschige Plüsch mal mit Wasser vollgesogen ist), Celeritas 5.8 / Jaime 136, pro Jahr inkl. Ferien ca. 20 Stunden auf dem Wasser, fahre sonst Rebel aus 2012 (13/9/7) und hatte vorher als LW Schirm einen XR2 17 LW.